Leichtathletik: Zwei Chancen für Deniz Almas

Am Wochenende steht der Höhepunkt der Hallensaison für die Sindelfinger Leichtathleten an: die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. Bei Deniz Almas ist die Vorfreude groß. Das Sindelfinger Nachwuchstalent ist in seinem ersten Jahr bei den Erwachsenen gleich über beide Sprintstrecken mit dabei.
Eine gelungene Generalprobe zeigte Almas schon bei den süddeutschen Meisterschaften in Frankfurt. Über die 200-Meter-Strecke steigerte er seine Bestzeit auf 21,75 Sekunden. Unter den Junioren ist der Sindelfinger damit deutsche Spitze.
Die Form ist da, in Leipzig will Deniz Almas nun angreifen. In den letzten beiden Wochen galt es im Training die Form zu halten. Starts oder Läufe mit dem Gummizug standen auf dem Trainingsplan. „Ich bin fit und baue in den letzten Tagen vor den Meisterschaften noch die Spannung auf“, sagt der Sprinter.
Heute geht es nach Leipzig, am Samstag stehen die 60-Meter-Vorläufe an. Mit einer Bestzeit will es Almas ins Halbfinale schaffen. Er weiß aber selbst, dass das schwer wird. „Irgendwie läuft es bei mir über die 60 Meter in diesem Jahr noch nicht so richtig. Aber ich muss einfach Vollgas geben und gucken was raus kommt.“
Die 200-Meter-Strecke ist dem Sindelfinger deswegen eigentlich wichtiger. Hier liegt er mit seiner Zeit in der deutschen Bestenliste zwar eher im unteren Mittelfeld, doch bei Meisterschaften ist Almas immer für eine Überraschung gut. Schon im letzten Jahr war der 19-Jährige an selber Stelle schnell unterwegs.
Auch 2016 wurden die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig ausgetragen, Deniz Almas liegt die schnelle Bahn, er sprintete über die 60-Meter-Strecke zu einer neuen Bestzeit von 6,85 Sekunden und in das Halbfinale. „Es war richtig cool, dass ich es eine Runde weiter geschafft habe. Das will ich noch mal machen.“ Entscheidend ist aber, ob es in Leipzig über die 200 Meter einen oder zwei Endläufe gibt. Auf fünf Bahnen wird in der Arena Leipzig gesprintet, Bahn eins bleibt aufgrund der großen Nachteile beim Kurvenlauf immer frei. Das bedeutet: Die Tickets für das 200-Meter-Finale sind rar. „Wenn es zwei Endläufe gibt, dann will und kann ich es ins Finale schaffen. Vier Sprinter laufen tiefe 21 Sekunden. Dahinter ist das Feld sehr eng“, weiß Almas.
Dass er in diesem Jahr bei den schnellsten Sprintern des Landes mitmischen kann, hat der Sindelfinger hartem Training und einer glücklichen Entdeckung zu verdanken. In den letzten Jahren war es für Deniz Almas nie möglich, Tempoläufe zu absolvieren, der Hüftbeuger bereitete Probleme, entsprechend fehlte dem Sportler die Grundlage für längere Sprints im Wettkampf. In diesem Jahr kam alles anders. Almas ließ das Zirkeltraining einfach weg und damit die hohe Belastung auf den Hüftbeugermuskel, im Gegenzug waren endlich wieder Tempo-läufe möglich.
„Der Aufbau ist gut verlaufen, die langen Läufe haben mich für die 200 Meter schnell gemacht“, weiß der Sindelfinger. In Leipzig steht für den 19-Jährigen aber der Spaß im Vordergrund. Schließlich ist alles in der Planung auf den Sommer ausgerichtet. Nach einer kurzen Zwangspause, die Weisheitszähne werden gezogen, wird Deniz Almas mit dem Vorbereitungstraining auf die Sommersaison starten.
Das Ziel ist die U23-Europameisterschaft in Bydgoszcz. „Da muss ich aber richtig gute Leistungen abliefern, um dabei zu sein. Die Zeiten, in denen ich mitgenommen wurde, weil es hieß der Deniz kann Staffel laufen, sind vorbei.“
Läuft der Konkurrenz davon: Der 19-jährige Deniz Almas (links) feiert am Wochenende in Leipzig seine Premiere bei der deutschen Meisterschaft der Aktiven. Bild: Drechsel