Fußball: Der TV Darmsheim fährt selbstbewusst zum Stadtduell nach Sindelfingen

Die Gastgeber setzten auf die Rückkehr von Gianluca Gamuzza.

Der TVD kann den VfL mit einem Sieg im Derby in der Landesliga-Tabelle überholen.

Vor nicht allzu langer Zeit – genauer in der vergangenen Saison – trennten den damaligen Verbandsligisten VfL Sindelfingen und den TV Darmsheim, der vor Jahresfrist noch in der Bezirksliga spielte, zwei Ligen. Am Samstag stehen sich die Kontrahenten im stadtinternen Duell gegenüber – und dabei kann der TVD mit einem Sieg im Klassement an den Sindelfingern vorbeiziehen. „Das ist schon die gesamte Woche über bei uns ein Thema“, verrät Marcel Lindner im Vorfeld der Partie. Vom einstigen Klassenunterschied ist mittlerweile nichts mehr zu sehen, entsprechend zuversichtlich geht der Darmsheimer Trainer das Derby beim „großen Bruder“ auch an. „Der VfL war noch nie so schlagbar wie aktuell. Wir sind richtig gut drauf, der Gegner weniger, deshalb fahren wir mit dem festen Plan nach Sindelfingen, um dort alle drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.“

Das Selbstvertrauen in TVD-Reihen ist groß, aber eben auch absolut nachvollziehbar. Das Team von Marcel Lindner führt die Rückrundentabelle an und ist seit sechs Spielen unbesiegt. Statistiken, von denen die Sindelfinger derzeit nur träumen können. Dem Zittersieg gegen Zimmern stehen nach der Winterpause noch die beiden ernüchternden Niederlagen in Seedorf und Bösingen gegenüber. „Wir sind frustriert“, gibt Roberto Klug offen zu. „Den Start nach der langen Pause hatten wir uns natürlich ganz anders vorgestellt.“

Deshalb fordert der VfL-Coach nun auch eine Reaktion seiner Mannschaft ein. Auch im Hinblick auf die eigenen Zuschauer. „Wir haben eine Bringschuld gegenüber unseren Fans. So wie in Bösingen dürfen wir uns nicht nochmal präsentieren.“ Individuelle Fehler gepaart mit schwachem Zweikampfverhalten hatten zur 1:4-Abfuhr geführt. „Wir haben bei den beiden Niederlagen sechs Gegentore bekommen, so kann man kein Spiel gewinnen.“ Dementsprechend gelte es nun vor allem in der Defensive stabil zu stehen. Das umso mehr, als in Simon Lindner nicht nur der beste Torjäger der Landesliga, sondern gleichzeitig vielleicht auch der ligaweit beste Spieler am Samstag gegenüberstehen wird. „Wir müssen seine Kreise einengen“, will Roberto Klug den wichtigsten Spieler des Gegners im Kollektiv bearbeiten.

So gut die Darmsheimer im Spiel nach vorne aber auch sein mögen, hinten haben sie weiterhin Probleme. Auch der Sindelfinger Coach weiß, dass der TVD die viertschlechteste Abwehr der Landesliga hat. „Dort wollen wir ansetzen und ihnen wehtun“, so Roberto Klug. Zugute kommt ihm dabei auch die Rückkehr von Gianluca Gamuzza. Der Sindelfinger Spielmacher fiel die komplette Hinrunde aufgrund einer Schambeinverletzung aus, wird nach zwei Kurzeinsätzen zuletzt aber gegen Darmsheim sein lang ersehntes Startelfdebüt feiern. „Gianni hat gewissenhaft an seiner Rückkehr gearbeitet und er hat überragend gut trainiert“, freut sich der VfL-Trainer wieder vermehrt auf kreative Impulse seines Regisseurs.

Verzichten muss er hingegen weiterhin auf Stammtorwart Alexander Bachmann sowie Albion Dreshaj, die beide verletzt sind. Deutlich besser gestaltet sich die personelle Lage bei den Darmsheimern. Bis auf Tino Dannecker, der aller Voraussicht nach nicht um eine Schulteroperation herumkommen wird, hat Marcel Lindner alle Mann an Bord.

Viele Gästefans erwartet

Und nicht nur die. „Es werden sicher viele Darmsheimer nach Sindelfingen kommen, um uns zu unterstützen. Das wird ähnlich sein wie jedes Jahr bei der Hallenfußball-Gala im Glaspalast.“ Ihr Kommen werden die Fans, so der TVD-Coach weiter, sicher nicht bereuen. „Wir spielen guten Fußball, haben den Glauben an uns selbst und können auch mit Rückständen umgehen“, verweist Marcel Lindner auf die jüngste Aufholjagd gegen den SV Seedorf, als sein Team einen 0:2-Pausenrückstand in einen 4:2-Sieg drehen konnte.

„Die Moral stimmt, der Wille auch, die Jungs rennen und kämpfen für ihren Nebenmann. Da hat sich mittlerweile eine Eigendynamik entwickelt, die mich als Trainer begeistert zuschauen lässt. Ich stehe manchmal im Training da und kann es selbst nicht glauben, wie gut das aussieht.“

Bild: Im Hinspiel auf dem Eichelberg setzt sich der Sindelfinger Tobias Kubitsch gegen die Darmsheimer Manuel Deichsel (links) und Lukas Völler durch. Der VfL siegte mit 4:2. Bild: Eibner.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online