U15- und U20-DM in Koblenz.
Der VfL Sindelfingen hat einige hoffnungsvolle Athleten am Start. Für manche geht es auch um WM-Tickets.
Bei den Deutschen Meisterschaften der U16 und der U20 in Koblenz geht es für die etwas älteren Nachwuchsathleten nicht nur um Titel und Medaillen, sondern auch um die zwei Tickets pro Disziplin für die U20-Weltmeisterschaften Ende August in Peru. Zwei Athletinnen des VfL Sindelfingen haben bislang die Norm erfüllt: Langstreckenläuferin Emily Junginger und Hammerwerferin Luise Herrmann.
Der Meistertitel über Jungingers Spezialdisziplin, die 5000 Meter, wurde bereits Anfang Mai im Rahmen der Deutschen Langstrecken-Meisterschaften vergeben. Junginger lief damals auf Platz drei. In Koblenz werden die 5000 Meter nicht angeboten. Doch weil die Meisterschaften schon so früh in der Saison stattfanden, entschied sich der Deutsche Leichtathletik-Verband, die U23-Meisterschaften vor zwei Wochen zum Ausscheidungsrennen zu machen. Dort also musste Junginger unter die schnellsten beiden U20-Athletinnen laufen und löste ihre Aufgabe bravourös. Entsprechend darf die Sindelfingerin eigentlich schon fest mit Peru planen: „Eine kleine Unsicherheit bleibt, aber eigentlich erwarte ich nächste Woche meine offizielle Nominierung.“
„Eine Medaille wäre cool“
In Koblenz kann Emily Junginger entsprechend entspannt in ihr 3000-Meter-Rennen gehen. Sie hat zwar auch in dieser Disziplin die WM-Norm, allerdings gemeinsam mit vier anderen Athletinnen, und im Nachwuchsbereich ist der DLV bestrebt, möglichst vielen Talenten einen Start im Nationaltrikot zu ermöglichen. „Ich kann ganz entspannt rangehen, ein Doppelstart bei der WM war nie das Ziel“, so Junginger. Sie hat eine klare Renntaktik: „Ich möchte mit rollen und hinten raus alles geben. Eine Medaille wäre cool.“
Luise Herrmann gehört dem jüngeren U20-Jahrgang an, dennoch konnte sie in dieser Saison gleich mit dem neuen Wettkampfgewicht überzeugen. Bei den Deutschen U23-Meisterschaften wirbelte sie ihr Wettkampfgerät auf eine persönliche Bestleistung von 60,77 Meter und übertraf um knapp zwei Meter die Norm für die U20-WM. Allerdings ist das Feld im Hammerwurf-Nachwuchs, wie schon in den letzten Jahren, dicht beisammen. Platz zwei bis fünf der Bestenliste trennen nicht einmal zwei Meter und alle Athletinnen werden in Koblenz am Start sein und um ein WM-Ticket kämpfen.
Erst krank, jetzt gut
Mara Dümmler geht im Stabhochsprung der U20 mit Zurückhaltung an den Start. „Ich war krank und konnte wenig trainieren. Jetzt fühle ich mich aber gut“, so die Sindelfingerin, die aber eine ganz bestimmte Höhe im Auge hat. „Ich will gut springen und 3,60 Meter schaffen“, sagt Mara Dümmler.
Auch drei U16-Sportler sind in Koblenz bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften mit dabei. In bester Ausgangsposition befindet sich Dmitrij Krom über die 300-Meter-Hürden der M15. Er führt das 30 Athleten starke Feld an und darf auf eine Medaille hoffen. Sogar ein Doppelschlag könnte dem 14-Jährigen gelingen. Auch im Dreisprung liegt er aussichtsreich. Über die 80-Meter-Hürden geht Alena Ott an den Start, im Hammerwurf hat sie im überschaubaren Feld von vier Athletinnen außerdem Medaillenchancen. Über die 800 Meter tritt Dominik Wiedemann an. „Mein Ziel ist es, den Endlauf zu erreichen und dort zu schauen, was geht“, sagt er. „Es sind meine ersten Deutschen Meisterschaften, aber ich bin nicht nervöser als sonst auch vor einem Rennen“, so der Neuntklässler.
Bild: Dominik Wiedmann läuft zum ersten Mal bei Deutschen Meisterschaften und hofft auf den Endlauf. Bild: Schüttke
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online