Leichtathletik: Die Leichtathletik-Abteilung des VfL Sindelfingen gründet ein Perspektivteam für Olympia 2028

Unterstützung nicht nur im Sport.

Die Blau-Weißen wollen mit mindestens drei Sportlern an den Spielen in Los Angeles dabei sein.

Der VfL Sindelfingen steckt sich als deutscher Leichtathletik-Top-Verein ehrgeizige Ziele. Mindestens mit drei Athleten will man bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles vertreten sein. Um aussichtsreiche Sportler auf diesem Weg zu begleiten, wurde nun ein neues Perspektivteam Olympia 2028 zusammengestellt, das sieben Athleten im Top Team, weitere acht Athleten im Potenzial Team und drei Sportler im Nachwuchsbereich umfasst. „Wir bieten unseren Sportlern in Sindelfingen eine tolle Infrastruktur und die Unterstützung durch unsere Sponsoren“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Kohler, der das vergangene Leichtathletik-Jahr als erfolgreichstes in der Abteilungsgeschichte wertet. Dreißig Medaillen bei Deutschen Meisterschaften und drei Teilnehmer bei Olympischen Spielen sprechen für sich. Außerdem wurde Platz neun in der Vereinsrangliste des Deutschen Leichtathletikverbands (DLV) erreicht. Damit ist der VfL Sindelfingen stärkster Verein in Baden-Württemberg. Gewertet werden die Anzahl der Platzierungen in der DLV-Bestenliste von der Altersklasse U16 bis zu den Aktiven.

Heidi-Elke Gaugel macht den Anfang

Dass bei den Sindelfinger Leichtathleten jeder noch so junge Sportler von einer Olympiateilnahme träumt, ist eine gern erzählte Geschichte. In der Realität erreichen selbst die hoffnungsvollsten Nachwuchsathleten nur in Ausnahmefällen ihr erträumtes Ziel. Das zeigt allein ein Rückblick auf die Olympiahistorie des VfL Sindelfingen. Im Jahr 1984 begann die olympische Geschichte der Blau-Weißen mit der erfolgreichen Teilnahme von Heidi-Elke Gaugel. Es folgten 1988 Ulrike Sávári, Jörg Vaihinger und Andrea Thomas. Birgit Hamann ist 1996 an der Reihe, es folgen Stephanie Kampf 2004 sowie 2016 Nadine Hildebrand, Tobias Dahm und Niko Kappel bei den Paralympics. 2021 treten Carolina Krafzik und Constantin Preis an, 2024 sind beide nochmal am Start, gemeinsam mit Velten Schneider. In Summe also zwölf Olympiateilnehmer über mehr als vierzig Jahre.

Aktuell haben die Blau-Weißen noch zwei aktive Olympioniken in ihren Reihen. Jessica-Bianca Wessolly, die es 2021 damals noch als Mannheimerin nach Tokio schaffte, und Velten Schneider, der im vergangenen Sommer in Paris antrat. Carolina Krafzik beendete im Sommer ihre Karriere, und Constantin Preis zog zurück in seine Heimat Moldau, nahm seinen Geburtsnamen Constantin Cîslari wieder an und möchte in Zukunft für sein Heimatland an den Start gehen.

Unter den Athleten im Top Team sind die erfolgreichsten Sportler des vergangenen Jahres versammelt. Neben Wessolly und Schneider der 800-Meter-Läufer Alexander Stepanov, Langstrecken-Ass Mia Jurenka, die sich perspektivisch beim Marathon sieht, 400-Meter-Hürdenläuferin Melanie Böhm und der Deutsche Kugelstoß-Hallenmeister Eric Maihöfer sowie der Winterwurf-Europameister im Kugelstoßen Silas Ristl. „Die Olympischen Spiele in Los Angeles sind für mich Motivation, noch vier Jahre weiterzumachen“, so Sprinterin Wessolly. Auf dem Weg in die USA warten weitere internationale Höhepunkte, die die 28-Jährige gerne mitnehmen würde. Anfang Mai stehen die Staffel-Weltmeisterschaften im chinesischen Guangzhou an. „Für das Vorbereitungstrainingslager in Malaysia bin ich nominiert worden. Dort entscheidet sich, ob ich in China laufe“, weiß Wessolly. Ohnehin wäre der Staffeleinsatz nur ein Zwischenschritt zu den Weltmeisterschaften in Tokio. Die 200-Meter-Sprinterin hat für eine Nominierung, dank zahlreicher Rankingpunkte, eine gute Ausgangslage. Mit Velten Schneider, Eric Maihöfer, Silas Ristl und Alexander Stepanov träumen auch noch weitere VfL-Athleten von einem Einsatz im Deutschlandtrikot im September.

Im Perspektivteam folgen zahlreiche Nachwuchsathleten, die in den kommenden Jahren die Nachwuchsklassen aufmischen und dann den Sprung zu den Aktiven schaffen wollen. Für Hindernisläufer Kurt Lauer sind die U23-Europameisterschaften im norwegischen Bergen das erklärte Ziel. Genau wie Kugelstoßer Tizian Lauria schielt er auf eine Medaille. Auch Lotta Mage und Paul Specht haben die Europameisterschaften im Blick. In der U20 stehen ebenfalls die Europameisterschaften, und zwar in Tampere (Finnland), an. Dieses Ziel haben Langstreckenläuferin Emily Junginger und Hammerwerferin Luise Hermann. Für Hindernisläuferin Kim Bödi oder Langstreckenläufer Tobias Prater ist die Heim-Universiade in der Rhein-Ruhr-Region ein spannendes Ziel. Im Nachwuchsbereich hofft man auf eine gute Entwicklung von Stabhochspringerin Mara Dümmler, Hürdensprinter Nils Haumann und Dimitrij Krom, der in den letzten Jahren seine Stärken im Sprint- und Sprungbereich ausspielte.

„Mit unserer Unterstützung bieten wir den Athleten über vier Jahre eine Perspektive und machen sichtbar, welches Potenzial wir in ihnen sehen“, so Abteilungsleiter Jürgen Kohler, der um die lückenhafte Förderung des Deutschen Leichtathletikverbands weiß. Einige Sindelfinger Topathleten haben es nicht in das Bundeskader geschafft und sind auf die Unterstützung ihres Vereins angewiesen. Dabei unterstützen die drei Sponsoren des Perspektivteams Olympia. Die Volksbank Sindelfingen, die Kreissparkasse Böblingen und die Elektro Elsässer GmbH.

 

 

Bild: Das Perspektivteam der Sindelfinger Leichtathleten: Mia Jurenka, Tobias Prater, Kim Bödi, Melanie Böhm, Emily Junginger, Velten Schneider, Jessica-Bianca Wessolly, Alexander Stepanov, Kurt Lauer (von links).

Bild: Schüttke

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online