Leichtathletik: Hallenrekord in Dortmund macht Laune beim Stadtwerke-Meeting in Sindelfingen

Leichtathletik.

Jessica-Bianca Wessolly packt die Runde in Westfalen in 23,02 Sekunden, während im Glaspalast vor allem das Kugelstoßen der Männer elektrisiert.

Gleich zwei Sindelfinger Neuzugänge präsentierten sich am Samstag beim Sindelfinger Stadtwerke Hallenmeeting erstmals im Glaspalast. Silas Ristl und Yannick Spissinger zeigten jeweils einen Einstand nach Maß und sicherten sich Podestplätze. Aus Dortmund begeisterte die Nachricht des schnellen Saisonstarts der Jessica-Bianca Wessolly.

Nach ihrer neuen 60-Meter-Bestzeit von 7,28 Sekunden in Mannheim war Wessolly auch in Dortmund pfeilschnell unterwegs. So schnell wie noch nie absolvierte sie die 200 Meter lange Hallenrunde und sprintete unangefochten zum Sieg. Am Ende stand mit 23,02 Sekunden eine starke neue Bestzeit und ein neuer Hallenrekord. „Ich wusste, dass ich diese Hallensaison Bestleistung laufen kann, aber dachte nicht, dass es direkt im ersten Rennen so gut klappt“, freut sich Wessolly, ihre vier Jahre alte Bestzeit endlich geknackt zu haben.

Für die nächsten Rennen hat sich die Sindelfingerin noch viel vorgenommen: „Ich möchte definitiv noch unter 23 Sekunden in der Halle laufen, vielleicht auch in Richtung Vereinsrekord [22,90 Sekunden].“ International werden die zweihundert Meter in der Halle nicht gelaufen, für die Freiluftsaison sammelte Wessolly aber schon wertvolle Weltranglisten-Punkte.

Die komplette deutsche Spitze

Der am hochkarätigsten besetzte Wettkampf des traditionsreichen Sindelfinger Hallenmeetings war zweifellos das Kugelstoßen der Männer. Das liegt auch daran, dass inzwischen unter den Trainern Artur Hoppe und Markus Reichle die komplette deutsche Spitze am Olympiastützpunkt Stuttgart trainiert und der Großteil der Athleten im blau-weißen Trikot startet. So herrschte im Kugelstoßring Hochbetrieb unter den 19- und 20-Meter-Stoßern und das schon um 11 Uhr morgens.

Auf expliziten Wunsch der Sindelfinger Kugelstoßer war der Wettkampf auf den Vormittag geschoben worden. Das Trio startete verhalten, kam es doch gerade erst aus dem Trainingslager in Kienbaum, während ein altbekannter Sportler direkt überzeugte. Simon Bayer geht nach langen Jahren im VfL-Trikot nun für den LAC Essingen an den Start und wuchtete gleich im ersten Durchgang seine Kugel auf 19,87 Meter. Es sollte die beste Leistung des Tages sein, auch wenn er drei weitere Stöße weit über den neunzehn Metern platzierte.

Hinter Bayer mühte sich Silas Ristl redlich, an die Leistung seines gleichaltrigen Konkurrenten heranzukommen. Doch trotz konstanten Stößen wurden für ihn bei seinem weitesten Versuch nur 19,21 Meter gemessen. Ein zweiter Platz mit dem Ristl zufrieden ist. „Eigentlich lief es wie geplant. Ich habe versucht einige technische Aspekte anzusteuern. Ich tue mir im ersten Wettkampf immer schwer und muss erst wieder in den Rhythmus kommen“, so Ristl.

Eric Maihöfer klagte zwar über müde Beine, mit 18,99 Metern wurde er aber Dritter. „Technisch war es nicht so gut und ich bin öfters vorne auf dem Balken gelandet“, sagt Maihöfer. Entsprechend gingen vier ungültige Stöße in die Ergebnisse ein. Einzig Tizian Lauria blieb hinter den Erwartungen. Er kam nicht über 17,96 Meter hinaus. „Ich bin froh, dass ich endlich wieder einen Hallenwettkampf machen konnte. Aber ich brauche meine Schnelligkeit, um weit zu stoßen und die hat heute komplett gefehlt.“ Für das VfL-Trio war der Glaspalast nur ein erster Zwischenstopp. Gleich nach dem Wettkampf ging es weiter nach Luxemburg, wo sie sich bei einem Silber-gelabelten Meeting am Sonntag erneut beweisen konnten.

Dümmler schraubt sich in die Lüfte

Im Stabhochsprung überzeugte Arne Dümmler mit neuer Bestleistung von 4,80 Metern und Platz zwei zum Saisoneinstieg. Über die 1500 Meter war Dominik Wiedenmann mit 4:10,31 Minuten schnell unterwegs und wurde Dritter in der U20. Im Hochsprung der Jugend überwand Jan Sailer 1,70 Meter und wurde Dritter. Schnell wie nie sprintete Pauline Zoll über die 60-Meter Strecke. Mit 7,89 Sekunden gewann sie Silber und das vor großer Konkurrenz. Für Krafttrainer Helmut Walentin keine Überraschung. Er hatte die Entwicklung nach hartem Aufbautraining im Kraftraum vorhergesagt. Über die 200 Meter wurde Zoll in 26,65 Sekunden Siebte.

Die U20-Staffel über die 4×200 Meter lief mit Luise Herrmann, Rebecca Spieß, Milena Müller und Isabell Frank auf Platz zwei. Zweite wurde auch Mara Dümmler mit einem guten Saisoneinstieg über 3,60 Meter im Stabhochsprung. In der U18 zeigte Nachwuchsmann Luke Schmidt sein Können und lief über die 60 Meter Hürden in 8,64 Sekunden auf Platz drei.

Der letzte Startschuss im Glaspalast fiel um 20:55 Uhr für das 60-Meter-Hürdenfinale der Männer. Wie schon im Vorlauf war Neu-Sindelfinger Yannick Spissinger schnell unterwegs. 8,06 Sekunden bedeuteten für den 29-Jährigen eine neue Saisonbestmarke und Platz drei.

 

Bild: Silas Ristl erwischt im für ihn neuen Trikot des VfL Sindelfingen einen Einstand nach Maß.

Bild: Schüttke

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online