Leichtathletik: Kurt Lauer bei den Cross-Europameisterschaften

Sindelfinger Leichtathlet

Am Sonntag startet Kurt Lauer vom VfL Sindelfingen bei den Cross-Europameistermeisterschaften in der U23-Klasse im portugiesischen Lagoa.

Das letzte internationale Highlight für die Sindelfinger Leichtathleten in diesem Jahr steht an: Die Cross-Europameisterschaften in Lagoa (Portugal). Am Sonntag geht es auch für Kurt Lauer in der U23-Klasse über Stock und Stein. Eigentlich ist der Sindelfinger über die 3000-Meter-Hindernis zu Hause, bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Darmstadt trumpfte er aber auf, im Männerfeld wurde er Vierter und gewann die U23-Wertung souverän. Damit sicherte er sich seinen Startplatz für Lagoa.

Kurt Lauer war schon im Sommer bei den U23-Europameisterschaften auf der Bahn in Bergen international gestartet und lief dort zu einer neuen Bestleistung. „Die Freiluftsaison ist aber nicht wie gewünscht verlaufen, deswegen wollte ich in meinem letzten U23-Jahr unbedingt zur EM fahren“, so hatte Lauer die Reise nach Portugal immer fest im Blick und gönnte sich nur eine kurze Saisonpause. „Ich habe mich einige Wochen lang spezifisch vorbereitet und viele Bergläufe gemacht und habe Geschwindigkeitswechsel trainiert. Insgesamt waren das hohe Umfänge.“

„All-in“ in Darmstadt

Klar war schon zu Saisonbeginn: Die Cross-EM-Tickets werden bei den Deutschen Crossmeisterschaften verteilt. „Ich bin deswegen in Darmstadt all-in gegangen. Ich wusste, die EM-Quali ist möglich, aber das Rennen wird knackig.“ Lauer zeigte eine starke Vorstellung und besiegte teils namhafte Athleten und außerdem seine beiden härtesten Konkurrenten über die Hindernisstrecke. „Crossrennen sind sowieso spannend, weil da Athleten aller Distanzen von den 1500 Metern bis zu den 10 000 Metern zusammenkommen und die Konkurrenz sehr groß ist.“ Doch im Crosslauf kommen dem Sindelfinger seine Stärken als Hindernisläufer zugute. „Ich bin es gewohnt nicht gleichmäßig, sondern mit Kraftspitzen zu laufen, das liegt mir einfach mehr.“

Für Kurt Lauer ist es eine große Genugtuung nun wieder mit zu einer Cross-EM zu fahren, nachdem ihm das zuvor schon 2021 in Dublin und 2022 in Turin zwei Mal gelungen war. Es ist sein letztes Jahr in der U23-Klasse, schon im Januar zählt er offiziell zu den Männern und bekommt es mit deutlich größerer Konkurrenz zu tun. Auch im vergangenen Jahr hätte der 22-Jährige eigentlich fest mit dem internationalen Cross-Start gerechnet und gehörte auch zu den Top-Athleten seiner Altersklasse. Allerdings entschied sich der Deutsche Leichtathletikverband komplett auf ein U23-Team zu verzichten und Lauer blieb zu Hause.

Hoffnung auf Top-5-Teamplatzierung

In diesem Jahr stehen aber die Chancen der Mannschaft gut, zu viert fahren die U23-Athleten nach Portugal, die drei Bestplatzierten werden in die Mannschaftswertung aufgenommen. „Ich hoffe mit dem Team auf eine Top-5-Platzierung. Aber vielleicht schaffen wir es auch eine Medaille zu holen.“ Für sich selbst hat Kurt Lauer ebenfalls klare Ziele: „Mit einer Platzierung unter den besten20 wäre ich zufrieden, das habe ich noch nie geschafft. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung. International habe ich mich im Cross noch nie so richtig zeigen können.“ Für die Strecke in Lagoa hat der Sindelfinger indes einige Wünsche. Nicht zu matschig soll es sein mit eher kurzen Steigungen. „Ein technisch anspruchsvolles Rennen mit vielen Richtungswechseln und kurzen Hügeln wäre etwas für mich. Ich freue mich darauf Alles zu geben und die Atmosphäre einer EM zu erleben, das ist eine große Belohnung für mich.

Allerdings eine, die Kurt Lauer nicht so richtig genießen kann. Einen Tag nach seinem Wettkampf in Portugal schreibt er eine Klausur in Strafrecht und muss deswegen verfrüht abreisen. „Direkt vor dem Wettkampf werde ich nicht viel lernen können, wahrscheinlich erst wieder auf dem Rückflug“, so das Mitglied der Spitzensportförderung der Landespolizei.

Nach der Cross-EM geht es für den Sindelfinger bald weiter mit den nächsten Wettkämpfen unter dem Hallendach. „Ich will zwei bis drei Wettkämpfe in der Halle über die Unterdistanz zwischen 1000 und 3000 Meter machen und die Deutschen Meisterschaften laufen. Mein Fokus liegt aber auf der Freiluftsaison.“

 

Bild: Am Sonntag geht es für Kurt Lauer (blaues Trikot) bei den Cross-Europameisterschaften in Lagoa (Portugal) in der U23-Klasse über Stock und Stein.

Bild: Bild: Ralf Görlitz

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online