Bei den Verbandsliga-Fußballern des VfL Sindelfingen ist augenscheinlich der Wurm drin. Auch im zweiten Spiel nach der Winterpause kassierte die Mannschaft von Maik Schütt eine Niederlage. Beim 1. FC Normannia Gmünd unterlag der VfL mit 0:3 und verlor darüber hinaus noch Torhüter Eduard Schnell, der nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums mit Rot vom Platz musste.
„Das war das i-Tüpfelchen auf eine insgesamt schwache Leistung meines Teams“, kommentierte Maik Schütt die Hinausstellung seines Torwarts. Eduard Schnell eilte in der 62. Minute aus seinem Tor, bekam den Ball beim Klärungsversuch an die Hand, was Schiedsrichter Manuel Digeser (TuS Ergenzingen) sofort mit der Roten Karte ahndete.
Zu diesem Zeitpunkt lag der VfL Sindelfingen in der Partie beim 1. FC Normannia Gmünd aber schon vorentscheidend mit 0:3 zurück. Dabei hatte das Vorhaben, die 1:3-Heimniederlage gegen den VfB Neckarrems wieder gutmachen zu wollen, ganz gut begonnen. Armin Zukic setzte einen Freistoß in der dritten Minute knapp neben den Pfosten des Gmünder Tores. Eine noch bessere Chance bot sich dem mit zwölf Saisontreffern besten VfL-Torschützen in der sechsten Minute. Alex Aléman Solis wurde im gegnerischen Strafraum unfair angegangen. Armin Zukic trat zum Elfmeter an, scheiterte mit seinem Versuch aber an Gmünds Schlussmann Yannick Ellermann.
Mit dem Fehlschuss von Armin Zukic war der erste Schwung der Sindelfinger auch schon beendet. Was auch an einer Verletzung von Lars Jäger lag. Der VfL-Offensivmann wurde in der 16. Minute an der Außenlinie hart angegangen, daraufhin draußen behandelt und musste von dort mit ansehen, wie seine Mannschaft das 0:1 kassierte. In der Vorwärtsbewegung leistete sich Kevin Balzer, der den angeschlagenen Matthias Bäuerle auf der Linksverteidigerposition ersetzte, einen Ballverlust. Normannia schaltete schnell um, und Fabian Kolb markierte nach einer weit geschlagenen Flanke per Direktabnahme am Fünfmetereck das 1:0 für die Hausherren. „Das Tor fällt aus dem Nichts heraus“, ärgerte sich Maik Schütt nach dem Spiel. Alexander Gans und Eduard Schnell sahen dabei nicht gut aus. „Das war ein vermeidbarer Gegentreffer“, so der VfL-Coach weiter.
Mit dem 0:1 aus Sicht des VfL besserte sich das eigene Spiel aber wieder. Die Sindelfinger agierten wieder sauberer und erspielten sich auch wieder gute Möglichkeiten. Die beste vergab Roberto Klug in der 19. Minute. Nach einem Eckball von Armin Zukic parierte Yannick Ellermann den Kopfball des VfL-Abwehrchefs glänzend. Maik Schütt: „Sensationell, wie Yannick den Ball hält.“ Pech hatte der VfL auch nach 26 Minuten, als ein Schuss aus 14 Metern von Daniel Kniesel leicht abgefälscht nur an der Latte des Gmünder Tores landete. Die Gäste blieben am Drücker, fingen sich aber kurz vor der Pause das nächste Gegentor ein. Dieses Mal ging ein Ballverlust von Frederick Mohr voraus. Fabian Kolb bediente Marvin Gnaase, der zuerst an Eduard Schnell scheiterte, dann aber den Abpraller zum 2:0 über die Linie drückte.
Nach dem Seitenwechsel mobilisierte der VfL alle Kräfte, jedoch bekam die Aufholjagd schon nach 56 Minuten den entscheidenden Dämpfer. Nach einem abgewehrten Eckball der Hausherren gelangte das Spielgerät wieder in den Sindelfinger Strafraum. Marvin Gnaases Kopfball versuchte Roberto Klug noch zu retten, fälschte diesen aber unglücklich ins eigene Tor ab – 0:3. „Damit war das Spiel entschieden“, sagte Maik Schütt, der das Spiel nach der Roten Karte gegen Eduard Schnell unter der Rubrik „Pleiten, Pech und Pannen“ einstufte.
Die ohnehin schon angespannte Personalsituation hat sich durch die Hinausstellung des Sindelfinger Torwarts weiter verschärft. So kam in der 62. Minute A-Jugend-Torhüter Johannes Groß zu seinem noch nicht erwarteten Verbandsligadebüt und darf sich bereits am kommenden Samstag im Spiel beim VfL Pfullingen auf einen Platz in der Startelf einstellen. „Johannes hat seine Sache nach seiner Einwechslung gut gemacht“, gab es vom Sindelfinger Coach bereits Rückendeckung.
Insgesamt gesehen ist Maik Schütt mit dem derzeitigen Auftreten seiner Spieler nicht zufrieden: „Jeder Einzelne muss wieder eine Schippe drauflegen. Vor allem defensiv müssen wir wieder als Mannschaft auftreten, denn dort fehlt uns derzeit die Stabilität. Und die Spieler, die aus welchen Gründen auch immer in die Startelf rutschen, müssen mir zeigen, dass sie diesen Platz auch verdient haben.“
VfL Sindelfingen: Schnell, Gans, Klug, Mohr (68. Minute Schuster), Balzer, Feigl (68. Minute Molitor), Kniesel, Aléman Solis, Zukic, Jäger (17. Minute Di Fabio), Syla (62. Minute Groß)
Sindelfingens Trainer Maik Schütt: Es wird Zeit für den ersten Punktspielsieg in diesem Jahr. Im Spiel beim 1. FC Normannia Gmünd gab es für den VfL nichts zu holen. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online