33:32-Sieg in Pfullingen.
Die HSG Böblingen/Sindelfingen hat sich in der Handball-Verbandsliga durch den 33:32-Auswärtssieg beim VfL Pfullingen 2 mit nunmehr 11:1 Zählern in Folge in Position gebracht.
Kann die HSG Böblingen/Sindelfingen vielleicht doch noch in das Aufstiegsrennen der Verbandsliga eingreifen? Während der bis dato so souverän auftretende Spitzenreiter TV Flein innerhalb von sieben Tagen bereits zum zweiten Mal Federn ließ, hat sich die Mannschaft von Marco Cece durch den 33:32-Auswärtssieg beim VfL Pfullingen 2 mit nunmehr 11:1 Zählern in Folge in Position gebracht. Bei nur noch vier Minuspunkten mehr auf dem Konto im Vergleich zu den Fleinern, aber dem bislang gewonnenen direkten Vergleich, sind nun auch im HSG-Lager die Rechenspiele eröffnet.
„Träumen ist erlaubt“
Diese eindämmen will Marco Cece gar nicht. „Träumen ist erlaubt“, sagt der Bösi-Coach mit einem Grinsen. Als aktuell Tabellenvierter treibt seine Truppe die Konkurrenz bereits seit Wochen vor sich her und hat den Abstand mit der eigenen Erfolgsserie bereits deutlich verringert. Darüber hinaus entscheidet die HSG derzeit auch all die engen Spiele für sich – ein weiteres Indiz für ein Spitzenteam –, so dass ein Aufstieg in die Württemberg-Liga tatsächlich nicht mehr ganz so utopisch erscheint.
In die Freude über den eigenen Sieg sowie die Patzer der Konkurrenz mischte sich aber auch berechtigte Trauer. Denn Rechtsaußen Marian Heinkele fiel nach einer knappen Viertelstunde Spielzeit derart unglücklich auf sein Handgelenk, dass er bereits in der Halbzeitpause sicherheitshalber ins Krankenhaus begleitet wurde. Die niederschmetternde Diagnose: Kahnbein an der Wurfhand gebrochen, Operation nachfolgend, Saison beendet! „Den Sieg heute haben wir teuer bezahlt“, sagte Marco Cece.
Aber auch ohne Marian Heinkele schaffte es die HSG-Rumpftruppe – nur noch neun Feldspieler standen auf dem Spielberichtsbogen –, das Duell in den Griff zu bekommen. Zur Pause lagen die Gäste mit 15:12 vorne, kurz nach Wiederanpfiff bereits mit 20:14 (37.). Dass das Spiel aber noch längst nicht entschieden war, damit rechnete Marco Cece bereits zu diesem Zeitpunkt. „Wir mussten mit unseren Kräften haushalten und haben immer wieder die Formation verändert“, sagte der HSG-Coach.
Das gelang zunächst derart souverän, dass die Hausherren nicht näher als auf drei Tore herankamen. Zumal auch den Pfullingern nach der Roten Karte gegen Philipp Mager in der 48. Minute ein wichtiger Spieler in der entscheidenden Phase nicht mehr zur Verfügung stand. So lief alles auf einen lockeren Auswärtssieg heraus. Als Urs Bonhage vier Minuten vor dem Ende auf 32:26 aus Sicht der Gäste stellte, schien der Fisch geputzt.
Doch vier Zeitstrafen mitsamt einer Roten Karte gegen Urs Bonhage später waren die Pfullinger wieder auf Tuchfühlung dran. Als Tobias Haase 32 Sekunden vor der Schlusssirene auf 31:32 verkürzte, hing der Erfolg der Gäste am seidenen Faden. Der erneut starke Tim Frommer beruhigte aber die Nerven der mitgereisten HSG-Fans und auch die seiner Mitspieler und machte mit dem 33. Treffer alles klar. Daran änderte auch der neuerliche Anschlusstreffer der Pfullinger sieben Sekunden vor dem Ende zum 32:33 nichts mehr.
„56 Minuten hatten wir hier alles im Griff, dann haben die eigentlich guten Schiedsrichter ihren Teil zum Krimi beigetragen“, war Marco Cece zugleich erleichtert wie auch erbost über die Entscheidungen der Unparteiischen in der Schlussphase. „Am Ende sind wir auf der letzten Rille reingekommen. Drei Minuten länger hätte dieses Spiel nicht dauern dürfen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß (beide im Tor); Schmitt (4 Tore), Staudenmaier (3), Urs Bonhage (3), Heinkele (1), Tim Frommer (5), Raff, Todt (5), Seeger (9/davon 3 Siebenmeter), Hablizel (3), Lapp
Bild: Tim Frommer und die HSG Böblingen/Sindelfingen reiten in der Verbandsliga weiterhin auf der Erfolgswelle. Bild: Zvizdiç.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online