Start in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch.
Die 18-Jährige Leichtathletin hat die Norm für die Titelkämpfe in Südamerika schon im Mai geknackt.
Während etliche Athleten des VfL Sindelfingen bereits ihre Saisonpause hinter sich haben und ins Vorbereitungstraining starten, steht für Emily Junginger der Saisonhöhepunkt erst noch bevor. Die 18-Jährige hat sich für die U20-Weltmeisterschaften in Lima qualifiziert und hat in dieser Woche ihre lange Flugreise nach Peru angetreten.Für Junginger war es eine endlose Saison. Der erste Höhepunkt liegt fast vier Monate zurück. Anfang Mai fanden die Deutschen Langstreckenmeisterschaften statt. Mittendrin Emily Junginger, die sich auf ihrer Lieblingsdistanz den 5000 Metern ihre erste Medaille der Saison sicherte.
Das war der erste Teil der WM-Qualifikation. Der zweite Streich folgte bei den Deutschen U23-Meisterschaften. Denn erst in der höheren Altersklasse wurde die 5000-Meter-Distanz wieder gelaufen und für die Sindelfingerin ging es darum, sich einen Platz unter den Top 2 der U20 zu sichern. Auch das gelang bravourös und sogar mit einem Medaillengewinn in der Juniorenklasse. „Damit war ich eigentlich recht sicher dabei.“ Auf ihre offizielle Nominierung musste Emily Junginger trotzdem noch einige Wochen warten. Erst nach den U20-Meisterschaften wurde die Mannschaft für Peru bekanntgegeben. „Ich wusste zwar die ganze Zeit, dass ich alle Voraussetzungen erfüllt habe, war dann aber trotzdem erleichtert, das nochmal schriftlich zu haben“, so Junginger. Sogar ein Doppelstart mit dem Wettkampf über die 3000 Meter wäre möglich gewesen, schließlich gehört die Sindelfingerin auch über diese Distanz zu den besten beiden U20-Athletinnen. „Das war aber nicht in meinem Interesse und ich wollte auch niemandem den Platz wegnehmen.“
Mehr als 3000 Kilometer hat die 18-Jährige in diesem Jahr schon absolviert, für ihren zweiten Einsatz im Nationaltrikot ist sie dennoch hochmotiviert. Erste Erfahrungen sammelte sie im Winter bei der Cross-EM Brüssel. „Ich war zwar mit meiner Leistung unzufrieden, aber das hilft mir natürlich, weil ich schon Abläufe kenne.“ Lange musste Emily Junginger auf ihren nächsten Nationalmannschaftseinsatz nicht warten, in der kommenden Woche ist es schon so weit. Ab Frankfurt geht es nach Südamerika. Dort verbringen alle Athleten des Deutschen Leichtathletikverbands ein siebentägiges Vorbereitungstrainingslager vor Ort, um sich an die Zeitverschiebung und die klimatischen Bedingungen anpassen zu können. „Jetzt ist es nur noch eine Woche bis zur WM. Das fühlt es wirklich surreal an, wenn man seit Anfang Mai darauf hinarbeitet.“
Auf dem Weg nach Peru standen in den letzten Wochen viele einsame Dauerläufe auf dem Programm, schließlich haben auch viele von Jungingers Trainingskameraden in der Gruppe von Bastian Franz Saisonpause. Jetzt sind die ersten aber wieder eingestiegen und machen sich fit für die Deutschen Langstaffelmeisterschaften. Zur Vorbereitung auf die Meisterschaften verbrachte Emily Junginger außerdem ein Trainingslager in Oberhof im Thüringer Wald. Obwohl es ein offizielles Trainingslager des DLV war, musste die Sindelfingerin auch hier viel alleine trainieren. „Das ist mir aber leicht gefallen, weil ich ja ein cooles Ziel habe“, sagt die 18-Jährige. Einen Trainingsschwerpunkt setzte sie schon nach den U23-Meisterschaften auf das Basistraining. „Klar spürt man die lange Saison, ich fühle mich aber ganz fit und möchte in Lima, wenn alles passt, eine gute Zeit laufen.“ Die Konkurrenz hat sich die Sindelfingerin noch gar nicht so genau angeschaut, eine Top-10-Platzierung ist aber das klare Ziel. „Klar wird es vorne eine Gruppe der schnellen Afrikanerinnen geben, dahinter laufen aber einige in einem Bereich, wo ich auch gerne laufen würde.“
Schon am ersten Tag der Veranstaltung am 27. August ist Junginger im Einsatz. In Peru beginnt das Rennen um 17:30 Uhr. In Deutschland ist es dann schon 00:30 Uhr und der 28. August. „Weil ich gleich am Anfang dran bin, habe ich dann noch vier Tage frei und sehe hoffentlich noch etwas vom Land. Gleichzeitig sollen wohl auch die Schwimm-Weltmeisterschaften der U20 stattfinden“, weiß Junginger.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online