Fußball-Landesliga.
Ein beeindruckender VfL feiert gegen den desolaten Nachbarn einen 7:0-Kantersieg.
Der VfL Sindelfingen hat zum Ende der Hinserie noch einmal aufhorchen lassen, dabei keinerlei Mitleid mit dem TV Darmsheim gezeigt und den Stadtnachbarn mit einem 7:0 aus dem heimischen Floschenstadion gefegt. Während das Team von Maik Schütt damit seinen vierten Tabellenplatz festigte, verspricht Darmsheims Spielertrainer Daniel Knoll einen „kompletten Reset“ beim Tabellenvorletzten. „Wir werden in der Winterpause alles und jeder wird sich auch selbst hinterfragen, denn so darf und wird es nicht weitergehen. Kein einziger meiner Spieler hatte Landesliganiveau.“
Von der ersten Minute an spielte sich das Derby fast durchgehend in der Spielhälfte der Gäste ab. Die Sindelfinger überzeugten mit schnellen Ballstafetten und sorgten in der TVD-Defensive früh für Verwirrung. Als David Weinhardt in der vierten Minute das 1:0 für den VfL erzielte, war der zurechtgelegte Matchplan der Gäste bereits Makulatur. „Sindelfingen hat offensiv und aggressiv verteidigt, nach vorne mutig gespielt und hat uns anschaulich vorgeführt, was die Grundtugenden im Fußball sind“, schwante Daniel Knoll schon früh Böses.
Starkes Pressing
Der verletzt fehlende TVD-Spielertrainer sollte Recht behalten. Denn die Hausherren dachten gar nicht daran, sich mit Erreichtem zufriedenzugeben. Dass die Darmsheimer nach dem Rückstand etwas aufmachen mussten, kam der Schütt-Elf darüber hinaus zupass. „Wir hatten gute Pressingsituationen und viele Ballgewinne“, gefiel dem VfL-Coach, was er von seiner Mannschaft präsentiert bekam. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Sindelfinger das nächste Tor nachlegen würden.
In der 21. Minute ging Fynn Gläser im eigenen Strafraum zu ungestüm gegen Gianluca Gamuzza vor, woraufhin Schiedsrichter Daniel Leyhr (TSG Münsingen) auf den Punkt zeigte. Gianluca Gamuzza ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen. Und nur zwei Minuten später erzielte der in der Spitze agierende Sindelfinger Spielmacher seinen zwölften Saisontreffer, zog Gianluca Gamuzza mit dem ligaweit führenden Baran Ates vom TSV Bad Boll gleich. In der 38. Minute erzielte David Weinhardt nach uneigennütziger Vorarbeit von Gianluca Gamuzza das 4:0.
Aus dem überzeugenden Sindelfinger Team ragte aber vor allem der brillant aufspielende Artan Ademi heraus, der immer wieder schnell umschaltete und die gegnerische Defensive nach allen Regeln der Kunst filetierte. Beim 5:0 in der 45. Minute nahm er noch in der eigenen Hälfte Tempo auf, umspielte den herausstürzenden Alexander Dieterle und schob den Ball zum 5:0 ins leere Tor. „Vier der fünf Gegentreffer bereiten wir mit unseren Fehlern vor“, war Daniel Knoll sichtlich bedient. In der 47. Minute waren all die Hoffnungen, das Ergebnis etwas erträglicher gestalten zu können, dahin. David Weinhardt machte mit seinem dritten Tor das halbe Dutzend voll. Maik Schütt gefiel dabei vor allem die Variabilität, mit der seine Elf auftrat. „Wir haben zwischen vier verschiedenen Formationen hin- und hergewechselt und den Gegner damit vor unlösbare Aufgaben gestellt.“
Drei-Minuten-Takt
Darmsheim schaffte in den gesamten 90 Minuten nur einen kontrollierten Abschluss auf das gegnerische Tor. Im Drei-Minuten-Takt erspielten sich die Hausherren weitere gute Möglichkeiten, ließen diese aber allesamt liegen. Vor allem Nils Beurenmeister klebte das Pech an den Füßen, obwohl ihn seine Mitspieler suchten und ihm seinen Premierentreffer förmlich auflegen wollten.
Dessen Zwillingsbruder Robin feierte in der Schlussphase sein Saisondebüt und stand zumindest noch beim letzten Sindelfinger Treffer auf dem Platz. In der 88. Minute machte Bünyamin Bakacs den 7:0-Endstand perfekt. Maik Schütt war zufrieden: „Wir haben unser Spiel durchgebracht und auch zu Null gespielt. Jetzt nochmal so eine Leistung nächsten Samstag gegen Waldstetten, dann können wir zufrieden in die Winterpause gehen.“
VfL Sindelfingen: Zivny, Biedma-Andrades (67. Schmidt), Kasikci (83. Robin Beurenmeister), Molitor, Horny (58. Kilinc), Bakacs, Kubitzsch (58. Nils Beurenmeister), Ademi, Weinhardt, Gamuzza (67. Maraslioglu), Simao
TV Darmsheim: Dieterle, Winter (53. Lang), Kuonath, Schroth, Dannecker (57. Roth), Zweigle (53. Schmitz), Gläser (64. Opardija), Lindner (70. Siegle), Krägeloh, Fabian Schneider, Dreher
Bild: Überragend: Gianluca Gamuzza (links) schnürte gegen Darmsheim den Doppelpack und erzielte dabei auch noch seinen zwölften Saisontreffer. Damit zog er mit dem ligaweit führenden Baran Ates vom TSV Bad Boll gleich. David Weinhardt (am Ball) traf dreimal.
Bild: Photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online