Gleich sechs Ausfälle beim VfL.
Die Blau-Weißen hoffen wegen einer zweifelhaften Entscheidung des Schiedsrichters auf eine Wiederholung.
Die Volleyballer des VfL Sindelfingen haben das Regionalliga-Duell beim VfB Ulm mit 1:3 verloren, hoffen aber noch zumindest auf eine Wiederholung des Spiels. Aufgrund einer „nicht zu akzeptierenden Entscheidung der Schiedsrichter im vierten Satz“, so Alexander Haas, legte der VfL nach der Partie offiziell Protest gegen die Wertung ein.
Dass das Spiel überhaupt bis in den vierten Durchgang gelangte, grenzte aus Sindelfinger Sicht an ein mittleres Wunder. Denn zu den bereits vor Beginn der Partie eingeplanten Ausfällen von Jonas Tensaew, Jannik Reich, Thomas Meyer und Simeon Mwaura gesellten sich kurzfristig noch die erkrankten Tim Grundtner und Conrad Darmer. Somit musste Alexander Haas mit neun Mann versuchen, Zählbares aus Ulm mit nach Hause zu bringen.
Dieses Vorhaben ließ sich aber gar nicht gut an, denn den ersten Satz gaben die Gäste deutlich mit 16:25 ab. „Wir haben wie eine Schülermannschaft gespielt und waren völlig von der Rolle“, haderte der VfL-Coach, der sogar noch einen Schritt weiterging und von „Arbeitsverweigerung“ sprach. Besserung trat zwar im zweiten Satz ein, zum Gewinn dieses Abschnitts reichte es dem Sindelfinger Rumpfteam dennoch nicht. „Das war immer noch nicht das, was wir uns vorgenommen hatten“, war Alexander Haas nach dem 21:25-Verlust immer noch nicht zufrieden.
Seine Mannschaft packte der VfL-Trainer sodann an der Ehre. Tatsächlich verstanden die Gäste nun, was ihr Coach von ihnen verlangte. Alexander Haas brachte Marvin Thullner für den bis dato blassen Mykhailo Trush in die Partie und sorgte mit diesem Schachzug gleich für spürbare Stabilität in seinen Reihen. Die Block-Feld-Abwehr funktionierte, was bereits ausreichend war, um den Satz locker mit 25:19 nach Hause zu bringen. „Wenn man nur die Basics beachtet, kann man bereits bestehen“, zeigte sich der Sindelfinger Trainer nun zufrieden.
Ziel des VfL war nun das Erreichen des Tiebreaks und damit ein sicherer Zähler. Dauerhaft in Führung steuerten die Gäste auch genau darauf zu – zumindest bis zur 15:13-Führung. Dann monierte das Schiedsrichterduo Christian Patzelt und Bagher Khajavi einen Aufstellungsfehler. „Man kann uns bei einem Aufstellungsfehler den Punkt abziehen, aber nicht gleichzeitig Ulm die Punkte gutschreiben“, war Alexander Haas baff, als es plötzlich 14:12 für den Gegner stand. Auf die Unparteiischen war der VfL-Trainer ohnehin nicht gut zu sprechen. „Nicht nur, dass sie uns schon gegen Bad Waldsee verpfiffen haben, auch ihr monarchisches Auftreten kam in Worte zu fassen.“
Seine Mannschaft versuchte auf sportlichem Wege zurückzukommen, war bei 21:21 wieder im Spiel und schnupperte bei 24:24 sogar am Satzausgleich. Letztlich machten die Ulmer aber mit zwei Punkten den 3:1-Sieg perfekt. „Schade, dass es so ausgehen muss, denn wir und die Ulmer kommen gut klar“, sagte Alexander Haas. „Da reicht ein Blick, um die Entscheidungen abzunicken. Aber die Schiedsrichter, die sich einmal mehr wie Götter in Weiß aufgeführt und keinerlei Gesprächsbereitschaft an den Tag gelegt haben, wollten unbedingt im Mittelpunkt stehen. Dagegen werden wir mit unserem Einspruch vorgehen.“
VfL Sindelfingen: Dörr, Györfi, Hagjija, Hoschke, Milak, Rund, Schubert, Trush, Thullner
Bild: Sindelfingens Trainer Alexander Haas will sich mit der Niederlage in Ulm nicht abfinden und hat Protest eingelegt.
Bild: Photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online