Fünftes Finale in sieben Jahren
Titelverteidiger SV Rohrau belegt am Ende den vierten Platz und kassiert 250 Euro.
Der VfL Pfullingen hat die 40. Hallenfußball-Gala gewonnen und sich erstmals im Sindelfinger Glaspalast die Krone aufgesetzt. Im Endspiel besiegte der Verbandsligist den Turniergastgeber VfL Sindelfingen deutlich mit 6:2. Belohnt wurden die Mühen der Pfullinger mit einem Pokal sowie einem Siegerscheck in Höhe von 2 500 Euro. Die unterlegenen Sindelfinger trösteten sich als Turnierzweiter mit 1 250 Euro. Den dritten Platz belegte durch einen 5:4-Sieg nach Zehnmeterschießen im kleinen Finale gegen den SV Rohrau die U19 des SSV Reutlingen. Dadurch nahm der Junioren-Bundesligist 500 Euro mit nach Hause. Der Titelverteidiger musste mit 250 Euro Vorlieb nehmen.
Mit dem fünften Finaleinzug in den vergangenen sieben Jahren hat der VfL Sindelfingen nachhaltig Frieden geschlossen mit seinem eigenen Turnier. 2018 gelang unter Maik Schütt der ersehnte erste Titelgewinn bei der 35. Hallen-Gala, auf den zweiten Triumph müssen die Sindelfinger seitdem aber weiterhin warten. Die Enttäuschung war den Verantwortlichen und Spielern anzusehen, nach kurzer Zeit wurde aber auch dem Sindelfinger Tross klar, dass der neuerliche Vorstoß ins entscheidende Spiel ein Erfolg war. „Wir haben mehr erreicht, als alle, auch wir selbst, gedacht hatten“, konnte Maik Schütt schnell wieder lachen. Auch wenn er mit einem Augenzwinkern betonte, dass seine Finalbilanz nun mit 1:2 negativ sei. „Am Ende hat sich Pfullingen den Sieg aber auch verdient. Sie haben uns mit ihren Distanzschüssen gekillt.“ Dass nach der Schlusssirene ein 2:6 auf der Anzeigetafel im Glaspalast prangte, stieß dem Sindelfinger Trainer ein wenig sauer auf. „Wir hatten einen tollen Turniertag, haben insgesamt ein richtig gutes Turnier gespielt, das Finalergebnis passt da nicht richtig rein.“
Hitziges Duell zwischen GSVF und VfL
Zu einem Turnierhöhepunkt war es schon im Achtelfinale gekommen, als die beiden Turnierausrichter VfL Sindelfingen und GSV Maichingen aufeinandertrafen. Nach einer Abtastphase zu Beginn nahm die Partie mit dem 1:0 von Phil Schmidt richtig Fahrt auf. In der Folge drängten die Maichinger auf den Ausgleich, der dem Team von Thomas Wohland nicht mehr gelingen sollte. In den Schlussminuten wurde es dann richtig hitzig. GSV-Schlussmann Tim Schuldt trat gegen Nils Beurenmeister nach und sah dafür eine Minute vor dem Spielende die Rote Karte. Da auch der Sindelfinger Stürmer für zwei Minuten runter musste, fiel das nicht weiter ins Gewicht. Ruhe wollte aber auch danach nicht einkehren, denn auch Maichingens Kevin Flaig sowie VfL-Akteur Aaron Biedma-Andrades handelten sich noch eine Zeitstrafe ein. Ein letzter Versuch von Endrit Syla verfehlte das anvisierte Ziel. „Ich fand uns stärker als den VfL, aber es hat nicht sollen sein“, war der vor der Saison von Sindelfingen nach Maichingen gewechselte Endrit Syla traurig. Auch GSV-Coach Thomas Wohland wäre gerne noch im Turnier verblieben.
„Schade, dass unsere Reise im Achtelfinale zu Ende ist. Ich hätte gerne noch das Viertelfinale gegen Holzgerlingen mitgenommen.“ Besagte Holzgerlinger spielten ein blitzsauberes Turnier, mussten sich in einem abwechslungsreichen Duell aber dem VfL Sindelfingen mit 1:3 beugen. So knapp vor den Geldrängen zu scheitern, sorgte in Reihen der Spvgg für reichlich enttäuschte Gesichter. Bernd Gluiber hob nach ein paar Minuten Abkühlung aber das Positive hervor. „Die Jungs hatten im Vorfeld Bock auf die Gala und haben mit ihrer Leistung Wort gehalten“, war der Holzgerlinger Coach von seinem Team begeistert. „Gegen Sindelfingen haben Kleinigkeiten entschieden. Wir hatten Pech beim 1:2, als der Schuss von der Bande unserem Torhüter an den Rücken springt und von dort über die Torlinie trudelt.“
Erneut einen famosen Auftritt legte der SV Rohrau auf den Kunstrasen im Glaspalast. Im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger VfL Pfullingen hatte Till Tropsch im Zehnmeterschießen den Finaleinzug auf dem Fuß, scheiterte mit seinem Versuch aber an Pfullingens Torwart Martin Welsch. Erst der insgesamt 16. Zehnmeter – auch die Rohrauer Tobias Kamm, Armando Di Leo und Salvatore Fiscella hatten ihre Versuche nicht versenkt – brachte schließlich die Entscheidung zugunsten des VfL. Im Spiel um Platz drei gegen die U19 des SSV Reutlingen musste sich der Vorjahressieger ebenfalls mit 4:5 vom Punkt geschlagen geben.
Bild: Arm in Arm bis ins Finale. Der VfL Sindelfingen spielt eine starke Jubiläums-Gala im Glaspalast.
Bild: photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online