Tennis: VfL steigt aus der 1. Bundesliga ab

Sindelfinger Tennis-Frauen.

Der VfL Sindelfingen sammelt Erfahrung, zahlt Lehrgeld und bekommt Lob von der Konkurrenz.

Was eint die Damenteams des VfL Sindelfingen, des TC Bernhausen und des TC Blau-Weiß Vaihingen-Rohr? Sie alle haben in den vergangenen drei Spielzeiten mit einem Team in der Ersten Bundesliga mitgespielt, stiegen jedoch nach einer Saison bereits auch schon wieder ab.

Dieses Jahr war es am VfL Sindelfingen, in den sauren Apfel zu beißen. Im Württemberg-Derby mit dem TEC Waldau Stuttgart sprang beim Heimspiel zum Rundenschluss lediglich ein Ehrenpünktchen in den Doppeln heraus. Dabei war für den Gegner vor der Partie das Thema Klassenerhalt noch gar nicht endgültig durch.

„Trotzdem historisch“

„Für die Mannschaft und den Club war die Teilnahme an der 1. Bundesliga historisch. Trotz der sieben Niederlagen haben wir von vielen Seiten ein positives Feedback erhalten, mehrheitlich auf deutsche Spielerinnen zu setzen. Auch wenn wir jetzt mit leeren Händen dastehen und wieder zurückkehren in die 2. Bundesliga: Sie waren unser Stamm, auf ihn werden wir auch in der Zukunft setzen. Wenn wir dies nicht tun würden, wo sonst sollten die Spielerinnen Erfahrungen in einer solchen Spielklasse sammeln?“, sagt Cheftrainer Daniel Merkert.

Der Abstieg für Sindelfingen stand bereits vor der Partie gegen die Waldau fest. Es gab also für Merkert und Teammanager Marco Beetz keinen Grund, ausländische Spielerinnen ins Aufgebot zu bestellen. Tatsächlich waren im Laufe der sieben Spieltage nur vier Spielerinnen zur Verstärkung geholt worden: Nadia Podoroska (Argentinien), Victorija Tomova (Bulgarien), Despina Papamichail (Griechenland) und Daniela Vismane (Italien), wobei letztere auf vier Einsätze kam, Podoroska auf zwei. Das komplette Quartett trat zum Rundenauftakt gegen Dresden-Blasewitz in voller Stärke an, herausgekommen war damals ein 4:5 aus Sindelfinger Sicht. Näher an einen Tagessieg heran kam der VfL nicht mehr.

Nicht so leicht, wie es aussieht

Dabei hatten es die Spielerinnen der Waldau beim letzten Akt, ausgetragen vor rund 200 Zuschauenden, zunächst nicht leicht gemacht. Anne Schäfer gegen die Tschechin Linda Fruhvirtova und Meggie Raidt gegen Nachwuchsspielerin Victoria Pohle erzwangen jeweils einen Match-Tiebreak, der für beide knapp mit 8:10 endete. Statt 2:1 – Anna Ceuca unterlag gegen Alexandra Vecic mit 1:6, 3:6 – hieß es also 0:3, in der zweiten Runde Einzel dominierten dann aber die Stuttgarterinnen. Die Waldau war damit erneut „save“.

In den Doppeln kamen dann auch auf Seiten der Gäste nur deutsche Spielerinnen zum Einsatz, wobei Schäfer/Ceuca sich schon nach Gewinn des ersten Satzes von Anna Gabric/Laura Schaeder zum Ehrenpunkt gratulieren lassen durften, gaben Letztere doch verletzt auf. Deutscher Meister wurde wie im Vorjahr der TC Bredeney, der mit einem 8:1 gegen den Hamburger Club an der Alster keine Zweifel an der Titelverteidigung ließ.

Beim Spiel gegen Sindelfingen schickte dieser als einzige deutsche Spielerinnen Tatjana Maria und Laura Siegemund auf den Platz. Neben Sindelfingen steigt als Vorletzter mit einem 6:3-Sieg gegen Sindelfingen der TC 1899 Blau-Weiß Berlin ebenfalls ab. Die Teams aus Hannover und Bernhausen kehren als Aufsteiger zurück in die Erste Bundesliga.

Bild: Coach Daniel Merket verabschiedet sich mit seinen Spielerinnen aus der ersten Liga. Bild: Photostampe.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online