Handball-Verbandsliga.
Die HSG Böblingen/Sindelfingen feiert in der Sommerhofenhalle gegen den TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen einen überzeugenden 34:25-Heimsieg.
In der vergangenen Saison schon daheim eine Macht, haben die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen auch in dieser Runde endlich zur alten Heimstärke gefunden. Nach dem bereits überzeugenden 30:29-Erfolg vor zwei Wochen gegen den TSV Bönnigheim ließ das Team von Marco Cece mit dem TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen den nächsten Meisterschaftsfavoriten über die Klinge springen. „Heute hat einfach alles geklappt“, wusste der HSG-Coach nach dem klaren 34:25-Sieg gar nicht so richtig, wo er mit seinen Lobeshymnen ansetzen sollte.
Von einem perfekten Spiel wollte Marco Cece zwar nicht sprechen, aber die Zutaten für genau diese Feststellung waren durchaus vorhanden. Denn die seiner Meinung nach „beste Mannschaft der Verbandsliga“ wusste phasenweise nicht mehr, was sie tun sollte. Immer wieder machte sich in der Offensive des TSV Ratlosigkeit breit. „Wir standen sensationell gut in der Defensive“, war der Bösi-Trainer begeistert von der Intensität, mit der seine Schützlinge am eigenen Kreis agierten. Dadurch verlebten auch Moritz Maaß sowie im zweiten Durchgang Kevin Gsell im HSG-Tor einen recht entspannten Abend.
20 enge Minuten
Knappe 20 Minuten bewegte sich das Geschehen in der Sindelfinger Sommerhofenhalle auf Augenhöhe. Meist legten die Hausherren vor, Alfdorf/Lorch/Waldhausen zog dann umgehend nach. Zumindest bis zum zwischenzeitlichen 8:8. Ein Doppelpack von Linksaußen Tibor Staudenmaier, dazu noch Treffer von Marian Heinkele und Mikko Frommer – schon lag die HSG mit 12:8 vorne. „Der Gegner hatte ein paar Mal Pech mit Pfosten- und Lattentreffern, wir hingegen waren eiskalt“, freute sich Marco Cece über ein solides Polster. Dieses wussten seine Mannen bis zum 16:12-Pausenstand zu verteidigen.
Nach dem Seitenwechsel schienen die Bösis die Kontrolle über das Spielgeschehen kurzzeitig aus der Hand zu geben. Ein paar leichte Fehler reichten aus, damit der TSV bei 16:17 wieder auf Tuchfühlung dran war. Wichtig in dieser Phase war aus Sicht der Hausherren, dass der Gegner nicht auch noch den Ausgleich erzielen konnte. Alfdorfs Spielertrainer Aleksa Djokic, im Hinspiel mit 13 Toren noch der überragende Akteur, scheiterte mit einem Siebenmeter an Kevin Gsell und verpasste dadurch den möglichen 18:18-Ausgleich.
Überzeugend
Nach dieser kurzen, etwa siebenminütigen Schwächephase, gelangte die HSG aber wieder in die Spur zurück. Vor allem Spielmacher Michael Fangerow wuchs nun über sich hinaus und lieferte sein bestes Saisonspiel ab. Auch Routinier Urs Bonhage überzeugte vorne wie hinten, neben ihm auch Youngster Mikko Frommer sowie auch der bärenstarke Kreisläufer Dominik Möller. So spielten sich die Gastgeber bis zur 54. Minute förmlich in einen Rausch und den Gegner gleichzeitig an die Wand. Mit einem 13:3-Lauf bis zum 31:20 hatte die HSG das unerwartet einseitige Duell bereits frühzeitig gewonnen.
„Viel besser kann man es nicht spielen“, strahlte Co-Trainer Vito Cece mit seinem Bruder um die Wette. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel heute verlieren könnten, auch nicht, als es kurz nach der Pause nochmal eng wurde.“
Der Schlüssel zum Sieg, so Chefcoach Marco Cece, sei das „konsequente Bespielen der gegnerischen Schwächen“ gewesen. Die Größenvorteile des Gegners beispielsweise machte die HSG durch enorme Beweglichkeit in der Offensive wett. Vor dem eigenen Tor habe man vor allem Aleksa Djokic nicht ins Spiel kommen lassen. „Wir haben sehr viele Bälle, die an ihn adressiert waren, abfangen können.“
Ohnehin sei die Abwehrleistung laut des HSG-Trainers „phänomenal“ gewesen. „Wenn wir hinten immer so zupacken würden, würden wir um den Titel mitspielen. Wir wollten den TSV unter 30 Toren halten, das ist uns eindrucksvoll gelungen.“ Nun gelte es aber auch mal, so eine Leistung auch auswärts zu wiederholen. „Nächsten Samstag, in der Partie bei der SG Hofen/Hüttlingen, erwarte ich einen ähnlichen Auftritt“, hofft Marco Cece, dass auch in der Fremde der Knoten platzt. „Wir wollen in den kommenden Wochen noch den ein oder anderen Platz im Klassement gutmachen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Maaß, Gsell (beide im Tor); Fangerow (11 Tore/davon 3 Siebenmeter), Staudenmaier (3), Bonhage (3), Heinkele (4), Möller (7), Finn Spitzl, Tim Frommer, Grosser (3), Todt (1), Stöffler, Negler, Mikko Frommer (2)
Bild: Michael Fangerow erzielt eines seiner elf Tore.
Bild: photostampe