Im Sindelfinger Glaspalast.
Baden-Württembergische Leichtathletik-Meisterschaften der Altersklassen U18, U20 und Aktive im Sindelfinger Glaspalast.
Besonders die Sindelfinger Jugend war es, die bei den baden-württembergischen Meisterschaften am Wochenende mit zahlreichen Medaillen im Glaspalast auftrumpfte. An zwei Tagen lieferten sich Athleten der Altersklassen U18, U20 und Aktive packende Duelle. Besonders der Nachwuchs der U18-Klasse glänzte mit zahlreichen Medaillen.
Bärenstarker Dmitrij Krom
In der U18 war kein Vorbeikommen an Dmitrij Krom. Den Samstag begann er mit gleich zwei persönlichen Bestleistungen im 60-Meter-Sprint. Erst überzeugte er im Vorlauf mit 7,21 Sekunden, dann war er im Finale noch eine Hunderstel schneller unterwegs. Doch Elias Hildebrand machte dem Sindelfinger Nachwuchstalent einen Strich durch die Rechnung und luchste ihm auf den letzten Metern den Meistertitel ab. „Mein Start hat nicht gepasst, dann habe ich gemerkt, dass ich vorne bin. Aber am Ende habe ich leider zu früh nachgelassen“, ärgert sich der ehrgeizige Athlet, dessen Trainingsleistungen auf noch schnellere Zeiten hoffen lassen. Wenig später lief er, gemeinsam mit Nils Haumann, Jan Sailer und Luke Schmidt mit der Sprintstaffel zur zweiten Silbermedaille. Das Quartett war dabei 1:33,44 Minuten schnell und musste sich denkbar knapp der Sport-Union Neckarsulm geschlagen geben.
Am Sonntag bot sich für Dmitrij Krom ein ähnliches Bild wie schon im 60-Meter-Finale auf der 200-Meter-Rundbahn. Hier waren gleich zwei Athleten minimal schneller als der Sindelfinger. Mit neuer Bestzeit von 22,64 Sekunden gewann er die Bronzemedaille. Da hatte der U18-Mann aber schon einen weiteren Wettkampf in den Knochen. In den Dreisprungwettbewerb startete Krom mit 12,71 Metern gut, konnte sich aber nicht weiter steigern und blieb damit deutlich unter seiner Bestleistung von 13,60 Metern, aufgestellt bei seinem Sieg bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Koblenz. Entsprechend musste er die ältere Konkurrenz ziehen lassen und wurde auch hier Dritter. Mit zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen ist Krom dennoch der erfolgreichste Sportler der Meisterschaften.
Dominik Wiedenmann triumphierte über die 1.500 Meter der U18 im Sprintduell. Der Mittelstreckenläufer durfte nach 4:16,26 Minuten seinen baden-württembergischen Meistertitel feiern. Am Sonntag dann überzeugte in der U18 erst Luke Schmidt im Hürdenwald, landete aber in 8,54 Sekunden knapp auf dem undankbaren vierten Platz. In der U20 tat es ihm leider Nils Haumann gleich, der in 8,22 Sekunden knapp Vierter wurde.
Auch in der weiblichen U18 trägt die Sprint-Vizemeisterin ein blau-weißes Trikot. Pauline Zoll lief im 60-Meter-Finale in neuer persönlicher Bestleistung von 7,77 Sekunden zur Silbermedaille. „Das war hintenraus sehr knapp, aber mit meiner Zeit bin ich sehr zufrieden. Das ist die Norm für die Deutschen Jugendhallenmeisterschaften und ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe“, sagt Zoll.
Auch die weibliche Jugendmannschaft stand ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Das U20-Quartett um Luise Herrmann, Rebecca Spieß, Milena Müller und Isabell Frank gewannen ebenfalls Staffelsilber und waren 1:46,96 Minuten schnell.
Bei den Männern sorgte Neuzugang Yannick Spissinger für Silber im Hürdenwald. Er wurde in 8,22 Sekunden hinter dem mit persönlicher Bestleistung auftrumpfenden Ludwigsburger Bruno Betz Zweiter. Auch die Mehrkämpfer Kai Michalek und Robert Binder schlugen sich mit Platz vier und fünf gut. Gemeinsam mit Niklas Eßlinger und Julian Graubner lief sogar ein Mehrkämpfer-Quartett zur Bronzemedaille über die 4×200 Meter. Noch erfolgreicher war nur Arne Dümmler, der sich nun ganz dem Stabhochsprung verschrieben hat. Er überflog einmal mehr die 4,70 Meter und strich den Landesmeistertitel ein.
Kim Bödi war, frisch zurück aus dem Trainingslager in Südafrika gleich zwei Mal im Glaspalast im Einsatz. Am Samstag lief sie mit 4:29,76 Minuten zur persönlichen Bestzeit und Platz drei über die 1.500 Meter. Clara Möll wurde dahinter Fünfte. Über die 800 Meter bescherte sie in den Sindelfingern den dritten Meistertitel der Landesmeisterschaften. Ihre 2:13,25 Minuten bedeuteten ebenfalls eine neue Bestleistung. Clara Möll lief in 2:17,68 Minuten ebenfalls so schnell wie noch nie auf Platz vier. Am kommenden Wochenende finden nun die Süddeutschen Meisterschaften in Karlsruhe statt. Bis März das einzige Wochenende ohne Veranstaltung im Sindelfinger Glaspalast. Am 8. Februar steht mit den Deutschen Hochschulmeisterschaften schon der nächste Höhepunkt an.
Bild: Schüttke
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online