Handball-Verbandsliga.
Na also, geht doch! Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben sich im Kellerduell gegen die SG Hofen/Hüttlingen den angesammelten Frust der vergangenen Wochen von der Seele geworfen und nach zuvor vier Niederlagen durch das 39:33 die ersten beiden Saisonzähler eingefahren.
„Wir alle sind erleichtert“, freute sich Marco Cece. Der HSG-Trainer verwies aber nach dem ersten Sieg darauf, dass auch die letzten beiden Spiele seiner Mannschaft „bereits gut“ waren. „Heute konnten wir dann auch endlich das Ergebnis positiv gestalten.“
Als guter Gastgeber gestatteten die Bösis der SG Hofen/Hüttlingen mit dem ersten Angriff gleich mit 1:0 in Führung zu gehen. Es sollte gleichzeitig die letzte Führung der Gäste bleiben. Die HSG zeigte sich früh in Spiellaune und nutzte dabei auch die gesamte Breite des Feldes. Immer wieder kamen die Hausherren über Marvin Seeger und Urs Bonhage durch, so dass der Vorsprung nach 13 Minuten bereits 9:5 betrug. Prompt beraumte Gäste-Coach Gerd Mühlberger eine Auszeit an.
Die Wirkung dieser Maßnahme blieb aber komplett aus. Die HSG drückte aufs Tempo und beeindruckte vor allem mit einer guten Abschlussquote. „Fast 80 Prozent in der ersten Halbzeit“, musste auch Marco Cece zwei Mal hinschauen. Immer wieder setzte Frederik Todt seine Nebenleute gekonnt in Szene, die die Vorlagen ihres Spielmachers ein ums andere Mal verwerteten. „Wir haben bewusst die Eins-gegen-Eins-Duelle gesucht und diese dann auch sehr oft für uns entschieden“, gefiel Marco Cece, was er von seinem Team serviert bekam.
Sechs-Tore-Führung zur Pause
Nach 17 Minuten bahnte sich ein Debakel für die Gäste an, als Marvin Seeger auf 13:6 stellte. Den klaren Vorsprung nutzte der HSG-Coach aber verständlicherweise auch dazu, um mit den Kräften seiner Spieler hauszuhalten, was zwangsläufig auch immer mit einem kleinen Bruch im Spiel einhergeht. Nichtsdestotrotz gaben die Hausherren die Spielkontrolle bis zur Pause nicht aus der Hand. Mit einer komfortablen 20:14-Führung ging es unter Applaus der rund 450 Zuschauer in der Sindelfinger Sommerhofenhalle in die Kabine.
Aus dieser kamen die Bösis – zumindest was die mentale Komponente anbetrifft – etwas verspätet wieder heraus. Das Pendel schien nun deutlich zugunsten der Gäste auszuschlagen, die komplett auf Angriffshandball setzten und ein enormes Tempo anschlugen. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte Hofen/Hüttlingen auf 20:23. Diesen Drei-Tore-Rückstand wussten die Gäste aber nicht weiter zu verkürzen. Zum einen, weil Fabian Rotsching im HSG-Tor immer wieder wichtige Paraden einstreute. Andererseits aber auch wegen der eigenen nachlassenden Kräfte. „Es war klar, dass der Gegner irgendwann einbrechen und seinem hohen Tempo Tribut zollen wird“, war Marco Cece die Ruhe selbst.
Bis zur 48. Minute und einem 27:30-Rückstand blieben die Gäste auf Tuchfühlung. Sechs Minuten und sechs Tore später hatten die Bösis das Spiel bei eigener 36:27-Führung bereits gewonnen. Der Rest war Schaulaufen, den Hofen/Hüttlingen noch ein wenig zur Ergebniskosmetik nutzte. Am verdienten 39:33-Sieg der HSG gab es indes nichts zu deuteln. „Wir haben das erste von drei richtungsweisenden Kellerduellen gewonnen“, hakte Marco Cece die ersten beiden Saisonzähler auch schnell ab. „Nun folgen drei Auswärtsspiele, in denen wir unsere Serie ausbauen wollen. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn wir nach diesen drei Partien mit 8:8 Punkten dastehen würden.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Rothsching, Maaß (beide im Tor); Staudenmaier (1 Tor), Bonhage (8 Tore), Heinkele (3), Möller (3), Tim Frommer (5), Raff (4/davon 3 Siebenmeter), Todt (4), Seeger (10/2), Fangerow, Negler (1), Mikko Frommer
Bild: So sehen Sieger aus: Die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen bejubeln den Heimsieg in der Sommerhofenhalle.
Bild: photostampe