HSG Böblingen/Sindelfingen.
Die ersatzgeschwächten Oberliga-Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen feiern einen 20:19-Auswärtssieg beim VfL Waiblingen 2.
Nach zuvor drei Niederlagen hintereinander haben die personell arg gebeutelten Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen mit einem 20:19-Auswärtssieg beim VfL Waiblingen 2 den Abwärtstrend der vergangenen Wochen aufgehalten. Damit ist für das Team von Mischa Herok immer noch die vor Beginn der Oberligasaison anvisierte Top-Vier-Platzierung möglich. Der HSG-Trainer war nach dem hart umkämpften Sieg sichtlich erleichtert. „Wir können es ja doch noch.“
Spielerische Magerkost
Bis die zwei Punkte allerdings unter Dach und Fach waren, bekam Mischa Herok auch viel Magerkost zu sehen. „Zum Glück aber von beiden Mannschaften. Das war vor allem in der ersten Halbzeit eine richtig zähe Angelegenheit.“ Während der HSG-Coach seine Defensive und vorrangig seine Torhüterin Valeska Luburic mit Lob überhäufte, kam er während der Angriffsversuche seiner Mannschaft nicht aus dem Kopfschütteln heraus. „Das, was wir uns hinten erarbeitet haben, haben wir im Spiel nach vorne regelrecht weggeworfen.“
Entsprechend spärlich fiel somit auch der Torjubel aus. Nach 18 Minuten führten die Bösis vor allem dank einer starken Saskia Kohler mit 6:4, schafften es aber in der verbleibenden Zeit bis zur Pausensirene nur noch einen Treffer zustande zu bringen. „Das war ein ganz wildes Spiel, zu dem auch die beiden Schiedsrichter mit teils wilden Entscheidungen ihren Teil beigetragen haben“, konstatierte Mischa Herok. „Das Spiel hatte einen ganz komischen Verlauf. Wann gibt es schon einmal ein 7:7 zur Pause zu sehen?“
Nach dem Seitenwechsel zündeten die Gäste zwar kein Offensivfeuerwerk, aber die Fehlerquote wurde merklich kleiner. Und bei 10:11-Rückstand in der 39. Minute folgte die beste Phase der Bösis. Mit sechs Toren am Stück, darunter auch zwei Treffern der wieder einsatzfähigen Sophie Hilf, zogen die Gäste innerhalb von zehn Minuten auf 16:11 davon. „Das war bockstark von den Mädels, vor allem wieder von Vali im Tor, die grandios gehalten hat“, geriet Mischa Herok ins Schwärmen.
Fünf Tore Vorsprung und nur noch elf Minuten zu spielen – „das muss eigentlich reichen“, dachte sich der HSG-Trainer. Auch beim 19:15 vier Minuten vor dem Ende war sich Mischa Herok seiner Sache noch sicher. Dann aber setzte wieder das Nervenflattern bei seinen Schützlingen ein. „Der Gegner presst, wir werfen zwei Bälle ohne Not weg und müssen dann nochmal zittern“, winkte der Bösi-Coach ab. Auch wenn die Waiblingerinnen 23 Sekunden vor dem Ende auf 19:20 herankamen, waren seine Sorgen letztlich unbegründet. „Uns haben am Ende Ruhe und Geduld gefehlt, deshalb wurde es nochmal spannend. Aber wir haben den knappen Vorsprung ins Ziel gerettet.“
Die Freude im HSG-Lager war nach dem Ertönen der Schlusssirene groß. „Nach der Durststrecke in den vergangenen Wochen tut dieser Sieg unheimlich gut“, sagte Mischa Herok. Trotz der nun folgenden drei Wochen Pause will der HSG-Coach nicht lockerlassen. „Vor Ostern werde ich den Mädels eine Einheit schenken, ansonsten trainieren wir wie gewohnt weiter. Zwei Spiele stehen noch aus, gegen zwei Teams, die hinter uns in der Tabelle stehen. Ich will beide Partien gewinnen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Luburic (beide im Tor); Svenja Hille (2 Tore), Knoll (2), Devce, Terbeck, Stauder, Kohler (7/davon 2 Siebenmeter), Stoll (1), Baker, Pauline Hille (2), Baumgartl (2), Hilf (4/2)
Bild: photostampe/A
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online