Wenn das kein Erfolg ist: Vier Medaillen holten die Sindelfinger U21-Judoka bei den baden-württembergischen Titelkämpfen in Tübingen. Vier weitere VfL-Kämpfer hatten sich zudem schon vorher für die am 11. Februar in Kirchberg/Murr stattfindenden Südmeisterschaften qualifiziert.
Alle Kämpfer kommen beim VfL aus der eigenen Jugend, bilden den Kern der erfolgreichen U18-Mannschaft der vergangenen Jahre und einige von ihnen sind im Bundesliga-Kader der Sindelfinger.
Stark vertreten waren die Sindelfinger Junioren in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm. Anton Widlroither und Rokuya Lehnert mischten in Tübingen das Teilnehmerfeld auf.
Lehnert warf zunächst den Mosbacher Robin Geistlinger mit einem Innenschenkelwurf aus dem Rennen, schickte dann den Mannheimer David Hill mit derselben Wurftechnik in die Trostrunde und sicherte sich mit einem hart umkämpften Sieg über den Backnanger Andre Sträßer den Finaleinzug.
Anton Widlroither trat – wie so oft – erst mal zögerlich an, besiegte den Esslinger Yanik Gugl mit Innenschenkelwürfen, schlug den Schwieberdinger Rainer Haug, gab dem Heitersheimer Patrick Müller das Nachsehen und stand damit ebenfalls im Finale. Dort schenkten sich die beiden Sindelfinger nichts und letztlich war es Widlroither, der sich mit einem Innenschenkelwurf den Meistertitel sicherte und Rokuya Lehnert auf Platz zwei verwies.
In der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm trat Alexander Schmitt für den VfL an. In seinem Pool schulterte er zunächst den Karlsruher Bauermeister, besiegte anschließend den Backnanger Molinari und sicherte sich so den Poolsieg. In der anschließenden Finalrunde traf Schmitt auf den Tübinger Wender, der dem Sindelfinger nicht allzu viel Widerstand entgegensetzen konnte und ihm den Vortritt ins Finale lassen musste.
Dort wurde der Sindelfinger als Favorit eingestuft, aber es kam anders. Zwar war er seinem Backnanger Gegner leicht überlegen, konnte aber nicht den entscheidenden Wurf ansetzen. Dafür gelang es dem Backnanger, seinen Gegner mit einem Griff zur Aufgabe zu zwingen und ihn auf den Platz des Vizemeisters zu verweisen. Damit waren bereits drei Sindelfinger für die Südmeisterschaften in Kirchberg/Murr qualifiziert. Hinzu kommen noch die gesetzten Nikita Pak und Kevin Bissinger (bis 66 Kilogramm), Tilman Sutor (bis 81 Kilogramm) und Philipp Haug (bis 90 Kilogramm).
Eine besonders Kräfte raubende Angelegenheit waren diese Titelkämpfe für die VfL-Kämpferin Bianca Schmidt (bis 70 Kilogramm). Zwar tat sie sich bei ihren Siegen im Pool über Carla Schlüter von der Leonberger Judoschule Roman Baur und über die Backnangerin Katharina Doll nicht allzu schwer und ließ in der Finalrunde auch die Schwäbisch Gmünderin Hannah Küppershaus hinter sich. Aber das Finale – abermals gegen die Leonbergerin Carla Schlüter – forderte ihr alles ab.
Keine der Kämpferinnen konnte während der regulären vier Minuten Kampfzeit eine Wertung erzielen, so dass die Golden-Score-Regelung griff: Wer bei unbegrenzt langer Verlängerungskampfzeit die erste Wertung erzielt, der hat gewonnen. Und nach insgesamt neun Minuten hatte die Sindelfingerin doch das letzte Quäntchen mehr Kondition aufzuweisen, warf die Leonbergerin mit einem Hüftwurf und wurde so baden-württembergische U21-Meisterin.
Kampf bis zur Erschöpfung: Bianca Schmidt (rechts) und Carla Schlüter Bild: Vilz
Quelle: SZ-BZ Online