Fußball: Bastian Bothner: „Wir dürfen das Derby nicht schon vorher gewonnen haben“

Daniel Knoll gibt nicht auf.

Sindelfinges Sportlicher Leiter Bastian Bothner warnt davor den abstiegsbedrohten TV Darmsheim am Samstag zu unterschätzen.

„Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen.“ Trotz nur vier Punkten aus 14 Spielen, zuletzt fünf Niederlagen hintereinander und auch großen personellen Problemen, geht Daniel Knoll das Derby beim großen Stadtnachbarn VfL Sindelfingen mit einer Mischung aus Mut, Verzweiflung und einer „Jetzt erst recht“-Mentalität an. „Niemand traut uns etwas zu, vielleicht liegt genau darin unsere Chance“, will der Darmsheimer Spielertrainer die Flinte nicht vorab schon ins Korn werfen.Dabei wünscht sich Daniel Knoll nach den Geschehnissen zuletzt bei der 2:4-Heimniederlage gegen den FV Neuhausen, dass „einfach nur der Fußball im Mittelpunkt steht. Ich will nicht mehr über Schiedsrichter und ihre Leistungen diskutieren müssen.“

Als Entschuldigung für die eigenen Auftritte, will der TVD-Spielertrainer seine Kritik an den Unparteiischen aber nicht verstanden wissen. Und er hat sogar einen Vorschlag zur Güte: „Man muss es doch hinbekommen, dass sich die Vereine und die Schiedsrichter vor Saisonbeginn zusammentun, so wird es in der Bundesliga auch gehandhabt.“Obwohl man bereits weit abgeschlagen sei im Klassement – der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bereits elf Punkte –, werde man nicht aufgeben. Schon gar nicht, wenn es vor der Winterpause noch gegen die beiden Stadtrivalen gehe. „Es ist unheimlich wichtig, wie man sich in eine längere Pause verabschiedet“, weiß Daniel Knoll aus Erfahrung und will die Niederlagenserie schon am Samstag im Floschenstadion beenden.

Ein Erfolgserlebnis wäre auch der danach folgenden traditionellen Abschlussfeier im Besen in Beilstein zuträglich. Dass „die Trauben in Sindelfingen extrem hoch hängen“, vergisst der Darmsheimer Spielertrainer nicht hervorzuheben. „Der VfL hat viel Qualität und ist unter Maik Schütt eines der Topteams der Liga.“ Bewerkstelligen muss Daniel Knoll die Jagd nach Zählbarem ohne die Gelb-Rot-Sünder Nico Link und Manuel Deichsel und voraussichtlich auch ohne sich selbst. „Mein Knie blockiert leider wieder, das wird für Samstag nur schwer reichen.“

Deutlich besser sieht es aus personeller Sicht beim VfL Sindelfingen aus – auch wenn man ein Innenverteidigerproblem zu lösen habe. Denn in Max Brendle, der beim 1:3 in Geislingen Rot gesehen hat, sowie Lucas Schuckenböhmer, der mit Gelb-Rot runter musste, fehlen Maik Schütt zwei Stammkräfte seiner Abwehrkette. Zumal auch Kapitän Nico Dittrich nicht zur Verfügung steht. Wer den Platz neben Raphael Molitor im Zentrum einnehmen wird, will man im Laufe des heutigen Freitags festlegen.

Mit dabei sein im Kader wird auf jeden Fall Emin Grbic aus der zweiten Mannschaft. „Emin ist eine Option, oder auch einer unserer defensiven Mittelfeldspieler“, lässt Bastian Bothner durchblicken. Der Sportliche Leiter der Sindelfinger will die Suche nach dem zweiten Innenverteidiger aber auch nicht größer machen als nötig. „Wir gehen als Favorit in das Derby, haben im neuen Floschenstadion alle unsere Spiele gewonnen und wollen diese Serie ausbauen.“

Trotz der klar verteilten Rollen appelliert Bastian Bothner an seine Mannschaft, den Gegner ja nicht zu unterschätzen. „Wir dürfen das Derby nicht schon vorher gewonnen haben. Darmsheim hat in Simon Lindner oder Fabian Schneider vor allem in der Offensive sehr gute Spieler, darüber hinaus in Daniel Knoll auch hinten einen starken Akteur. Wir werden voraussichtlich gegen einen tief stehenden Gegner viel Ballbesitz haben, damit richtig umzugehen, wird der Schlüssel zum Sieg sein.“

 

Bild: Die Sindelfinger Fußballer wollen am Samstag jubeln. Geht es nach Bastian Bothner wird das Duell gegen den TVD aber kein Selbstläufer. Bild: photostampe

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Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online