Samstag soll jetzt der erste Heimsieg her.
Den Handballerinnen von Trainer Mischa Herok gelingt schon der zweite Erfolg in fremder Halle in dieser Oberliga-Saison.
Auswärts läuft es bei den Oberliga-Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen. Nach dem klaren Sieg zum Saisonauftakt in Köngen brachte die Mannschaft von Mischa Herok auch vom Auswärtsspiel beim TV Gerhausen beide Punkte mit nach Hause. Wäre dazwischen nur nicht die Heimpleite gegen Bietigheim gewesen. „Diese Niederlage hat uns alle gewurmt“, hatte der HSG-Coach von seinen Spielerinnen nun eine Reaktion eingefordert. „Die habe ich bekommen.“
Denn im Gegensatz zur Vorwoche verschliefen die Bösis weder die Anfangsphase geschweige denn die komplette erste Halbzeit. „Wir waren wach, haben eine super Abwehr gestellt und haben auch vorne gut getroffen“, war Mischa Herok zufrieden mit dem Start in die Partie. Als Saskia Kohler nach 13 Minuten auf 8:3 aus Sicht der HSG stellte, zogen die Gastgeberinnen mittels Auszeit die Handbremse. Das Spiel der Gerhausenerinnen blieb aber auch danach ausrechenbar, den Unterschied machte aber wie im Vorjahr lediglich Torhüterin Alexandra Meisl.
„Ich habe erst heute erfahren, dass sie einst Nationalspielerin war“, fand Mischa Herok mit einem Jahr Verzögerung nun auch die Erklärung für den verspielten Sieben-Tore-Vorsprung aus der vergangenen Saison.
Genau 63-mal hatte Alexandra Meisl einst das Tor der deutschen Auswahl gehütet, außerdem zwischen 2005 und 2007 auch an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. „Es ist schon beeindruckend, was sie mit ihren 46 Jahren immer noch drauf hat“, zog auch der HSG-Coach symbolisch den Hut vor der Gerhausener Schlussfrau, die seinen Spielerinnen mit teils irren Paraden immer wieder den Wind aus den Segeln nahm. „Eigentlich hätten wir viel früher den Sack zumachen müssen.“
Zur Pause lagen die Gäste trotzdem mit 12:9 vorne, nach 43 Minuten sogar mit 17:13. Dann begann der Vorsprung zu bröckeln – und war fünf Minuten später aufgebraucht, als die Gerhausener Isabel Bart mit einem Dreierpack zum 17:17 ausgleichen konnte.
Dieses Mal unterbrach Mischa Herok den gegnerischen Lauf und beraumte eine Auszeit an. Und diese zeigte Wirkung. Ariane Kulik bewahrte ihr Team mit einem gehaltenen Siebenmeter vor dem drohenden Rückstand, und Zana Turkalj sowie die starke Sophie Hilf warfen die HSG mit 20:17 in Führung. „Wir haben die Wende verhindern können“, war der Bösi-Trainer erleichtert. In den verbliebenen acht Minuten ließ die Herok-Sieben schließlich nichts mehr anbrennen und schaukelte den 23:20-Erfolg über die Zeit. „Der Sieg ist verdient, weil wir das bessere Team waren“, zog Mischa Herok zufrieden Bilanz. „Am kommenden Samstag wollen wir dann endlich auch vor eigenem Publikum einen erfolgreichen Auftritt hinlegen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Kulik (beide im Tor); Turkalj (6 Tore/davon 3 Siebenmeter), Geißler (1), Wild, Svenja Hille (1), Devce (1), Münch, Kohler (3), Heiser (2), Hilf (8/1), Pauline Hille (1), Baumgartl
Bild: Spielmacherin Lisa Baumgartl und die HSG Böblingen/Sindelfingen haben das Auswärtsspiel beim TV Gerhausen mit 23:20 für sich entschieden.
Bild: Zvizdiç
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online