Handball-Verbandsliga.
Die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen taumeln dem Saisonende entgegen. Auch im dritten Spiel hintereinander, bei der Sport-Union Neckarsulm, musste sich die Mannschaft von Marco Cece nach schwacher Leistung deutlich mit 33:38 geschlagen geben und rangiert nur noch auf einem enttäuschenden neunten Tabellenplatz.
„Viel besser sind wir derzeit leider auch nicht“, sagte HSG-Coach Marco Cece nach dem Spiel ganz nüchtern. Vor allem nicht dann, wenn man keine konkurrenzfähige Defensive stellen kann. In Neckarsulm bekamen es die Bösis über die gesamten 60 Minuten nicht hin, am eigenen Kreis stabil zu stehen und dem Gegner das Torewerfen zu erschweren. Zu Beginn der Partie wussten die Gäste diese Unzulänglichkeiten mit einer guten Quote im Abschluss noch zu kaschieren. Als Tibor Staudenmaier die HSG nach 14 Minuten mit 10:7 in Führung warf, war Marco Cece noch zufrieden. „Das sah nach vorne richtig gut aus.“
Cece-Sieben rennt nur noch hinterher
Vier Minuten später war er es nicht mehr. „Wir verwerfen einen freien Wurf, darüber hinaus auch einen Siebenmeter und bringen den Gegner damit ins Spiel zurück“, konnte der Bösi-Trainer nicht glauben, dass die Neckarsulmer in der 18. Minute selbst mit 11:10 in Führung lagen. Zwei Mal gelang den Gästen noch der Ausgleich, danach aber rannte die Cece-Sieben nur noch hinterher. Zur Pause lag die HSG mit 15:19 hinten.
Was Marco Cece vor allem missfiel, waren die hängenden Köpfe in Reihen seiner Mannschaft. „Ein paar schlechte Szenen, schon hat die Körpersprache nicht mehr gestimmt“, fand der HSG-Coach in der Kabine ein paar deutliche Worte. Diese schienen nach dem Seitenwechsel kurzzeitig zu wirken, als Marian Heinkele bis zur 24. Minute auf 19:22 verkürzen konnte. Drei Minuten danach war das Aufbäumen der Gäste aber schon wieder beendet. Neckarsulm erhöhte schnell auf 25:19, wodurch die Bösis vollends den Faden verloren. Als die Hausherren in der 46. Minute sogar auf 31:22 erhöhten, bahnte sich sogar kurzzeitig ein Debakel für die HSG an.
Dass es nicht dazu kam, hatte einerseits mit nachlassender Konzentration bei den Neckarsulmern zu tun, aber auch mit der „Alles oder nichts“-Einstellung der Gäste, die in der Schlussviertelstunde im Angriff konsequent auf die Variante „Sieben gegen Sechs“ setzten. „Das Überzahlspiel lief ganz gut, so konnten wir noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben“, bemerkte Marco Cece.
Eine Wende konnte die HSG dem Spiel aber nicht mehr geben. Die Sport-Union schaukelte letztlich einen sicheren 38:33-Sieg ins Ziel. „So viele Fehler, wie wir sie heute begangen haben, kann man in einem Spiel nicht wieder gut machen“, war der Bösi-Trainer bedient. Mitleid hatte er mit seinem Torwart Moritz Maaß. „Mo war die ärmste Sau heute, er wurde von seinen Vorderleuten einfach im Stich gelassen.“ Auszeichnen konnte sich in der Schlussphase zumindest A-Junioren-Torhüter Nikaas Thiruvarudsri. „Für Nikaas freut es mich, er war heute einer der wenigen Lichtblicke.“
Nun folgen drei Wochen Pause für die HSG-Handballer, ehe es gegen Fellbach und dann in Ditzingen in die letzten beiden Saisonpartien geht. „Diese dreiwöchige Pause werden wir nutzen, um Kraft zu tanken und uns dann positiv in die Sommerpause zu verabschieden“, sagt Marco Cece. „Ich will die Runde nicht auf dem vorletzten Tabellenplatz abschließen, auch wenn der ausreicht zum Klassenerhalt. Das ist nicht unser Anspruch.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Maaß, Thiruvarudsri (beide im Tor); Fangerow (6 Tore/davon 4 Siebenmeter), Staudenmaier (2), Bonhage (2), Marian Heinkele (6), Finn Spitzl (3/3), Tim Frommer (3), Raff (2), Todt (5), Seeger (1), Stöffler, Negler (3), Mikko Frommer
Bild: Die sechs Treffer von Marian Heinkele konnten die Niederlage der HSG Böblingen/Sindelfingen auch nicht verhindern.
Bild: photostampe/A
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online06