Die Aufstiegshoffnungen des VfL Sindelfingen haben einen herben Dämpfer abbekommen. In einem zerfahrenen, aber äußerst kurzweiligen Spitzenspiel der 2. Bundesliga, Süd, unterlag das Team von Saban Uzun und Alexander Schick dem Tabellenführer TSG Hoffenheim II mit 3:4.
„Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren“, zog Saban Uzun nach der Partie ein enttäuschtes Fazit. Der Trainer des VfL Sindelfingen war der Meinung, dass seine Mannschaft ein besseres Ergebnis verdient gehabt hatte. „Aber wenn man sich praktisch zwei der vier Gegentore selber einschenkt, dann kann man so ein Spiel auch nicht gewinnen.“
In einer wilden, teils zerfahrenen Partie gingen die Gastgeberinnen durch Kapitänin Anja Selensky in der 13. Minute in Führung. Die Freude darüber war aber schon zwei Minuten später verflogen, als ausgerechnet die Ex-Sindelfingerin Maximiliane Rall den Ausgleich für die TSG Hoffenheim II erzielte. Der erste Schwung des VfL war mit dem Gegentreffer dahin, und die Schützlinge von Saban Uzun machten es den Gästen auch in der Folge nicht schwer daraus weiteres Kapital zu schlagen. So beim 1:2 nach 29. Minuten: Nach Ballverlust im Spielaufbau konnte sich Matea Bosnjak im eigenen Strafraum nur mit einem Foul behelfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ricarda Schaber sicher zur Gäste-Führung.
Hoffenheim blieb auch danach am Drücker und erhöhte schon in der 38. Minute durch Annika Eberhardt auf 3:1. Am Willen seiner Mannschaft hatte Saban Uzun indes nichts auszusetzen. Trotz des Rückstandes kämpfte sich der VfL in das Spiel zurück und verkürzte durch Athanasia Moraitou auf 2:3. Aber wiederum folgte die kalte Dusche kurz darauf. Einen ungenauen Ball von Charoula Dimitriou nutzte Jule Bäcker zum 4:2 für Hoffenheim.
Mit Wiederanpfiff warf der VfL alles nach vorne und drängte vehement auf den Anschlusstreffer. Das 3:4 fiel aber trotz einiger guter Chancen zuvor erst in der 87. Minute. Nach Freistoß von Matea Bosnjak stocherte Anja Selensky den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Das weitere Anrennen der Sindelfingerinnen wurde jedoch nicht mehr belohnt. Sehr zur Freude von Hoffenheims Trainer Siegfried Becker: „Wir haben in der zweiten Halbzeit von unserem Zwei-Tore-Vorsprung gezehrt.“ Saban Uzun will trotz des Rückschlags die Flinte noch nicht ins Korn werfen: „Unsere Aufstiegschancen sind weiterhin intakt. Dafür müssen wir aber unsere Hausaufgaben erledigen.“
VfL Sindelfingen: Fischer, Weinhardt (77. Minute Loipersberger), Spengler, Rolser, Dimitriou (46. Minute Siegle), Kögel, Bosnjak, Selensky, Memeti, Grimm (39. Minute Rilling), Moraitou
Sindelfingerin gegen Ex-Sindelfingerin: Hoffenheims Maximiliane Rall (rechts) freute sich über einen 4:3-Erfolg ihres Team gegen Ereleta Memeti und den VfL. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online