Tischtennis: Die Tischtennis-Abteilung des VfL Sindelfingen hat Rekordzahlen beim Nachwuchs

Das Angebot kommt an.

Bei den Blau-Weißen ist der Wechsel auf organisatorischer Ebene vollzogen. Abteilungsleiter Miroslav Milkovski blickt optimistisch in die Zukunft.

 

Auch an Sportvereinen geht der soziale Wandel nicht spurlos vorüber. Immer weniger Menschen sind bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren, zudem hat die Vereinsidentifikation zuweilen nicht mehr den Stellenwert von einst. Auch die Sindelfinger Tischtennisabteilung erlebte zuletzt einen Einschnitt, sowohl in sportlicher als auch in organisatorischer Hinsicht. Bei der Jahreshauptversammlung gab es jedoch allen Grund zu Zufriedenheit und Optimismus.

Vor allem die Nachwuchsarbeit ist derzeit das Steckenpferd in der Abteilung, die mit 28 Vereinsaustritten und 42 Eintritten ein Jahr des Umbruchs hinter sich hat. Mit 71 Jugendlichen befand man sich zum Jahresende auf Rekordkurs, alleine 46 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren stellen die Jugendleitung um Mareike Spieß, die Trainer und Betreuer vor Herausforderungen. Bis Ende März erfuhr die Abteilung noch weiteren Zuwachs, sodass man sich mittlerweile der 200er-Marke bei den Mitgliedern nähert. „Obwohl wir an einigen Trainingstagen an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen, sind wir über die positive Entwicklung sehr glücklich“, sagte Abteilungsleiter Miroslav Milkovski. Und ergänzend: „Die Mitgliederentwicklung belegt, dass unsere Abteilung nach wie vor eine bedeutende Rolle in der Region spielt und viele Menschen von unserem Angebot und der Tischtennisgemeinschaft begeistert sind.“ Als besonderen Gewinn erachtet Milkovski das Engagement von Keilas Thamaraiselvam und Mihail Stojanoski, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes wertvolle Arbeit in der Abteilung machen. Unter anderem konnten mit ihrer Unterstützung Lehrgänge für Jugendliche und Erwachsene angeboten werden, die auf positive Resonanz stießen. Durchaus förderlich war auch die Patenstruktur mit engagierten Aktiven, die das Ziel verfolgt, neue, junge Mitglieder an die Hand zu nehmen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Rückblickend war die Jahresabschlussfeier mit mehr als 100 Teilnehmern ein großer Erfolg. Die Erlöse der Tombola gingen erstmalig in Form einer Spende an die Lebenshilfe Sindelfingen e.V. Mit insgesamt 17 aktiven Mannschaften, darunter allein zehn im Nachwuchsbereich, gehört der VfL zu den größten Abteilungen im Tischtennisbezirk. Einzig das mittlerweile brachliegende Frauentischtennis, lange Jahre ein Vorzeigebereich beim VfL, sorgt für etwas Wehmut. Derweil lassen die neu strukturierten Männerteams, die zuletzt im Leistungsbereich einige Weggänge zu verzeichnen hatten, wieder auf sportliche Erfolge hoffen. Die Männer I haben das Abstiegsgespenst in der Landesliga verscheucht, die Männer II in der Landesklasse hoffen noch auf den Klassenerhalt über die Relegation. Sollte es mit diesem nicht klappen, könnten die Männer III aus der Bezirksliga aufrücken. Als einziger Verein im Bezirk gehen in Sindelfingen sechs Männerteams auf Punktejagd.

Dank solider Kassenführung des erfahrenen Finanzchefs Werner Bacher konnte die Abteilung im vergangenen Jahr ein Plus erzielen, das hauptsächlich durch Minderausgaben im Leistungssportbereich und Mehrausgaben im Übungsleiterbereich zustande kam. Finanziell attraktiv war auch die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften im Para Tischtennis, hier kommt es am 16. und 17. Mai im Sindelfinger Glaspalast zu einer Wiederholung. Bei Auf- und Abbau sowie bei der Bewirtung wird wieder jede helfende Hand gebraucht, zudem unterstützt die Abteilung bei der Suche nach Ballkindern.

Der bislang kommissarisch wirkende Abteilungsleiter Miroslav Milkovski, der zuletzt die Nachfolge des langjährigen Leiters Carsten Seeger antrat, knüpfte eine nunmehr offizielle Amtszeit an den Wunsch, mehr Engagement aus den eigenen Reihen, von den Mitgliedern aber auch den Eltern der Jugendlichen zu erfahren. Als ein Lösungsansatz wurde die Einführung von Arbeitsdiensten in den Raum gestellt, was jedoch im ersten Schritt nicht konkretisiert wurde. Ehrenamts-Urgestein Werner Bacher, der seit zwei Jahren kommissarisch das Amt des Kassenwarts innehat, äußerte den Wunsch einer baldigen, nachhaltigen Nachfolgelösung.

Die langjährigen Mitglieder Annemarie Goihl, Gerlinde Torrecillas (jeweils 50 Jahre Mitgliedschaft), Ursula Jung (60 Jahre) und Hermann Wünsch (70 Jahre) werden im Rahmen des separaten Ehrungsabends gewürdigt.

 

Bild: Jung und Alt auf einem Bild. Die Tischtennis-Abteilung des VfL Sindelfingen ist breit aufgestellt.

Bild: Holzapfel

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online