Tischtennis.
Gesunde Mischung aus bewährten Kräften und jugendlichem Tatendrang bei der Tischtennisabteilung des VfL Sindelfingen. Vor allem im Jugendbereich erfährt man regen Zulauf.
Es ist zweifelsohne ein Einschnitt, den die Tischtennisabteilung des VfL Sindelfingen in den letzten Monaten erfuhr. Sowohl in sportlicher als auch in organisatorischer Hinsicht. Wenngleich vor allem im Aktivenbereich in dieser Spielzeit kleinere Brötchen gebacken werden, so ist doch von Tristesse keine Spur. Oder um es anders zu formulieren: Frischer Wind muss schließlich keine Orkanböen verursachen. Mit einer gesunden Mischung aus bewährten Kräften und jugendlichem Tatendrang begibt sich die Abteilung mit ihren derzeit 177 Mitgliedern auf verändertes, zuweilen auch neues Terrain.
Über drei Jahrzehnte war Carsten Seeger zuletzt im Abteilungsvorstand tätig, 21 Jahre davon in der Führungsposition. Mit einer gewissen Amtsmüdigkeit und dem Gefühl eines „sauberen Schnitts“ begründete der 56-Jährige bei der letzten Hauptversammlung seine Entscheidung, verbunden mit der Hoffnung auf neue Impulse durch das Nachfolgeteam. Dieses konstituierte sich im Jahr des Umbruchs nach intensiven Planungsgesprächen und Diskussionen neu: Mit dem 43-jährigen Miroslav Milkovski, dem Vater eines VfL-Talents, nahm ein in Tischtenniskreisen eher unbeschriebenes Blatt die Rolle des Abteilungsleiters ein.
Deutlich verjüngter Vorstand
Ihm zur Seite stehen weiterhin Jugendleiterin Mareike Spieß, Sportwart Wolfgang Bradfisch, Spielbetriebsleiter Lukas Coulon und der erfahrene Werner Bacher, der das Amt des Kassierers kommissarisch ausübt. Neu im deutlich verjüngten Vorstandsteam sind Schriftführerin Natalie Bacher (27), der technische Leiter Christoph Herrmann (24) sowie der stellvertretende Jugendleiter Keilas Thamaraiselvam (18).
„Zusammen mit dem Engagement von zwei Jugendlichen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes sind wir mit unserem Team sehr gut aufgestellt“, sagt Natalie Bacher, die vor allem die zuletzt erzielten Fortschritte im Jugendbereich hervorhebt. Die hauptsächlich der soliden Nachwuchsarbeit unter Leitung von Mareike Spieß zu verdanken sind. So konnten in den letzten Monaten zahlreiche neue Kinder und Jugendliche in der Abteilung begrüßt werden, am vergangenen Freitagabend beispielsweise war die Sommerhofenhalle mit 25 Spieltischen belegt. „Die Jugendleitung macht da einen wirklich tollen Job“, meint Natalie Bacher und verweist auf neue Aktivitäten wie Familienturniere sowie Wochenend- und Ferienlehrgänge. Zudem etablierte sich zuletzt eine Patenstruktur mit engagierten Aktiven, die das Ziel verfolgt, neue, junge Mitglieder an die Hand zu nehmen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Mit derzeit 71 Jugendlichen kratzt man im Sindelfinger Tischtennis an der nur geringfügig höheren Rekordzahl aus den Jahren 2009 und 2013 (72). „Allein 36 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren bedeuten aber auch eine Herausforderung für die Funktionäre, Trainer und Betreuer“, sagt Natalie Bacher. „Mir persönlich ist auch ein guter Draht zu den Eltern wichtig, so dass diese wissen, wo ihre Kinder gut aufgehoben sind“, sagt Abteilungsleiter Miroslav Milkovski.
Hocherfreut zeigten sich die Vorstandskollegen, als Oberbürgermeister Bernd Vöhringer unlängst Jugendleiterin Mareike Spieß die Ehrennadel der Stadt für „Junges Engagement zum Gemeinwohl der Stadt“ überreichte.
Bei allem Fokus auf die Jugendarbeit will man beim VfL nicht verhehlen, dass im Erwachsenenbereich zuletzt eine Zäsur erfolgte. Nach vielen erfolgreichen Jahrzehnten mit Erfolgen bis hinauf in die 2. Bundesliga liegt das Frauentischtennis in Sindelfingen inzwischen brach. Die Männer I, zuletzt in der Verbandsoberliga aktiv, zogen ihr Team auf Grund einiger Weggänge in die Landesliga zurück, wo der Klassenerhalt angepeilt wird. „Wir wollen den motivierten Spielern die Chance geben, in den ersten beiden Mannschaften in den Fokus zu rücken“, erläutert Lukas Coulon die Neuausrichtung. Mit sechs Männerteams – plus einem weiteren Seniorenteam – stellt der VfL die meisten Männermannschaften bei den Bezirksvereinen, die neun Nachwuchsmannschaften von der Kreisklasse bis hinauf zur Verbandsoberliga können sich ebenfalls sehen lassen.
In puncto Öffentlichkeitsarbeit setzt die VfL-Abteilung verstärkt auf eine Präsenz in den Sozialen Medien (Instagram: vfl_sifi_tischtennis), zuletzt erfuhr auch die Internetseite www.tischtennis-sindelfingen.de eine Auffrischung. Die Corona-bedingte Delle beim Mitgliederstand konnte inzwischen mehr als nur ausgebessert werden, nach 135 Mitgliedern im Jahr 2023 sind nun 177 registriert. „Es sind auch einige Anfänger und Hobbyspieler bei den Erwachsenen hinzugekommen, so wie ich einer bin“ sagt Miroslav Milkovski und lächelt.
Durchweg positiv war die Resonanz bei der Weihnachtsfeier mit über 100 Vereinsmitgliedern. Die Einnahmen der Tombola und Geschenke für die Funktionäre wurden an die Lebenshilfe Sindelfingen gespendet, Miroslav Milkovski überreichte vor wenigen Tagen einen Scheck in Höhe von 500 Euro an Lebenshilfe-Geschäftsstellenleiter Markus Off.
Info: Neben den Anstrengungen während der Punktspielrunde wirft auch in diesem Jahr ein großes Turnier seine Schatten voraus: Am 16. und 17. Mai kommen im Sindelfinger Glaspalast bereits zum dritten Mal in Folge die Deutschen Meisterschaften im Para-Tischtennis zur Austragung. Hierbei wird die Tischtennisabteilung vor allem im Bereich der Bewirtschaftung tätig sein. Ein Event, das sich nicht nur Tischtennisfreunde hierzulande dick in ihrem Kalender anstreichen sollten.
Bild: Viel los bei der Tischtennisjugend des VfL Sindelfingen.
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Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online