Handball: 500 Zuschauer sehen die große Handball-Show bei der Rückkehr an den Murkenbach

Handball-Verbandsliga

Die HSG Böblingen/Sindelfingen gewinnt in der frisch sanierten Böblinger Halle ein packendes Derby gegen Ditzingen.

Neue Halle, toller Auftritt, wichtiger Sieg: Die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben bei der Rückkehr in die sanierte Murkenbachhalle ein spannendes Derby gegen die TSF Ditzingen mit 30:28 gewonnen und sich mit dem vierten Sieg hintereinander in die Winterpause verabschiedet. Sehr zur Freude des HSG-Trainerduos. „In der vergangenen Saison hätten wir so ein Spiel mit diesem Verlauf sicherlich nicht gewonnen“, sagten Marco und Vito Cece nach dem Schlusspfiff sichtlich stolz auf die gute Entwicklung ihrer Mannschaft hin.

Diese überwintert mit 14:10 Punkten in der oberen Tabellenhälfte und hält Tuchfühlung zu Rang drei. Den, so Marco Cece weiter, müsste sein Team ohnehin belegen. „Auch wenn wir mit dem Stand der Dinge zufrieden sind, hätten doch zwei Niederlagen – in Fellbach und gegen Ludwigsburg – nicht sein müssen.“

Die Rolle der Torhüter

Was der HSG in besagten Spielen gefehlt hat, waren gute Torhüterleistungen. In den vier Partien danach hingegen wuchsen die Schlussmänner der Bösis phasenweise über sich hinaus. Zunächst Moritz Maaß, der bei den Siegen in Spaichingen und gegen Remshalden überzeugte. Zuletzt dann Kevin Gsell, der sowohl in Schömberg als auch nun gegen Ditzingen überragte. Ab der 35. Minute auf dem Feld parierte der „Oldie“ im HSG-Tor 58 Prozent der gegnerischen Würfe. „Ein phänomenaler Wert“, war Marco Cece begeistert.

Für Kevin Gsell war das Spiel gegen Ditzingen das letzte in der ersten Mannschaft. „Das ist so abgesprochen“, sagte der Bösi-Cheftrainer wohl wissend, dass die Rufe nach einer Weiterbeschäftigung des Routiniers wieder lauter werden könnten. In Fabian Rothsching kehrt nach der Winterpause aber das HSG-Torwarttalent nach überstandener Kreuzbandverletzung zurück. „Dann hätten wir vier Torhüter im Kader“, sagte Marco Cece.

Zeitstrafe mit Folgen

Moritz Maaß, der gegen Ditzingen zwischen den Pfosten startete, zeichnete sich früh mit einigen klasse Paraden aus. Mit fortlaufender Spielzeit war der HSG-Schlussmann aber kein Faktor mehr. Vorne lief es nach starkem Beginn auch nicht mehr rund – was auch an der frühen zweiten Zeitstrafe gegen Michael Fangerow lag. Nach 18 Minuten nahm Marco Cece seinen gut aufgelegten Rückraumspieler vom Feld. „Ich wollte nicht riskieren, dass Michi noch eine dritte Strafe kassiert und damit raus ist.“

Die Gäste standen vor demselben Dilemma, denn auch Nick Bohnen musste ebenfalls früh zweimal auf die Strafbank. Jedoch gingen die Ditzinger das Risiko ein und ließen ihren wuchtigen Kreisläufer im Spiel. Nach der dritten Zeitstrafe war für Nick Bohnen das Spiel bereits nach 20 Minuten vorbei. „Das war ein herber Verlust für den Gegner“, kommentierte Marco Cece die Rote Karte.

Seine Mannschaft wusste diesen Vorteil zunächst nicht zu nutzen. Die HSG enttäuschte nicht, im Gegenteil. Aber sie konnte sich nicht absetzen. So wurden die Seiten mit einem 15:15-Unentschieden gewechselt. Die Hoffnungen der Bösis, dass nach Wiederanpfiff der Knoten platzen würde, erfüllten sich nicht. Im Gegenteil: Keine sechs Minuten nach der Pause lagen die Hausherren mit 16:20 zurück.

Es geht ans Eingemachte

Marco Cece nahm eine Auszeit. Mit Verzögerung stellte sich die Wirkung ein. Bis zur 45. Minute lag die HSG mit 21:24 zurück, ehe Kevin Gsell die nächste Stufe zündete. Ob mit den Fingern oder der Fußspitze, mit der Schulter oder dem Knie – der Bösi-Torwart bekam an so ziemlich jedem Wurf ein Körperteil dran. Mit seinen Glanztaten gab er seinen Vorderleuten wieder Sicherheit, die prompt vorne eine Schippe draufpackten. Innerhalb von zweieinhalb Minuten warfen Marvin Seeger (3) sowie Michael Fangerow die Hausherren mit 25:24 in Führung.

Die rund 500 Zuschauer peitschten ihre Mannschaft lautstark nach vorne. Als Mikko Frommer drei Minuten vor dem Ende auf 29:26 stellte, schien der Fisch bereits geputzt. Zwei Treffer von Yannick Hüther und Finn Graykowski sorgten aber doch noch für Spannung. Diese löste sich erst mit dem Treffer zum 30:28-Endstand von Michael Fangerow eine halbe Minute vor dem Spielende. Marco Cece: „Am Ende waren wir frischer, das hat den Ausschlag gegeben.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß, Thiruvarudsri (alle im Tor); Fangerow (7 Tore), Seeger (5), Englert (2), Marian Heinkele (3), Mikko Frommer (2), Finn Spitzl, Negler (3), Todt (3), Bock, Rose (4/davon 2 Siebenmeter), Neuberger (1), Dörner, Grosser

 

Bild: Dominic Rose hebt ab. In der sanierten Murkenbachhalle sieht das noch besser aus als früher. Und die Zuschauer haben freie Sicht.

Bild: Photostampe

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online