300 Tänzer.
Der Tanzsportclub im VfL Sindelfingen feiert mit zwei ausverkauften Vorstellungen sein 50-jähriges Bestehen – das aber drei Jahre später als gedacht.
Einen Jubiläumsball mal rockig und dann wieder elegant präsentieren am Wochenende die über 300 Tänzer und Tänzerinnen des Tanzsportclubs im VfL Sindelfingen in der Stadthalle. Keineswegs verstaubt, wie die erste Szene der Show, ist das Konzept und das, was die Tänzer ab vier Jahren auf die Bühne bringen. Nur kurz weht der Staub der Zeit über das Drehbuch und erläutert so, warum man an diesem Wochenende 53 Jahre, statt 50 Jahre feiert.
Der Lauf der Zeit war es, der die geplante Show um drei Jahre verschob. „In Zukunft wollen wir wieder alle zwei Jahre eine Show auf die Beine stellen“, sagt Kim Wustrak, die zum Organisationsteam gehört. Das Script der Show, entwickelt von Make Leditzky, Olivia Filipowski und Maren Spengler, zeigt, wie vielfältig Tanzen doch sein kann. Für den roten Faden anhand der Geschichte, dass ein früheres Tanz- und Liebespaar zum Jubiläumsball eingeladen ist, sorgen Katrin und Axel Finkelburg. Sie sind es, die die einzelnen Tänze mit ihren eigenen Erinnerungen verknüpfen und so aus den 23 Darbietungen ein großes Ganzes werden lassen, das mit dem Abschlussball und stehenden Ovationen endet.
Die Putzkolonne fegt das Parkett
Tanzen ist etwas für alle Altersgruppen, das wird deutlich, als Franziska Bader mit den Jüngsten des TSC auf die Bühne kommt. Keck den Cowboy-Hut im Nacken wird unter dem großen Beifall des Publikums zu „Cotton Eye Joe“ getanzt. Die Kombination von Zeit- und Tanzgeschichte blitzt immer wieder durch die Choreografie des Abends. Da fegt die Putzkolonne übers Parkett und erinnert so an Umbaumaßnahmen, während die Gruppe, ausgestattet mit Heavy-Metal-Shirts, mit voller Begeisterung unter anderem zu „I was made for lovin’ you“ von Kiss tanzt. An erste Tanzwettbewerbe wird genauso erinnert, wie an die Gründung der Jazz-Dance-Gruppen. Es ist ein bunter, vielfältiger Abend, in dem viele der Tänzer und Tänzerinnen auch mehrmals auf der Bühne stehen und ihr Können zeigen.
Ob Holzfällerhemd oder elegantes Ballkleid, ob zum Spaß oder mit viel Ehrgeiz auf Wettbewerben, ohne Menschen im Hintergrund geht es nicht. Ob bei den beiden ausverkauften Vorstellungen im Hintergrund oder auch sonst, es sind viele, die dies alles möglich machen. Einem davon wird an diesem Abend mit einem Showelement gedankt – Klaus Richter. „What a man“ und „You be a hero“ hört und liest man. „Klaus ist jemand, der das ganze Jahr immer anpackt, der ein großes Wissen und handwerkliches Geschick hat und das ist unsere Art, ihm Danke zu sagen“, sagt Kim Wustrak.
Eng wird es am Ende auf der Show, als das Tanzpaar von damals sich endlich wiederfindet und alle gemeinsam nach dem Schlusstanz sich noch einmal dem Publikum zeigen und den Abschlussapplaus genießen.