Am 13. Dezember gegen Metzingen
Die Herren 1 haben in der Landesliga eine weiße Weste und auch die anderen VfL-Mannschaften sind in der Tabelle vorne.
Der positive Trend, der sich zuletzt in der Sindelfinger Tischtennisabteilung in puncto Mitgliederzuwachs und Trainingsbeteiligung abzeichnete, wirkt sich inzwischen auch sportlich aus. Dabei genügt ein Blick auf die Tabellen in den jeweiligen Spielklassen: Die erste Mannschaft des VfL, im Vorjahr sogar eine Zeit lang im Abstiegskampf verheddert, führt aktuell mit weißer Weste (12:0 Punkte) das Landesliga-Klassement an. Auch die Männer II spielen in der Landesklasse vorne mit und die VfL-Dritte hat gute Aussichten auf die Herbstmeisterschaft in der Bezirksklasse.
Einer der Erfolgsfaktoren für den sportlichen Aufwind ist sicherlich George Petrov Stanev. Der 18-Jährige ist gebürtiger Engländer, hat aber bulgarische Wurzeln. Mit seinem Vater kam er im Mai des vergangenen Jahres aus beruflichen Gründen – und optimaler Ausbildungsmöglichkeiten – nach Deutschland. „Der Tischtennissport spielte da sicherlich auch eine kleine Rolle“, sagt George Petrov Stanev, „schließlich wird in Deutschland das beste Tischtennis gespielt.“ Den Sport betreibt der Neu-Sindelfinger, seit er elf Jahre alt ist, sein Heimatverein ist der Ashford Table Tennis Club im gleichnamigen Londoner Außenbezirk. Eine Zeit lang spielte er zuletzt parallel im Nachwuchsbereich in der Junior British League für den ambitionierten Urban Table Tennis Club im Norden Londons. „Aktuell bin ich mit meinem Leistungsstand sehr zufrieden, da er mir aufzeigt, dass hartes Training auch Erfolge mit sich bringt“, sagt George Petrov Stanev. Schließlich gab es eine Zeit in seiner Jugend, so im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, als er dem Tischtennissport nicht die höchste Priorität beimaß und lediglich einmal in der Woche trainierte.
Das Team trainiert zusammen
Das ist nun in Sindelfingen anders. „Momentan trainieren wir gemeinsam als Mannschaft zwei Mal pro Woche, die Jüngeren wie George eher sogar öfter“, sagt Teamkollege Glenn Frey. Der gehört mit seinen 28 Jahren bereits zu den erfahrenen Spielern im Team und hat zuletzt – im Sog der „jungen Wilden“ – ebenfalls einen großen Leistungssprung nach vorn gemacht. „Wir haben derzeit einen starken Mannschaftskern“, bringt es Glenn Frey auf den Punkt. Neben George Petrov Stanev, der ganz allmählich an der 1 900er-Marke im deutschlandweiten TT-Ranking schnuppert, trat zuletzt vor allem Eigengewächs Xin Hang Wu positiv in Erscheinung. Der 18-Jährige hat mit seiner bisherigen 9:1-Einzelbilanz am mittleren Paarkreuz erheblichen Anteil am Höhenflug des Landesligateams. „Die Stimmung im Team ist fantastisch. Es ist eine echte Freude zu sehen, wie die Jungs hochmotiviert alle an einem Strang ziehen“, sagt Abteilungsleiter Miroslav Milkovski, der das Team bei den meisten Partien begleitet, „sie sind hungrig auf Siege, die positive Energie reißt einen richtig mit.“
George Petrov Stanev ist derzeit hinter Teilzeitkraft Daniel Bacher die Nummer zwei im Team, seine 7:5-Quote gegen die Besten der Landesliga kann sich ebenfalls sehen lassen. „Ich habe bereits einige Gegner geschlagen, die höher eingestuft sind als ich“, sagt der Offensivspieler stolz und verweist unter anderem auf zwei Siege gegen Weil der Stadts Topmann George Tunde Shoneye. Seine Stärken sieht er in der Spielkontrolle und seinem spinreichen Spiel. „Beim Auf- und Rückschlag möchte ich mich allerdings noch verbessern“, sagt George Petrov Stanev, der sich in Deutschland pudelwohl fühlt. Auch, weil Tischtennis auf einem hohen Level möglich ist. „Meine Freunde in England spielten in der dortigen vierten Liga, was bei uns Landesliga-Format bedeutet“, setzt er zum Vergleich an. Und die Landesliga ist hierzulande „lediglich“ die achthöchste Spielklasse.
Mit einer gesunden Mischung aus Jung und Alt strebt der Vorjahressechste nun also nach Höherem. Die Youngsters wie George Petrov Stanev, Xin Hang Wu und Kapitän Jonas Scardanzan zählen dabei auf Unterstützung von Martin Herm (40), der nach einem kurzen Abstecher bei seinem Heimatverein in Ottenau nun wieder zum VfL zurückkehrte und Abwehrroutinier Ralf Fritschi, der früher schon beim TTC Reutlingen in der Verbandsliga spielte. Zur Rückrunde meldet sich zudem der Sindelfinger Sven Stolz (aktuell DJK SV RW Mainz-Finthen) im Kader zurück, durch sein Masterstudium in Berlin bleibt jedoch abzuwarten, ob und wie oft er für den Landesligisten auflaufen kann.
Das nächste Landesliga-Spiel bestreitet der VfL Sindelfingen I am 22. November beim TSV Nusplingen, das letzte Heimspiel der Vorrunde steigt am 13. Dezember gegen den aktuell hartnäckigsten Verfolger TuS Metzingen.
Bild: Tabellenführer: Die Herren 1 des VfL Sindelfingen mit Martin Finkbeiner, Xin Hang Wu, Glenn Frey, George Petrov Stanev, Ralf Fritschi, Martin Herm (von links).
Bild: Holzapfel
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online