Leichtathletik: Die jungen Sindelfinger Athletinnen gewinnen in Dortmund zwei Silbermedaillen

Stabhochspringerin Mara Dümmler wird Sechste

Hammerwerferin Luise Herrmann und Langstreckenläuferin Emily Junginger werden in ihren Disziplinen jeweils Zweite.

Mit nur vier Athletinnen war der VfL Sindelfingen am Wochenende zu den gleichzeitig ausgetragenen Deutschen Jugendhallenmeisterschaften und den Deutschen Winterwurfmeisterschaften gereist. Im Verhältnis zum denkbar kleinen Team konnten die Blau-Weißen große Medaillenerfolge feiern. Gleich zwei Vizemeistertitel gingen an die Sindelfingerinnen.

Den Anfang machte am Samstag Hammerwerferin Luise Herrmann. In ihrem ersten U20-Jahr wirbelte sie erstmals den 4-Kilogramm-Hammer im Ring und nutzte die Winterwurfmeisterschaften auch als erste Standortbestimmung. Und die fiel sehr positiv aus. Wenngleich Herrmann am Morgen mit heftigen Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, stellte sie sich dem Wettkampf. Gleich in Runde eins setzte die Sindelfingerin ein Statement. Sie schleuderte den Hammer auf 54,41 Meter und schockierte die Konkurrenz. Nur Johanna Marrwitz konnte hier mitspielen. Auf Platz zwei liegend, konnte sich Herrmann zwar nicht weiter steigern, hielt die Konkurrenz aber auf Abstand. „Da hat man dann gemerkt, dass ich an diesem Tag nicht so fit war. Auf eine Medaille hatte ich gehofft.“

Drei weitere Würfe über die 50-Meter-Marke zeigen dennoch: Das neue Wettkampfgewicht liegt der Sindelfingerin. Wie im Vorjahr, da allerdings noch in der U18, konnte sich Luise Herrmann am Samstag über die Silbermedaille freuen. Ebenfalls zufrieden darf Laura Berger, die zweite Winterwurf-Athletin, sein. Auch ihr gelang die beste Weite im ersten Versuch. Auf 34,53 Meter schleuderte die Diskuswerferin ihr Gerät. Eine gute Ausgangsposition, ging es für Berger doch darum, sich für das Finale der besten Acht zu empfehlen, um sich in noch drei weiteren Würfen zu steigern. Doch die Konkurrentinnen zogen eine um die andere an der Sindelfingerin vorbei. Am Ende fehlten weniger als 20 Zentimeter für eine Top-8-Platzierung. Mit ihrem neunten Rang kann Laura Berger dennoch zufrieden sein.

Ebenfalls am Samstag, allerdings in der warmen Dortmunder Halle, war Stabhochspringerin Mara Dümmler am Start. Als Jüngste im Feld und einzige Athletin aus dem Jahrgang 2008 wagte sie, trotz hoher Einstiegsmarke, den Start. Die erste zu überwindende Höhe lag bei 3,40 Metern, Dümmler steigt normalerweise deutlich tiefer ein. Doch im zweiten Versuch übersprang sie diese Höhe. Für die nächste Runde wurde die Latte auf 3,55 Meter gelegt, nur einen Zentimeter unter der persönlichen Bestleistung der Sindelfingerin aus der Freiluftsaison. Im dritten Versuch überwand Dümmler auch das. Erst bei 3,70 Metern war Schluss. Damit sicherte sich Mara Dümmler Platz sechs.

Auf der Laufbahn durfte eine weitere Sindelfingerin jubeln. Eine Medaille hatte sich Emily Junginger über die 3000 Meter als Ziel gesetzt und so ging die 17-Jährige ihr Rennen auch an. Weil das große Feld nur langsam anlief, übernahm Junginger bald die Führungsrolle. „Es war von Anfang an klar, dass es mir zugutekommt, wenn das Rennen etwas schneller ist. Deswegen habe ich von Anfang an die Führungsarbeit übernommen.“ Und so lief Emily Junginger Runde um Runde vorneweg und versuchte das Tempo hochzuhalten. „Ich habe so ein bisschen die Rundenzeit mitbekommen und wäre gerne schneller gelaufen, das ist ein bisschen ärgerlich“, gibt sie sich selbstkritisch. Fünfzehn Runden sind in der Halle zu absolvieren, schnell setzte sich ein Trio, angeführt von Junginger, ab. Nach zwei Dritteln konnte nach einer Tempobeschleunigung nur noch Adia Budde folgen und die war einfach nicht abzuschütteln. Und so kam es auf der letzten Runde, wie es kommen musste. Budde hatte noch Reserven und zog 150 Meter vor Schluss mit einem schnellen Antritt an Emily Junginger vorbei. Bald war eine Lücke gerissen und die Siegerin stand fest. Vizemeisterin in 9:43,11 Minuten wurde die Sindelfingerin. „Es war eine tolle Erfahrung und ich konnte auch wieder einiges lernen“, so Junginger, die dennoch nicht ganz zufrieden ist. „Ich hätte wahrscheinlich keine Chance gegen Adia gehabt, weil sie die Stärkere ist, aber mich ärgert etwas meine Zeit.“

Bild: Mara Dümmler wurde im Stabhochsprung gute Sechste.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online