Triathlon: Der Sindelfinger Triathlet Christoph Klipp kämpft sich beim Ironman auf Hawaii bis ins Ziel

Doch mit der Hitze auf der Pazifikinsel hat er schwer zu kämpfen.

Der 40-Jährige erfüllt sich mit dem Start einen Lebenstraum.

Am Samstag fand in Kailua-Kona auf Hawaii (USA) die Ironman-WM der Männer statt. 3,8 Kilometer Schwimmen im Pazifik, 180 Kilometer mit dem Rad bis nach Hawi und zurück und ein Marathon-Lauf sind die ultimative Herausforderung. Der stellte sich auch der Sindelfinger Christoph Klipp. Um 6:25 Ortszeit starteten 55 Profis in den Wettkampf um den Titel des Ironman-Weltmeisters. Den schnappte sich der der Hesse Patrick Lange.  15 Minuten später starteten auch etwa 2 400 Altersklassenathleten einen langen Sporttag.

Für den 40-jährigen Sindelfinger wurde damit ein Lebenstraum Wirklichkeit. „Ich habe vor über zehn Jahren mit Triathlon begonnen und dabei das Ziel gehabt, einmal die Langdistanz auf Hawaii zu absolvieren“, sagt Christian Klipp. Der in Stuttgart-Vaihingen wohnende Triathlet schaffte die Qualifikation vor zwei Jahren in Portugal, bei seinem vierten Ironman-Langdistanz-Rennen.

In der Zwischenzeit kam die zweite Tochter zur Welt und damit war die Vorbereitung auf Hawaii für ihn herausfordernder als gedacht. „Wenn man die Betreuung der Kinder gleichberechtigt mit seiner Frau teilen möchte und das neben dem Beruf, dann müssen die Trainingsumfänge reduziert und die Effizienz dabei gesteigert werden.“ Die Vorbereitungswettkämpfe hatten schon gezeigt, dass Klipp auf dem richtigen Weg ist. Unter anderem konnte er in der Baden-Württemberg Triathlon Liga Nord im VfL-Sindelfingen-Team zwei Top-Ten-Platzierungen erringen. Dennoch, ist eine Langdistanz eine extremere Herausforderung, insbesondere bei den Bedingungen auf Hawaii.

Um 7:10 Uhr war es dann auch für Klipp so weit. Knapp 400 Starter sprangen ins Wasser. „Die ersten 500 Meter waren kein angenehmes Schwimmen. Ich habe heftige Schläge und Tritte einstecken müssen“, sagt der Sindelfinger. Danach lief es besser für Klipp. Er kam gut in das Rennen und konnte sich in einer schnellen Gruppe behaupten. Nach 1 Stunde und 47 Sekunden kam Klipp aus dem Wasser. Dann ging es aufs Rad. Es wurde zunehmend wärmer und etwa nach der Hälfte, also bei 90 Kilometern, waren die 32 Grad erreicht und es kam ein starker Wind hinzu. Klipp musste kämpfen, dass er in den geplanten Leistungsbereichen blieb: „Ich glaube, hier machte sich die kurze Akklimatisierung an die harten Temperaturbedingungen bemerkbar. Mein Akku entleerte sich zu schnell.“

Nach 5:08,45 Stunden wechselte der Sindelfinger in die Laufschuhe. Der 40-Jährige hatte die Hoffnung, dass es beim Laufen besser gehen würde, denn die Sonne wurde nun etwas von Wolken bedeckt. Diese Hoffnung blieb nur bis zu Kilometer 10. „Ab dem Zeitpunkt wusste ich, es würde noch ein langer Tag werden“, sagte der Sindelfinger.

Klipp musste an jeder Verpflegungsstation, die auf Hawaii alle zwei Kilometer entfernt sind, Gehpausen einlegen. „Wenn man noch 32 km vor sich hat, dann ist das eine Menge Holz, ich kämpfte mit dem Gedanken, das Rennen zu beenden. Aber das hätte ich mir wohl selber nicht so schnell verziehen“. Letztlich brauchte Klipp 4:06,18 Stunden für den Marathon. Das waren 40 Minuten länger als geplant. Völlig entkräftet und mit Kreislaufproblemen erreichte Christoph Klipp in der Gesamtzeit von 10:26,35 Stunden als 921. insgesamt von etwa 2 400 Startern das Ziel. Wie es für den Sindelfinger weitergeht im Sport, weiß Klipp aktuell noch nicht ganz. „Erst mal bin ich müde und glücklich, mein Ziel erreicht zu haben. Die Langdistanz wird es wohl in nächster Zeit erst mal nicht mehr werden. Vielleicht wieder, wenn die Kinder etwas älter sind. Ganz ohne Triathlon wird es vermutlich aber nicht gehen.“

 

Bild: Der Sindelfinger Christoph Klipp auf dem Rad. Auf den 180 Kilometern musste der 40-Jährige richtig kämpfen. Bild: z

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Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online