Handball: Der TSV Schönaich ärgert die HSG Böblingen/Sindelfingen 2

Zwei Tore in 50 Sekunden.

Die Wanner-Sieben erkämpft sich ein 26:26 Unentschieden.

Die HSG Böblingen/Sindelfingen 2 hat im Aufstiegsrennen der Handball-Bezirksliga den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Beim Tabellenvorletzten TSV Schönaich kam die Mannschaft von Ingo Ruhmund vor 350 Zuschauern nicht über ein mageres 26:26-Remis hinaus. „Für unsere Ziele ist das deutlich zu wenig“, war der HSG-Coach nach dem Spiel enttäuscht.

Nach der Winterpause befindet sich seine Mannschaft in der Ergebniskrise, konnte nur eine der fünf Partien seitdem gewinnen. „Mir ist es ein Rätsel, warum wir plötzlich in den entscheidenden Phasen so nervös werden.“ Damit spielte Ingo Ruhmund auf die Schlussminute an. 53 Sekunden vor der Schlusssirene erzielte Lukas Degel das 26:24 für die Gäste. Ein schneller Gegentreffer von Nico Kuppinger, ein vergebener Angriff der HSG sowie ein weiteres Tor von Pascal Häckl fünf Sekunden vor dem Ende ließen aber die Schönaicher jubeln. „Zurzeit ist einfach der Wurm drin“, so Ingo Ruhmund. „Wir schaffen es einfach nicht, souveräner aufzutreten. Über Tabellenplatz zwei und den Aufstieg brauchen wir vorerst nicht mehr reden.“

Ganz anders war die Laune im TSV-Lager. Die Truppe von Klaus Wanner, der einst die HSG trainiert hatte, wehrte sich nach Kräften und verdiente sich am Ende einen Zähler, der im Kampf um den Klassenerhalt noch Gold wert sein könnte. „So ein Derby setzt einfach Kräfte frei“, freute sich Klaus Wanner über ein gutes Spiel seines Teams, das sich damit auch ein wenig für die 20:32-Hinspielklatsche rehabilitierte. „Wir hatten da noch etwas gutzumachen.“ Dieses Mal ließen sich die Schönaicher auch von zwischenzeitlich vier Toren Rückstand nicht einschüchtern. Auch nicht davon, dass die Wanner-Sieben zu keinem Zeitpunkt in Führung lag. Mit entscheidend für das Unentschieden war letztlich Leopold Schmidt. Der Tausendsassa im TSV-Tor parierte nicht nur drei gegnerische Siebenmeter, sondern auch etliche freie Würfe. „Leo war heute klasse“, gab es Lob vom Schönaicher Trainer, der nach vielen Wochen mal wieder aus dem Vollen schöpfen durfte. „Wenn der Kader voll ist, dann können wir mit fast jedem Team mithalten. Der Punkt gegen die HSG kam letztlich glücklich zustande, er ist aber nicht unverdient.“ TSV Schönaich: Hoffstadt, Schmidt (beide im Tor); Kiel, Ernst (1 Tor), Häckl (2), Niebusch (9/davon 7 Siebenmeter), Kuppinger (5), Mezger (1), Luburic (6), Fehrenbacher, Bayer, Wädtleges (1), Trena (1). HSG Böblingen/Sindelfingen 2: Daniel Meyer, Martin Root (beide im Tor); Floer, Sommer, Negler, Bluthardt (4), Matti Spitzl, Vögele (4), Matthias Root, Degel (3), Neuberger (6), Maximilian Bonhage (3/3), Joshua Ruhmund (1), Heisler (5). Gar nichts zu holen gab es für den SV Magstadt im Duell bei der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell. Nach zuletzt 6:0 Punkten und gesteigertem Selbstvertrauen peilte der SVM auch beim Spitzenreiter eine Überraschung an. Kurzfristige Ausfälle ließen Daniel Mössinger dann aber schnell an diesem Vorhaben zweifeln. „Ohne vollen Kader wird es schwer werden, bei der besten Mannschaft der Bezirksliga zu bestehen“, sagte der Magstadter Trainer. 26 Minuten konnten die Gäste die angespannte personelle Situation kaschieren, waren beim 15:14 voll im Spiel und agierten auch beim Klassenprimus auf Augenhöhe. Mit einem Schlussspurt entwischte die SG bis zur Pause aber auf 18:14 und zog dem SVM damit schon den Zahn. Denn nach der Pause ging bei den Magstadtern nicht mehr viel zusammen. Stetig erhöhten die Hausherren den Vorsprung und hatten die nun einseitige Partie nach 47 Minuten und 28:18-Führung bereits gewonnen. Auch danach ging der Spitzenreiter nicht vom Gaspedal herunter und fuhr letztlich einen klaren 38:24-Kantersieg ein. Den Ärger über die 23:24-Hinspielniederlage in Magstadt wollte die SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell den Gegner nachhaltig spüren lassen. Daniel Mössinger hielt sich mit der Niederlage gar nicht allzu lange auf. „Wir haben verdient verloren, weil wir nach der Pause nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Die SG war heute eine, wenn nicht sogar zwei Nummern zu groß für uns. Unsere Punkte für den Klassenerhalt müssen wir gegen andere Gegner holen.“ SV Magstadt: Frank, Fernbach (beide im Tor); Wolf (1 Tor), Böttcher (1), Schafar (8/davon 6 Siebenmeter), Andreas Ohlau, Steegmüller (1), Fischer (1), Sebastian Ohlau (2), Rippl (3), Schiller (3), Kühnle (2), Benjamin Schönemann (2).

Bild: Tobias Reimann präsentierte die Bilanz der Maichinger Ortsbücherei. Bild:Heiden.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online