Im Zwei-Jahres-Rhythmus präsentiert der Tanzsportclub im VfL Sindelfingen in seiner Dance-Style-Show sein Können. Vor dem Auftritt sind harte Trainingseinheiten und viel Organisationsarbeit notwendig.
„Und Schritt, Schritt, Drehung und dabei an die Haltung denken und gleichzeitig auch noch Lächeln“ Was im ersten Moment ganz logisch klingt, ist mehr als anstrengend, gilt es doch bis Samstag den Tanz um den Freundschaftsbrunnen in Perfektion zu beherrschen. Die 16 jungen Tänzerinnen der Dance-Style-Gruppe rund um die Trainerin Britta Sigmund arbeiten konzentriert und trotz aller Anstrengung wird zwischendurch gescherzt und gelacht. Alle haben einen besonderen Bezug zum diesjährigen Thema, schließlich sind sie alle Sindelfingerinnen.
Seit Wochen wird am Programm „Sindelfingen isch mei Heimat“ gefeilt, und ganz gleich ob Dance-Style-Gruppe, Stepptänzer oder Kindertanzgruppe, alle 23 beteiligten Gruppen des TSC im VfL Sindelfingen fiebern und trainieren auf das kommende Wochenende hin.
Im Vorfeld wurden viele Aspekte gesammelt, die Sindelfingen aus Sicht der Tänzer ausmachen. Themen wie die Beachparty im Freibad, die Kinderspielstadt Simsalon, die Schwätzweiber oder Sehenswürdigkeiten wie der Freundschaftsbrunnen, sie alle werden tänzerisch umgesetzt. Dazu gehören neben der Choreografie Kostüme und Ausstattung, welche die Gruppen teilweise selbst herstellen, aber auch die ganze Organisation im Vorfeld und während der Veranstaltung. „Ohne das Sim-TV, welches uns in Sachen Technik, dem Vorabdreh einiger Hintergrundszenen und den einzelnen Bühnenbildern unterstützt, wäre es nicht möglich so ein Programm auf die Beine zu stellen“, sagt Britta Sigmund, eine der Mitverantwortlichen für die diesjährige Show. „Aber auch Vereinsmitglieder wie Christine und Klaus Richter, ehemaliger Clubchef, Schriftführer im TSC und Ehrenmitglied im Hauptverein, die sich um den Kartenvorverkauf kümmern und als Schnittstelle zwischen den einzelnen Akteuren fungieren, wäre das Ganze nicht zu stemmen.“
Was vor vielen Jahren mit einer kleinen Veranstaltung von 60 Akteuren im Sportpark anfing, hat sich zu einem Event der Extraklasse mit rund 360 Tänzern entwickelt. „Ich kann mich noch gut an die erste Veranstaltung erinnern“, so Britta Sigmund. „Wir haben selbst bestuhlt und waren uns beim ersten Mal gar nicht so sicher, ob außer den Angehörigen überhaupt jemand kommt.“ Doch schnell hat es sich gezeigt, dass die Räumlichkeiten zu klein sind, und es ging über das Maichinger Bürgerhaus in die Stadthalle.
Seit Wochen sind beide Shows ausverkauft und das große Interesse macht deutlich, auf welchem Niveau sich die Gruppen bewegen. Auch wenn die ein oder andere am Ende der Veranstaltung denken wird, „nie wieder machen wir uns so einen Stress“, kursiert doch wenige Tage später die Frage „Und, gibt es schon ein neues Thema?!“ durch die WhatsApp-Gruppen des TSC. Schließlich ist es nicht nur das Training, das die Gruppe zusammenhält. Neben der Leidenschaft zum Tanzen, sind es die freundschaftlichen Beziehungen und die Tatsache, dass sich „jeder auf jeden verlassen kann“, sagt Britta Sigmund. So ist es nicht verwunderlich, dass viele der Tänzerinnen seit Kindesbeinen mit dabei sind.
Tabea Kammerer ist nur eine von ihnen und tanzt seit 14 Jahren. „Der Tanz ist eine feste Größe in meinem Leben, und ohne die Abende mit der Gruppe würde mir was fehlen“, erläutert sie ihre Motivation immer und immer wieder die notwendigen Schrittfolgen zu proben. Olivia Passart hat sogar ihr Hobby ein Stück weit zum Beruf gemacht und macht derzeit eine Ausbildung zur Tanzpädagogin. „Sich über den Tanz auszudrücken, einen kulturellen Austausch zu ermöglichen und beispielsweise die individuelle Beweglichkeit fördern, das macht mir einfach Spaß.“
Die Dance-Style-Gruppe des TSC Sindelfingen setzt das Thema „Freundschaftsbrunnen“ für die Tanzshow „Sindelfingen isch mei Heimat“ um. Bild: Nüßle
Quelle: SZ-BZ Online