Mia Jurenka und Tizian Lauria überzeugen. Alexander Stepanov verzichtete krankheitsbedingt.
Die FISU World University Games 2025 sind Geschichte und die Sindelfinger Bilanz fällt mit einem fünften und einem sechsten Platz positiv aus. Zwar verpasste Tizian Lauria im Kugelstoßen mit Rang fünf die angestrebte Medaille und Alexander Stepanov konnte krankheitsbedingt nicht an den Start gehen, Mia Jurenka erfüllte mit ihrem sechsten Platz im Halbmarathon aber voll und ganz die Erwartungen.
Es waren lange Wochen mit vielen Reisen und Wettkämpfen für Kugelstoßer Tizian Lauria. Nach seinem Höhenflug – dem Europameistertitel bei der U23-EM in Bergen samt nächstem 20-Meter-Stoß – folgte in Bochum-Wattenscheid ein weiterer guter Wettkampf, dem aber der Ausrutscher nach oben fehlte. Zwar erwischte er mit 19,48 Metern im zweiten Versuch einen guten Start, doch die Konkurrenz schlug zurück und Lauria fand sich bald außerhalb der Medaillenränge auf Platz vier wieder. Als im sechsten und letzten Durchgang der Südafrikaner Aiden Smith einen 20-Meter-Stoß auspackte und sich mit 20,25 Metern auf Platz ein schob, wollte Tizian Lauria unbedingt kontern. Zu oft war ihm das schon gelungen, bei der Universiade in Bochum-Wattenscheid allerdings nicht. Zwar bedeuteten seine 19,66 Meter eine Steigerung, es blieb aber bei Platz fünf.
Großes Pech
Viel Pech hatte 800-Meter-Läufer Alexander Stepanov. Wohl noch in Bergen erkrankte der Sportler. „Ich hatte vor ein paar Tagen die Grippe, deswegen bin ich nicht gelaufen“, musste Stepanov verzichten. Dabei hätte er im 800-Meter-Finale gute Medaillenchancen gehabt.
Ganz wie geplant verlief hingegen das Rennen von Mia Jurenka. Schon um acht Uhr morgens allerdings startete der Halbmarathon. Das bedeutete für Mia Jurenka: Um vier Uhr aufstehen und direkt in die Laufschuhe schlüpfen. Läufer machen häufig vor ihren Rennen noch ein kurzes Auftakttraining um den Schlaf aus den Knochen zu schütteln und beim Rennstart topfit zu sein. „So früh war das auch für mich etwas Neues, aber ich habe es mir viel schlimmer vorgestellt.“ Der frühe Start war durchaus nötig. Schon am Vormittag wurde es unangenehm schwül und warm am Kemnader See, wo das Rennen ausgetragen wurde. „Man hätte das Rennen gar nicht später machen können“, weiß Jurenka.
Nach dem Startschuss dann das erwartete Bild für die Sindelfingerin. „Das Rennen ist so verlaufen, wie ich es mir gedacht habe. Es war erst ein langsames Rennen und dann hintenraus immer schneller.“ Die ersten 10 Kilometer begann das Halbmarathonrennen über 21,0975 Kilometer recht gemächlich und steigerte sich dann. „Nach vierzehn Kilometern war ich auch mal kurz vorne weil ich gedacht habe: Jetzt muss es mal abgehen“, so Jurenka. Vier weitere Kilometer blieb sie in der Spitzengruppe, bis die Sindelfingerin schließlich abreißen lassen musste. „Da hinter mir nicht direkt jemand war, war das gar nicht so schlimm.“
Nach 1:13:42 Stunden lief sie ungefährdet als Sechste ins Ziel. Vor ihr nur eine chinesische Läuferin, das komplette dreiköpfige Team aus Japan und Türkin Nursena Ceto. „Ich bin sehr zufrieden. Die Zeit spielt absolut keine Rolle, weil das ein komplett taktischer Halbmarathon war.“ Der Streckenverlauf war indes auch keiner für ein schnelles Rennen, immer wieder gab es einige Höhenmeter zu überwinden. „Die Strecke war sehr schön direkt am See und im Grünen. Es war aber leider etwas monoton und mit wenigen Zuschauern besetzt. Aber das war klar, weil die Strecke ein bisschen außerhalb lag.“ Zwar fand sich Jurenka auf Platz vier der Meldeliste wieder, das bildete aber nicht ganz die Konkurrenzsituation ab. „Für eine Medaille will ich dann die nächste Universiade nutzen. Ich glaube ich kann richtig stolz auf meinen sechsten Platz sein. Das war eine taffe Konkurrenz.“
Im weiteren Saisonverlauf stehen die nächsten Straßenrennen an, nachdem Mia Jurenka in dieser Saison komplett auf Bahnrennen verzichtet. „Im September werde ich den Kopenhagen Halbmarathon laufen und auch die Deutschen Straßenlaufmeisterschaften über zehn Kilometer“, so die Sindelfingerin, die jetzt voll im Straßenlauf angekommen ist.
Bild: Mia Jurenka
Bild: Ralf Görlitz/A
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online