Leichtathletik: Velten Schneider und Alexander Stepanov laufen in Karlsruhe zwei neue Sindelfinger Rekorde

Zum Saisonanfang gleich zwei Vereinsrekorde: Die Sindelfinger Leichtathleten haben am Wochenende rasant losgelegt.

8:27,31 Minuten über die 3000 Meter Hindernis für Schneider und 1:47,88 über die 800 Meter für Stepanov.

Bei der langen Laufnacht in Karlsruhe fielen bei bester Stimmung und internationaler Top-Besetzung gleich zwei starke Bestleistungen. Velten Schneider und Alexander Stephanov zeigten gleich zum Saisonbeginn: Mit ihnen ist zu rechnen. Velten Schneider hat für diese Saison ein großes Ziel vor Augen. Die Europameisterschaften der Leichtathleten in Rom. Es wäre sein erster Einsatz im Nationaltrikot bei den Aktiven und in noch keinem Jahr war der Sindelfinger so nah dran, sich diesen Traum zu erfüllen, wie in diesem Jahr.

Doch in der Vorbereitung plagten den Medizinstudenten Verletzungsprobleme und schränkten sein Training stark ein. Dennoch versuchte er sich in Höhentrainingslagern in Kenia oder St. Moritz in der Schweiz in Topform zu bringen und startete in Spanien vielversprechend in die Saison. In Karlsruhe sah er sich dann mit der gesammelten europäischen Elite konfrontiert. Schon an der Startlinie der 3000 Meter Hindernis war das Gedränge groß. Als sich das 21 Personen große Feld auf den Weg machte, war das Durchkommen auch für den erfahrenen Velten Schneider schwer. Zwar konnte er sich gut einsortieren, gerade die Hindernisüberquerungen waren aber im Gedränge kein Leichtes. „Das Rennen gestern war eine sehr schwierige Aufgabe. Es war die versammelte europäische Spitze am Start, dadurch war es sehr sehr eng und auch über die Hindernisse hatte es wenig Platz, was für die Effizienz der Überquerung schwierig ist“, so Schneider.

Eigentlich hatte er sich vorgenommen, die EM-Norm abzuhaken und die deutsche Konkurrenz zu bezwingen, doch Niklas Buchholz war am Ende ein wenig fixer unterwegs. „Ich konnte einfach nicht so richtig ins Duell mit meinem deutschen Konkurrenten kommen, weil im Rennen sehr viel los war. Es hat am Ende gar nicht viel gefehlt, aber doch eben ein bisschen was.“ Dennoch stellte Schneider in 8:27,31 Sekunden eine starke neue Bestzeit auf und kam der EM-Norm auf zwei Sekunden nahe. „Das ist mit einem Schritt Abstand auf jeden Fall überragend. Ich bin in eine sehr gute Form geraten. Darauf muss man am Ende stolz sein.“ Der EM-Traum lebt also weiter, auch wenn das Gerangel um drei deutsche Startplätze zusätzlich groß ist. „In meiner Disziplin kabbeln sich vier Leute um die Tickets, vielleicht sogar fünf oder sechs. Ich habe noch zwei Wochenenden Zeit, um da die Verhältnisse herzustellen und werde auf jeden Fall angreifen“, sagt der 24-Jährige.

Auch für 800-Meter-Ass Alexander Stepanov lief es am Wochenende rund. Er hatte schon in der Hallensaison eine Leistungsexplosion gezeigt und sich im Sprint-Duell den deutschen Hallenmeistertitel gesichert. In Karlsruhe trat er erstmals in dieser Freiluftsaison über seine Paradedisziplin an und das, obwohl ihn aktuell ein ganz anderes Thema beschäftigt: Der Sindelfinger baut gerade an seinem Abitur. „Die Abivorbereitung ist schon hart und das mit einer Saisonvorbereitung zu kombinieren war sehr anstrengend, aber irgendwie hat es geklappt.“ Die schriftlichen Prüfungen sind nun abgeschlossen, der Lauf in Karlsruhe war deswegen eine Art Befreiungsschlag. „Es tat gut, den Kopf frei zu bekommen von dem ganzen Schulstress, ich habe aber noch mündliche Prüfungen“, so der 19-Jährige. Auch er ging in einem international gut besetzten Rennen an den Start, musste allerdings mit dem B-Lauf vorliebnehmen, der zum Leidwesen des Sindelfingers nur langsam losrollte. „Es war nicht geplant, dass wir so langsam anlaufen. Die erste Runde war schon ganz schön langsam. Da ist es schwer, eine Top-Zeit zu laufen.“ Doch Stepanov gab in Runde zwei Gas und konnte sein Rennen in schnellen 1:47,88 Minuten gewinnen. Ein neuer Sindelfinger Vereinsrekord und eine persönliche Bestleistung für den Schüler. In der DLV-Bestenliste reihte er sich auf Rang drei ein. „Ich habe nicht mit so einer schnellen Zeit gerechnet, weil ich eigentlich nur in meinem Zimmer saß und für das Abitur gelernt habe. Ich habe wohl einen guten Tag erwischt.“

Bild: Alexander Stepanov hat gerade die schriftlichen Prüfungen zum Abitur hinter sich. Bild: Görlitz

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online