Die Talfahrt des VfL Sindelfingen in der Verbandsliga nimmt immer mehr Tempo auf. Auch im fünften Spiel nach der Winterpause ging die Mannschaft von Maik Schütt leer aus. Beim bisherigen Tabellennachbarn TSV Essingen unterlag der VfL mit 1:2 (0:1).
Wieder nicht schlecht gespielt, wieder auf Augenhöhe mit dem Gegner, wieder keine Punkte: Der VfL Sindelfingen ist derzeit ein sehr gern gesehener Kontrahent. Denn die Mannschaft von Maik Schütt zwingt den jeweiligen Gegner stets an die Grenzen zu gehen, überlässt diesem aber nach hartem Kampf regelmäßig die Punkte. Auch am Samstagnachmittag in der Partie beim TSV Essingen wiederholte sich dieses Bild der vergangenen Wochen: Der VfL hat augenscheinlich sein Sieger-Gen, das ihn in der Vorrunde noch auf Tabellenplatz drei geführt hatte, in der Winterpause verloren.
Grund, sich um den Klassenerhalt richtig Sorgen zu machen, haben die Verantwortlichen im Sindelfinger Lager dennoch nicht. Da zeitgleich auch der FC Wangen seine Partie gegen den VfB Neckarrems verlor, änderte sich am Abstand von zehn Punkten auf den unteren Relegationsplatz nichts. Und trotzdem will man beim VfL der Negativserie so schnell wie möglich ein Ende setzen. „Trotz der Niederlagen ist Leben im Team“, hat Thomas Dietsche erkannt. Der Sportliche Leiter des VfL Sindelfingen war mit der Leistung seiner Mannschaft in Essingen nicht unzufrieden. Dass am Ende wieder nichts Zählbares zu Buche stand, war für Thomas Dietsche „eine Mischung aus Pech und einer katastrophalen Fehlentscheidung des Schiedsrichters“.
Der Unparteiische Andreas Zürn (VfR Gommersdorf) entschied in der 67. Minute nach einem Zweikampf von Roberto Klug mit Benjamin Schiele zur Überraschung aller Beteiligten auf Strafstoß. „Benjamin Schiele meinte zu Roberto, dass da nichts war“, so Thomas Dietsche. „Leider hat er dasselbe dem Schiedsrichter nicht gesagt.“ Stani Bergheim war das freilich egal. Der Essinger Spielmacher verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:1.
Bis dahin agierte der VfL absolut ebenbürtig. In einer chancenarmen Partie waren es aber die Hausherren, die mit dem ersten Schuss auf das Sindelfinger Tor nach 30 Minuten in Führung gingen. Michael Wende staubte zum 1:0 ab. Der Gegentreffer tat erstaunlicherweise dem Sindelfinger Spiel gut, denn die Mannen von Maik Schütt intensivierten ihre Angriffsbemühungen nach dem Rückstand und kamen ihrerseits zu ersten guten Möglichkeiten. Die beste vergab in der 35. Minute Oliver Glotzmann, dessen erster Versuch auf der Linie geklärt wurde. Den Nachschuss setzte der VfL-Angreifer dann neben das Tor.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der VfL am Drücker und kam schon in der 49. Minute zum Ausgleich. Nach einer Flanke von Alex Aleman Solis tanzte Endrit Syla einen Gegenspieler aus und erzielte das 1:1. Sindelfingen setzte nach, hatte kurz darauf durch Armin Zukic noch eine große Chance, selbst in Führung zu gehen, konnte aber nach dem 1:2 keine echte Torgefahr entfachen, so dass es bei der Niederlage blieb. „Das war eine sehr unglückliche Niederlage“, war Sindelfingens Coach Maik Schütt nach dem Spiel enttäuscht. „Einen Punkt hätten wir auf jeden Fall verdient. Unser Torwart David Kocyba musste im gesamten Spiel keinen einzigen Ball halten, dennoch verlieren wir erneut eine Partie, in der wir nicht schlechter waren als der Gegner.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Wetsch, Klug, Schuster, Bäuerle (80. Minute Berberoglu), Feigl (61. Minute Frick), Molitor (76. Minute Di Fabio), Aleman Solis (68. Minute Yorulmaz), Zukic, Syla, Glotzmann
Sindelfingens Edeltechniker Armin Zukic sucht wie seine Mitspieler die Form der Hinrunde. Auch in der Partie beim TSV Essingen ging der VfL leer aus. Bild: Photo 5/A
Quelle: SZ-BZ Online