HSG Böblingen/Sindelfingen.
Die HSG Böblingen/Sindelfingen bleibt nach dem 31:27 gegen Ditzingen in der Verbandsliga-Saison daheim ungeschlagen,
sichert sich Platz drei und verabschiedet sich mit einem Erfolgserlebnis vom Heimpublikum.
Drei Ziele hatten sich die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen vor dem letzten Saisonheimspiel gegen die TSF Ditzingen gesetzt: Zum einen wollte die Mannschaft von Marco Cece daheim ungeschlagen bleiben. Dann wollte die HSG endgültig den dritten Tabellenplatz sichern. Darüber hinaus galt es noch vier Spieler mit einem Erfolgserlebnis in eigener Halle zu verabschieden. „All das haben wir geschafft“, war der Trainer der Bösis nach dem 31:27-Sieg gegen den Tabellennachbarn sichtlich zufrieden.
So machte sich nach dem Spiel auch ein wenig Wehmut in der Sindelfinger Sommerhofenhalle breit. Eigengewächs Jannik Schmitt zieht es studienbedingt nach Heilbronn, wo er sich dem TSV Weinsberg in der Regionalliga anschließen wird. Jens-Jürgen Lapp verschlägt es beruflich nach Frankfurt. Spielmacher Johannes Hablitzel beendet nach einer erst kürzlich erlittenen Schulterverletzung voraussichtlich seine Karriere. In seine Abschiedstraurigkeit mischte sich aber auch große Freude, ist er doch in diesen Tagen erst Vater von Zwillingen geworden.
Den lautesten Abschiedsapplaus der knapp 400 Zuschauer erntete aber Kevin Gsell. Der Torhüter macht, nicht ganz unfreiwillig, Platz für die jüngere Generation. Der 31-Jährige wird bei der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga weitermachen. Umso erstaunlicher die Entscheidung, befindet sich der Routinier seit Rückrundenbeginn doch in der Form seines Lebens. „Als die Entscheidung gefallen war, dass wir in der nächsten Saison auf Moritz Maaß und Fabian Rothsching setzen, wurde Kevin immer besser“, ließ Marco Cece am Samstagabend nicht unerwähnt und fügte noch vielsagend hinzu: „Er bleibt ja für alle Fälle im Verein.“
Zum Finale in Topform
Gegen Ditzingen bewies Kevin Gsell einmal mehr, dass er maßgeblich am beeindruckenden Saisonverlauf beteiligt war. Ohne ihren Schlussmann wären die Bösis womöglich früh auf die Verliererstraße gebogen. Nach 14 Minuten durften sich die Fans durchaus Sorgen machen, als die Gäste auf 10:6 davonzogen. Bis zur Pause kämpften sich die Hausherren zurück ins Spiel und wechselten mit einem 15:15 die Seiten. „Für uns ein schmeichelhaftes Ergebnis“, konstatierte Co-Trainer Vito Cece. „Gegen einen stärkeren Gegner hätten wir heute schon zur Pause verloren.“
Da bei den Ditzingern aber zwei wichtige Spieler kurzfristig passen mussten, gingen ihnen nach Wiederanpfiff aber auch schnell die Kräfte aus. Dieser Umstand gepaart mit nun deutlich konzentrierter auftretenden Gastgebern sorgten mit leichter Verzögerung für die erhoffte Wende. „Wir hatten in der ersten Halbzeit neun technische Fehler und etliche Fehlwürfe darüber hinaus und starten dann mit drei weiteren Fahrkarten in den zweiten Durchgang“, wähnte sich Marco Cece kurz im falschen Film. Seine Sorgen waren letztlich unbegründet.
Den zwischenzeitlichen 15:17-Rückstand drehten Marvin Seeger, Tim Frommer und der starke Frederik Todt bis zur 37. Minute in eine eigene 18:17-Führung. Den Gästen gelang danach nur noch der 18:18-Ausgleich, ehe die HSG Gang um Gang hochschaltete. Bei 22:21 (45.) waren die TSF noch dran, fünf Minuten später beim 26:21 indes nicht mehr. Der Rest war Schaulaufen für die Bösis, bei denen einmal mehr auch die Youngster Tim Negler und Mikko Frommer zu gefallen wussten. Letzterer verdiente sich noch ein Extra-Lob seines Trainers. „Mikko wird immer besser. An dem Jungen werden wir noch viel Freude haben.“
Am nächsten Samstag gastiert die HSG zum Saisonabschluss beim seit Samstag fest stehenden Meister TV Flein. Mit einem Sieg könnten die Bösis, bei gleichzeitigem Patzer der Altensteiger, noch auf Platz zwei springen. „Wir werden versuchen unseren Teil dafür beizutragen“, freut sich Marco Cece auf das Duell beim Spitzenreiter. „Die Vize-Meisterschaft hätte schon was.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß (beide im Tor); Schmitt (1 Tor), Staudenmaier (1), Urs Bonhage (3), Matti Spitzl, Tim Frommer (3), Raff (3/davon 1 Siebenmeter), Todt (5), Seeger (9/5), Lapp, Negler (3), Mikko Frommer (3)
Bild: Ein Foto fürs Album der Handball-Familie: Die HSG Böblingen/Sindelfingen positioniert sich ein letztes Mal in dieser Saison in heimischer Halle. Vorne von links verabschieden sich Kevin Gsell, Jannik Schmitt, Jens-Jürgen Lapp und Johannes Hablitzel von der Verbandsliga-Mannschaft. Bild: Photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online
