Eine Vizemeisterin, zwei Bronzemedaillengewinner und ein weiterer für die deutschen Titelkämpfe gesetzter Kämpfer, so liest sich die Erfolgsgeschichte des Auftrittes der VfL-Judoka bei den süddeutschen Meisterschaften der U21-Kämpferinnen und Kämpfer in Kirchberg an der Murr.
Und es hätten noch mehr Medaillen sein können, wenn auf Sindelfinger Seite der Favorit in der 60-Kilogramm-Gewichtsklasse, der baden-württembergische Vizemeister Alexander Schmitt, nicht wegen des bevorstehenden Abiturs eine kurze Kampfpause eingelegt hätte und zwei weitere aussichtsreiche Sindelfinger kurzfristig wegen Krankheit absagen mussten.
Dennoch ist VfL-Trainer Thomas Schwitalla ganz zufrieden mit dem Abschneiden seiner Schützlinge. „Mit drei Kämpfern und einer Kämpferin zur Meisterschaft fahren und dann mit drei Medaillen wieder zurück nach Haus zu kommen, das ist nicht schlecht.“
Erfolgreichste VfL-Kämpferin bei diesen Titelkämpfen war in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm Bianca Schmidt. Die Bodenkampf-Spezialistin schlug zu Beginn in ihrem Pool die Kaufbeurenerin Julia Lebsanft mit einem Haltegriff. Mit derselben Technik räumte sie im nächsten Kampf auch Alexandra Band vom TSV Kronwinkl zur Seite, und schließlich musste auch die Schwäbisch Gmünderin Hannah Küppershaus im Haltegriff der Sindelfingerin aufgeben. Das bedeute den Einzug in die Finalrunde. Dort schlug Bianca Schmidt ihre Finalgegnerin von den baden-württembergischen Titelkämpfen, die Leonbergerin Carla Schlüter per Haltegriff und stand im Finale Tatjana Neuhaus von SV Neuhaus gegenüber. Doch im Kampf um Gold war es die Neuhausenerin, die siegreich blieb. Mit einem Fußwurf holte sie die Sindelfingerin von den Beinen und sicherte sich so die Meisterschaft.
Anton Widlroither und Rokuya Lehnert starteten für den VfL in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm. Während Widlroither nach einer Auftaktniederlage und einer weiteren Niederlage in der Trostrunde ausschied, marschiere Rokuya Lehnert mit einem Sieg per Schulterwurf über den Grafinger Antony Sabo, einem Haltegriff-Sieg über den Heitersheimer Patrick Müller ins Halbfinale gegen den Unterhachinger Wurzer. Dort war allerdings Endstation für den Sindelfinger. Er verlor und musste nun in der Trostrunde im kleinen Finale gegen den Großhaderner Buck antreten. Nach anfangs ausgeglichenem Kampfverlauf konnte Rokuya Lehnert einen Konterwurf anbringen und sicherte sich so die Bronzemedaille und damit auch die Fahrkarte zu den deutschen Titelkämpfen.
Nikita Pak, im Uni-Prüfungsstress, konnte dennoch rechtzeitig zum Kampfbeginn all seine Routine und Können abrufen. Erst schlug er den Nürnberger Vadim Shenk mit einem Schulterwurf, verwies er den Fellbacher Pollak mit einem Schulterwurf in die Trostrunde, musste dann aber eine Niederlage gegen den Neutraublinger Wentzel hinnehmen und in der Trostrunde im Kleinen Finale um Platz drei kämpfen. Sein Mitbewerber um Bronze, der Altenfurther Tim Himmelspach, bot dem Sindelfinger lange Paroli, wurde dann aber von Nikita Pak mit einem Innensichelwurf geschlagen. Das bedeutete Bronze für Nikita Pak. In der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm ist der Sindelfinger Philipp Haus für die deutschen Meisterschaften gesetzt.
Rokuya Lehnert (rechts) setzt zum Wurf beim Großhaderner Buck an. Bild: Vilz
Quelle: SZ-BZ Online