Vorfreude auf die WM.
Die 30-jährige Judoka holt die Medaille nach nur vier Wochen Training.
Starker Auftritt nach Verletzung: Aylin Mill vom VfL Sindelfingen hat bei den Deutschen Judo-Meisterschaften am Wochenende in Duisburg die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse über 78 Kilogramm gewonnen. Für die 30-jährige Titelverteidigerin war der dritte Platz ein besonderer Erfolg – denn nach einem Bänderriss im Juli hatte sie nur vier Wochen Vorbereitung.
Nach einem Freilos zum Auftakt traf Mill in ihrem ersten Kampf auf Laura Schelp (Höxter). Die Sindelfingerin startete furios: Nach einer Waza-ari-Wertung mit Uchi-mata (Innenschenkelwurf) beendete sie den Kampf mit einem vollen Ippon – erneut durch denselben Wurf – nach nicht einmal einer Minute.
Im Poolfinale gegen Amani Küster (MTV Isenbüttel), gegen die sie im Mai noch verloren hatte, gelang ihr die Revanche. Mit einem Harai-goshi (Hüftfeger) erzielte Aylin Mill eine Yuko-Wertung, die sie über die Zeit verteidigte. Im Halbfinale traf die Sindelfingerin auf Lilli-Louise Wojta (Homburg). Nach einem lange ausgeglichenen Kampf unterlief Mill eine kleine Unaufmerksamkeit, die ihre Gegnerin mit einem Wurf und anschließender Festhalte zum Sieg nutzte.
Im Kampf um die Bronzemedaille stand die 30-Jährige schließlich Melina Wien (JC 66 Bottrop) gegenüber – eine Neuauflage des Finals aus dem Vorjahr, in dem Mill den Titel geholt hatte. Auch diesmal setzte sie sich durch: Nach einem Konter gegen einen Wurfversuch von Wien erhielt sie eine Yuko-Wertung und sicherte sich damit Platz drei.
„Ich bin super happy, nach meinem Bänderriss überhaupt schon wieder hier zu stehen. Vier Wochen Vorbereitung sind einfach nicht viel, die Deutsche Meisterschaft kam zeitlich etwas zu früh für mich. Und das Starterfeld in diesem Jahr war sau stark, es waren alle da, die Rang und Namen haben. In einem so starken Feld mit unter anderem der Olympiastarterin von Paris 2024 dann trotzdem Bronze zu holen, ist sehr überwältigend für mich“, sagte Mill nach dem Wettkampf.
Für Aylin Mill war es bereits die vierte Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft seit 2020 und die dritte in Folge (2023 Silber, 2024 Gold, 2025 Bronze). Nun richtet sie ihren Blick auf das nächste Ziel: die Weltmeisterschaft im Sambo im November in Bischkek (Kirgisistan).
Bild: Die Sindelfingerin Aylin Mill (vorne, blauer Anzug) hofft nun auf die WM in Kirgistan im kommenden November.
Bild: z
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online