Judo-EM in Zagreb.
Fast hätte es für Bronze gereicht.
Das Bundesligateam der Sindelfinger Judoka kann Pauline Starke (bis 57 Kilogramm) derzeit nicht aktiv unterstützen, obwohl sie auf der Sindelfinger Kampfliste steht und in der vergangenen Saison mehrmals für die VfL-Bundesligistinnen im Einsatz war. Stattdessen kämpfte die Olympia-Kandidatin für Paris am Donnerstag bei den Europameisterschaften in Zagreb. Und dies recht erfolgreich: Die 16. der Weltrangliste in ihrer Gewichtsklasse schrammte im kleinen Finale um Bronze knapp an der Medaille vorbei und belegte Platz fünf.
Begonnen hatten die Titelkämpfe für sie mit einem Freilos. Dem folgte in der Vorrunde die Begegnung mit der Niederländerin Julie Beurskens. Ein Kampf, den Starke kurz vor Ende mit einem Haltegriff für sich entschied. Nächste Gegnerin war die Spanierin Martha Garcia Martin. Hier brauchte die VfL-Bundesligistin gerade mal zwei Minuten, ehe sie ihre Gegnerin in einem Haltegriff hatte und zudem einen Würgegriff ansetzte, der die Spanierin zur Aufgabe zwang.
Damit stand Pauline Starke im Poolfinale und traf dort auf die Portugiesin Thelma Monteiro. In dieser Begegnung spielte die VfL-Bundesligistin, die all ihre bisherigen EM-Kämpfe mit Bodentechniken gewonnen hatte, abermals ihre exzellente Bodenkampftechnik aus und besiegte die Portugiesin mit einem Armhebel. Der Lohn: Poolsiegerin und damit Start in der Finalrunde unter den letzten vier Kämpferinnen ihrer Gewichtsklasse. Einer der beiden fünften Plätze bei diesen Europameisterschaften war ihr da mindestens schon mal sicher.
Aber die an diesem Tage glänzend aufgelegte Kaderkämpferin wollte mehr: Im Halbfinale gegen die Slowenin Kaja Kajzer sah Pauline schon wie die sichere Siegerin aus. Gerade hatte ihre Gegnerin mit einem Fußfeger erwischt und eine große Wertung kassiert, als sie offensichtlich eine nicht erlaubte Grifftechnik ansetzte und deswegen disqualifiziert wurde. Aus der Traum vom EM-Finale, Pauline Starke blieb nun nur noch das kleine Finale um Platz drei. In diesem unterlag sie der Israelin Nelson Levy. Die 13. Damit hat sie seit 2022 insgesamt dreimal hintereinander den sehr achtbaren fünften Platz in diesem europäischen Wettbewerb erkämpft.
Zum Thema
Dass die Niedersächsin Julia Starke auf der Bundesliga-Mannschaftsliste des schwäbischen VfL-Sindelfingen steht, hat die VfL-Judoabteilung der Schwester von Pauline, Julia Starke, zu verdanken. Julia lebt im Landkreis Böblingen, ist Mitglied der VfL-Judoabteilung und ihrer Bundesligamannschaft. Auf ihre Vermittlung hin startete Pauline schon in der vergangenen Saison für die Sindelfingerinnen. Dieses Jahr kam sie noch nicht zum Einsatz. Wichtiger war – wer kann es der Kaderathletin des Deutschen Judobundes und 16. der Judoweltrangliste das verübeln – der Kampf um die Olympia-Teilnahme im Sommer in Paris und die Europameisterschaft in Zagreb.
Bild: Der Bodenkampf ist ihr Spezialgebiet: Pauline Starke (oben). Bild: Vilz.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online