Handball-Oberliga
Die Oberliga-Frauen der HSG Böblingen Sindelfingen mühen sich gegen Gerhausen zum Sieg.
Mit Ruhm bekleckert haben sich die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen im Heimspiel gegen den TV Gerhausen und bei der Rückkehr in die Murkenbachhalle nicht. Aber im letzten Spiel des Kalenderjahres verbuchte die Mannschaft von Mischa Herok einen 24:18-Erfolg gegen den Abstiegskandidaten. Auf Tabellenplatz zwei verabschiedeten sich die Bösis in die kurze Winterpause. „Auch wenn das heute nicht schön war, wir stehen besser da, als wir es uns vor der Saison erhofft hatten“, zog der HSG-Trainer eine zufriedene Hinrundenbilanz.
Dennoch zog Mischa Herok mit einigen offenen Fragen von dannen. Die Probleme in den Heimspielen sind ihm weiterhin ein Rätsel. „Irgendwie bekommen wir es daheim nicht gebacken“, wunderte sich der HSG-Coach. „Wir hatten einen klaren Matchplan, den haben wir aber nicht umgesetzt bekommen. Der Gegner hat uns mit seinen unendlichen Kreuzungen förmlich eingelullt.“
„Gegen einen anderen Gegner wäre das heute in die Hose gegangen.“
Entsprechend kam der gefürchtete Bösi-Express gar nicht erst ins Rollen. Ohne jegliches Tempo plätscherte das Geschehen vor sich hin und lebte von erzwungenen individuellen Durchbrüchen. Dass die harmlosen Gäste das Geschehen offen gestalten konnten, lag vor allem am schwachen Offensivspiel der HSG. Nach Spielende schüttelte Mischa Herok aufgrund von 27 Fehlwürfen seiner Spielerinnen den Kopf. „Gegen einen anderen Gegner wäre das heute in die Hose gegangen.“
Das Fehlen von Rückraumspielerin Sophie Hilf, die kurzfristig aus Krankheitsgründen zurückgezogen hatte, fiel eklatant ins Gewicht. „Wir haben den Ball nicht laufen lassen und uns in Einzelaktionen verrannt“, weckte die knappe 11:10-Pausenführung beim Bösi-Trainer zwischenzeitlich Erinnerungen an die beiden ärgerlichen Heimniederlagen gegen Pfullingen und Waiblingen 2.
Auch direkt nach Wiederanpfiff setzte keine Besserung ein. Mehr noch: Gerhausen lag bis zur 48. Minute mit 14:13 vorne und durfte vier Minuten danach beim 15:15-Zwischenstand von Zählbarem träumen. „Das war heute eine zähe Angelegenheit“, sagte Mischa Herok. Dennoch sei er immer sicher gewesen, dass seine Mannschaft das Spiel gewinnt. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis dem Gegner die Kräfte ausgehen.“
Fünf am Stück
Mit fünf Toren am Stück bis zum 20:15 entschieden Janina Schandl, Pauline Hille, Svenja Hille (2) und Mascha Heiser die Partie innerhalb vier Minuten. Mit der Sirene setzte Pauline Hille den 24:18-Schlusspunkt. „Unser Sieg sieht deutlich aus, kaschiert aber ein wenig die Probleme“, analysierte Mischa Herok. „Wir freuen uns über Platz zwei und die nun anstehende Winterpause. Aber danach gibt es viel zu tun.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Hagenlocher, Kilper (beide im Tor); Golasch, Svenja Hille (4 Tore), Mayer, Heiser (5), Terbeck, Baker, Münch (3), Pauline Hille (4), Stauder, Zeller (2/davon 1 Siebenmeter), Schandl (4), Matziol (2)
Bild: Sieg eingetütet, Spiel abgehakt: Für die Oberliga-Handballerinnen geht es nach dem Pflichtsieg in die kurze Winterpause. Da kann man schon einmal abklatschen.
Bild: Photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online