Sindelfinger U23-Leichtethleten.
Der VfL hatte sich in Mönchengladbach noch mehr erhofft, trotzdem holen die Sindelfinger Leichtathleten viermal Edelmetall.
Die Deutschen U23-Meisterschaften glänzen bronzefarben für den VfL Sindelfingen. Gleich drei Bronzemedaillen und einmal Silber gingen auf das Konto der Blau-Weißen Junioren, die in Mönchengladbach etwas unter den eigenen Erwartungen blieben.
Den Auftakt machte am Freitagabend Emily Junginger. Sie gehört erst der U20 an und bei den Juniorenmeisterschaften ging es für sie weniger um eine Medaille, als um das U20-WM-Ticket. Vom Deutschen Leichtathletikverband wurden die Meisterschaften für die 5000-Meter-Läufer als Ausscheidungswettkampf für die beiden WM-Plätze verwendet. Die U20-Meisterschaften fanden in dieser Disziplin nämlich schon sehr früh, im Mai statt. Und Emily Junginger löste ihre Aufgabe unter den beiden schnellsten U20-Athletinnen zu sein bravourös.
Lange lief sie in einem Führungsquartett mit, darunter keine Konkurrentin um das WM-Ticket. Nachdem zwei Athletinnen enteilt waren, kämpfte die Sindelfingerin sogar um eine Medaille und setzte sich in neuer Bestzeit 16:10,03 Minuten als Dritte durch. „Ich war die einzige, die mit Norm angetreten ist und wusste, ich muss nur als zweite U20-Athletin ins Ziel kommen. Das hat mir den Druck genommen. Mein Ziel war es trotzdem eine Bestzeit zu laufen.“ Das gelang Junginger, sie knackte sogar die Perspektivkadernorm und darf mit der U20-Weltmeisterschaft in Peru planen. „Nächste Woche ist die Nominierung und dann wird es offiziell. Ich habe alle Anforderungen erfüllt, deswegen sollte ich schon mitfahren dürfen“, freut sich die Sindelfingerin auf den Einsatz im Nationaltrikot.
Der U20 gerade entwachsen wollte Tizian Lauria in seinem ersten Juniorenjahr zum Meistertitel greifen. Am Sonntagmittag scheiterte er nur an Xaver Hastehrath. Lauria startete mit soliden 18,46 Metern in den Wettkampf und steigerte sich im dritten Durchgang auf 18,94 Meter. Über die 19-Meter-Marke wollte die Kugel allerdings diesmal nicht fliegen. Um drei Zentimeter musste er sich mit dem Vizemeistertitel zufrieden geben.
Mit Titelhoffnungen war auch Lotta Mage in die Woche gegangen. Doch dann erkrankte sie von Donnerstag auf Freitag an einem Magen-Darminfekt. „Bis kurz vor dem Halbfinale wussten wir nicht, ob ein Start überhaupt möglich ist“, so Trainer Marcard. Außerdem hatte seine Athletin vom Halbfinale am Freitagabend bis Samstagmittag nur wenig Zeit sich zu regenerieren. „Ich bin sehr stolz, dass sie sich unter den Umständen die Bronzemedaille erkämpft hat.“ Ihre Zeit von 59,96 Sekunden hat Mage zwar in diesem Jahr schon mehrfach unterboten, was zählt ist nach dieser Vorgeschichte die Medaille.
Richtig Spannend
Spannend wurde es nochmal am Sonntagnachmittag als über die 800 Meter Alexander Stepanov zur Tat schritt. Im Vorlauf hatte er sich am Vortag noch souverän durchgesetzt, nun bekam er es mit der geballten Konkurrenz zu tun. Lange blieb das Feld dicht beisammen, was für enge Räume sorgte. Mehrmals musste der Sindelfinger lange Wege gehen, um nicht eingekesselt zu werden oder frei laufen zu können. Eingangs der Zielgeraden griff er schon deutlich geschwächt von vielen Zwischenspurts an und konnte diesmal seine Spurtstärke nicht spielen lassen. Emil Meggle und Milo Skupin-Alfa waren schneller und der Sindelfinger musste sich mit der Bronzemedaille in 1:49,42 Sekunden begnügen.
Knapp an Bronze vorbei lief schon am Freitagabend Tobias Prater. Der Sindelfinger Neuzugang war über die 5000 Meter so schnell wie nie und erreichte in 14:23,49 Minuten den vierten Rang. Als U20-Athletin Fünfte bei den Juniorinnen, Luise Herrmann zeigte im Hammerwerfen eine gewohnt starke Leistung bei Meisterschaften. 60,77 Meter flog ihr Hammer weit, persönliche Bestleistung für die 19-Jährige. „Damit kann ich mehr als zufrieden sein. Mir kam gestern das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht und ich freue mich wirklich sehr, dass technisch auch alles so gepasst hat wie wir uns das vorgestellt hatten“, so die VfL-Athletin.
Ebenfalls Fünfter wurde Angelos Tsimopoulos über die 400-Meter-Hürden in 52,99 Sekunden. Mit Platz fünf überraschte auch Luisa Herrfurth über die 400-Meter-Strecke. Sie war 55,30 Sekunden schnell und lief zum Saisonhöhepunkt eine Bestzeit. Einen guten sechsten Platz in Saisonbestleistung von 3:55,49 Minuten erkämpfte sich über die 1500 Meter Tim Hofmann.
Auch in der U18 wurden die Deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach ausgetragen, einige Sindelfinger Nachwuchssportler waren ebenfalls vertreten. Für die beste Platzierung sorgte Diskuswerferin Laura Müller mit einem guten Wurf auf 40,34 Meter und Platz sechs. Über die 110-Meter-Hürden lief Nils Haumann bis ins Halbfinale, dann war mit 14,50 Sekunden und Platz dreizehn Schluss. Auf Platz 18 landete Rebecca Spieß über die 400-Meter-Hürden. Zwölfte im Stabhochsprung mit übersprungenen 3,20 Metern wurde Mara Dümmler.
Bild: Alexander Stepanov muss harte Nüsse knacken auf dem Weg zum Podium. Bild: Görlitz
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online