Leichtathletik: Sindelfinger Leichtathleten trumpfen auf

Reihenweise Edelmetall.

Der VfL lässt bei den Wettkämpfen in Stuttgart und in der Schweiz gleich mehrfach aufhorchen und sammelt reihenweise Medaillen ein.

Ob im heimischen Stuttgart bei den baden-württembergischen Meisterschaften oder in der Schweiz in La Chaux-de-Fonds und Luzern, die Sindelfinger Leichtathleten zeigten Spitzenleistungen. Alles überstrahlt die tragisch herausragende Leistung von Jessica-Bianca Wessolly. Die 27-Jährige hatte lange um ihr Ticket für die Olympischen Spiele gekämpft und die Qualifikation schließlich verpasst. Ausgerechnet eine Woche zu spät erfüllte sie in La Chaux-de-Fonds die Direktnorm nicht nur, sondern blieb mehr als deutlich unter der geforderten Zeit. Mit 22,50 Sekunden pulverisierte sie ihre Bestleistung, zuletzt waren deutsche Sprinterinnen in den 90er-Jahren auf dieser Strecke schneller unterwegs. Diese deutliche Steigerung kommt nun leider zu spät für Paris, Wessolly ist lediglich als Ersatzläuferin in der Staffel vorgesehen.

Beim Silber-Meeting in Luzern waren gleich zwei Sindelfinger Asse am Start. Carolina Krafzik nutzte das Rennen als letzte Standortbestimmung vor den Olympischen Spielen, war aber vom Ergebnis wenig begeistert. 56,91 Sekunden benötigte die Sindelfingerin für die 400-Meter-Hürden. Das ist der 29-Jährigen schon 2,5 Sekunden schneller gelungen und auch zuletzt bei den Deutschen Meisterschaften war sie deutlich schneller unterwegs. Doch nach langwierigen Achillessehnenproblemen ist jeder Lauf ein guter Lauf. Die Leistung Krafziks war in Luzern Platz sieben wert. „Der Wettkampf war okay. Natürlich ist die Zeit nicht top, aber man muss die Umstände sehen. Wir haben letzte Woche noch gut und intensiv trainiert, somit war ich nicht ganz frisch. Das Wichtigste ist, dass die Sehne hält“, so Carolina Krafzik. Sie wird in dieser Woche noch im heimischen Sindelfingen trainieren, ehe es dann in ein Vorbereitungstrainingslager nach Kienbaum bei Berlin und von dort aus direkt nach Paris geht.

Kugelstoßer Tizian Lauria präsentierte sich in Luzern zum ersten Mal auf der internationalen Bühne in der Erwachsenenklasse. In einem hochkarätig besetzten Wettkampf mit etlichen 21-Meter-Stoßern zeigte sich der Sindelfinger in konstanter Form mit drei weiten Stößen. Mit 19,78 Metern wurde er Sechster.

Die Landesmeisterschaften

Am Wochenende hatte er bereits bei den Landesmeisterschaften in Stuttgart überzeugt. Mit 19,89 Metern kratzte er an der 20-Meter-Marke und steigerte seine persönliche Bestleistung. Vor seinem Trainingskameraden Silas Ristl und dem ehemaligen Sindelfinger Simon Bayer gewann er den Meistertitel. Eric Maihöfer wurde mit 18,97 Metern Vierter.

Alexander Stepanov siegte über die 800 Meter in 1:48,46 Minuten, Tim Hofmann gewann die 1.500 Meter in 3:52,75 Minuten. Mit Gold in 3:29,14 Minuten glänzte das Sindelfinger 4×400-Meter-Mixed-Quartett mit Melanie Böhm, Luisa Herrfurth, Maximilian Dillitzer und Angelos Tsimopoulos. Alexander Gacic war über die 400-Meter-Hürden in 53,53 Sekunden nicht zu schlagen. Gemeinsam mit Yannic Krings, Maximilian Dillitzer und Angelos Tsimopoulos holte er Staffel-Gold in 42,16 Sekunden. Tom Kindermann wurde im Hochsprung mit neuer Bestleistung von 1,89 Metern Dritter. Bronzemedaillen gingen an Luisa Herrfurth über 200 Meter in 24,60 Sekunden, über die 400 Meter siegte sie in 55,01 Sekunden. Ebenfalls Platz drei wurde es über die 400-Meter-Hürden für Melanie Böhm in 60,44 Sekunden.

Zwei Medaillen gewann auch Kim Bödi mit Platz zwei über die 800 Meter in 2:10,58 Minuten und Platz drei über die 1.500 Meter in 4:26,38. Katharina Jaiser lief über die ungewohnt kurze Strecke in 4:28,05 Minuten auf den vierten Rang.

Auch die Unter-16-Jährigen waren in Stuttgart erfolgreich. So wie Silbermedaillengewinner Dmitrij Krom mit neuer Bestleistung von 11,45 Sekunden über die 100 Meter oder Dominik Wiedenmann mit Bronze und 39,17 Sekunden über die 300 Meter. Übersprungene 1,68 Meter führten Jan Sailer zu Silber im Hochsprung. Alena Ott wurde Dritte über die 80-Meter-Hürden in 12,05 Sekunden. Maja Richter stieß die Kugel auf 11,48 Meter und belegte Platz zwei. Im Diskuswurf wurde es Bronze mit 26,99 Metern, im Hammerwurf zur Krönung ihres Werfer-Vierkampfes Gold mit 40,15 Metern, der Speer flog auf 31,04 Meter. In der W14 lief Nathalie Schmidt in 2:19,29 Minuten auf Platz zwei über die 800 Meter. Julia Misaki Röhl sprang mit 5,06 Metern im Weitsprung auf Platz drei.

Bild: Kim Bödi drückt aufs Tempo und holt gleich zwei Medaillen. Bild: Görlitz

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online