HSG Böblingen/Sindelfingen.
Niederlage in letzter Sekunde für die Handballerinnen der HSG gegen den Tabellendritten aus Schwaikheim.
Die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen können aufgrund der der 26:27-Heimniederlage gegen die SF Schwaikheim immer noch nicht endgültig Vollzug melden hinsichtlich des anvisierten Klassenerhalts. Darüber hinaus verpasste es das Team von Mischa Herok erneut, sein Punktekonto ins Plus zu bringen. „Gegen den Tabellendritten zu verlieren ist kein Beinbruch“, sagte der HSG-Trainer nach der Partie, fügte aber hinzu: „Wir dürfen das Ding niemals verlieren.“
Denn mit einem allerletzten Wurf in allerletzter Sekunde hatten die Schwaikheimerinnen die beiden Punkte aus der Böblinger Murkenbachhalle entführt. Im Grunde wussten aber auch die Gäste nicht genau, wie sie das noch geschafft hatten. Denn als die starke HSG-Torhüterin Anne Kilper 20 Sekunden vor dem Spielende einen Versuch der Schwaikheimerinnen um den Pfosten kratzte, verblieb ihrer Mannschaft noch genug Zeit, um selbst noch eine Chance zu kreieren und das Siegtor zu werfen.
Niederlage war kein Thema mehr
„Eine Niederlage war in dem Moment kein Thema mehr“, war sich Mischa Herok sicher. Aber ein riskantes Anspiel von Zana Turkalj auf Anja Weinhardt landete beim Gegner, ein langer Pass daraufhin bei Ellen Karpf, die eine Sekunde vor dem Erklingen der Schlusssirene tatsächlich noch den 27:26-Siegtreffer für Schwaikheim erzielte. Ein Gegentor wie ein Stich ins Herz. Auch der HSG-Coach brauchte ein paar Minuten der Einsamkeit, um das Geschehen richtig einordnen zu können. Es gelang ihm nur mit Mühe. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, ein Remis hatten wir definitiv verdient. Aber heute haben wir uns selbst das Leben unnötig schwer gemacht.“ Diese Selbstkasteiung begann schon in der ersten Halbzeit, welche die HSG mit einem 13:15-Rückstand beendete. „Da haben wir schon eine deutlich bessere Ausgangslage verspielt“, monierte Mischa Herok. „Immer, wenn wir das Spiel hätten zu unseren Gunsten drehen können, folgte sogleich der Rückschlag.“ Dieses Spielchen setzte sich auch nach Wiederanpfiff fort.
Immer wieder kämpften sich die Bösis, angeführt von den guten Außenspielerinnen Denise Knoll und Milena Radulovic, in die Partie zurück, um kurz darauf auch gleich wieder ins Hintertreffen zu geraten. Aus einem 18:20 machte die HSG ein 20:20 (42.), aus einem 20:22 ein 22:22 (50.) und aus einem 22:24-Rückstand ein 25:25 (56.). Als schließlich Svenja Hille eine Minute vor dem Ende der 26:26-Ausgleich gelang und sich den Gastgeberinnen daraufhin die Möglichkeit bot, in Führung zu gehen, versagten noch ein weiteres Mal die Nerven. Einen richtigen Vorwurf wollte der Bösi-Coach seinen Spielerinnen dennoch nicht machen, auch nicht Zana Turkalj, die den letzten Angriff zunichte und den Siegtreffer der Gäste mit ihrem Fehlpass erst möglich gemacht hatte. „Zana darf auch mal einen schlechten Tag haben, sie hat uns so oft schon Spiele entschieden.“ Die HSG-Torjägerin zeigte sich nach der Partie erfreulich selbstkritisch. „Lieber ich, als eine der jüngeren Spielerinnen“, sagte Zana Turkalj. „Ich kann damit umgehen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Kulik (beide im Tor); Turkalj (1 Tor/davon 1 Siebenmeter), Lang, Svenja Hille (4), Knoll (4), Maurer, Münch (1), Weinhardt (3), Kohler, Radulovic (8), Baumgartl (5)
Bild: Denise Knoll zieht ab. Bild: Photostampe.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online