Leichtathletik: Die Rädchen greifen, das Uhrwerk läuft

Mehr als 60 Helfer und fast 80 Kampfrichter: Die deutschen Hallenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast lassen sich nicht nur auf die sportlichen Leistungen der Athleten reduzieren. Von den Nachwuchssportlern hin zum Ü70-Team unter der Leitung von Dieter Gauger waren allerhand Sindelfinger, Böblinger, Holzgerlinger und Dagersheimer im Einsatz.
Schon am Donnerstag ging es los mit den ersten Vorbereitungen. Die neue Kugelstoßanlage im Glaspalast musste meisterschaftssicher gemacht werden. Also trat wieder einmal Dieter Gauger mit seinem Team in Aktion. Mittlerweile haben viele der Mitstreiter die 80 Jahre schon überschritten oder sind zumindest kurz davor. Doch die Sindelfinger Leichtathletik ist auf die Hilfe der rüstigen Senioren angewiesen. Am Freitag ging es für sie gleich weiter.
Die Anlagen im Floschenstadion mussten für die Winterwurfwettkämpfe auf Vordermann gebracht werden. „Wir haben allerlei vorbereitet. Und Tische, Besen und jede Menge Zubehör hergerichtet“, sagt Gauger. Nach dieser ersten Schicht ging es weiter, wieder in den Glaspalast die letzten Vorbereitungen treffen. Am Wochenende waren sich dann auch die Sindelfinger Topathleten nicht zu schade zu helfen. Gleich am Eingang warteten Johannes Wiesner und Jan Schenk. Sie begrüßten die Zuschauer und kontrollierten die Eintrittskarten.
Yannik Frers und Yannic Krings kamen an der Weitsprunganlage kräftig ins Schwitzen. Die beiden 400 Meter, beziehungsweise 400-Meter-Hürden-Spezialisten sorgten für glatten Sand. Trainer Peter Wiesner hatte sich indes der Stabhochsprunganlage angenommen und legte die Latte auf.
Zuständig für die Koordination der Helfer war die Geschäftsführerin der Leichtathleten Barbara Erath. Da die Leichtathleten häufig Veranstaltungen ausrichten, auch die deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften 2014 wurden im Glaspalast ausgetragen, waren die meisten Helfer eingespielt und wussten genau wohin.
Freuen dürfen sich die Leichtathleten des VfL Sindelfingen nach den Meisterschaften über ein dickes Plus in der Kasse. Nicht nur Fahrt- und Übernachtungskosten für die eigenen Athleten wurden eingespart, auch die Bewirtung sorgte für kräftige Umsätze, warteten doch zahlreiche hungrige Athleten nach ihren Wettkämpfen vor der Kuchentheke. Außerdem bleibt ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Meisterschaftsshirts in Sindelfingen.
Indes war Dieter Locher im Floschenstadion unterwegs und sorgte für einen reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe. Im Glaspalast übernahm das Olaf Labrenz. Doch anders als bei den baden-württembergischen Meisterschaften zu deutlich erleichterten Bedingungen. „Der DLV lässt es nicht zu, dass sich Athleten im Innenraum warm machen, da bleibt deutlich weniger Stress durch die Koordination der Athleten“, sagt Labrenz. Stattdessen mussten die Judokas weichen, in ihrer Halle wärmten sich die Sportler auf. Mit viel Freude waren auch die Kampfrichter bei der Arbeit. Viele sind gleich mehrmals pro Jahr im Glaspalast zu sehen, kommen aus Sindelfingen und Umgebung. „Aber ohne die Unterstützung der Esslinger und der Stuttgarter würde es nicht klappen“, sagt Birgit Redl von der örtlichen Einsatzleitung.
Doch trotz perfekter Organisation, eines ging schief: Die Hammerwerfer sollten eigentlich mit einem Busshuttle zum Stadion Festwiese und zur Siegerehrung wieder zurück in den Glaspalast gebracht werden. Doch bei den U20-Athleten gab es einen Zwischenfall. Sie wurden einfach im Stadion vergessen. Der Busfahrer hatte beschlossen, genug gewartet zu haben und ließ die schweren Jungs stehen. Diese wurden schlussendlich von Taxis zurück in den Glaspalast gebracht.
Höchste Konzentration an der Weitsprunggrube. Bild: Drechsel
Quelle: SZ-BZ Online