Die Verbandsligakicker des VfL Sindelfingen treten weiterhin auf der Stelle. Auch beim designierten Absteiger SV Zimmern kam das Team von Maik Schütt trotz überlegen geführten Spiels nicht über ein 0:0 hinaus. Schlimmer noch für den VfL: Kapitän Daniel Kniesel musste verletzt ausgewechselt werden.
Sieben Spiele hat der VfL Sindelfingen in der Verbandsliga nach der Winterpause absolviert – und keines davon gewonnen. Auch beim SV Zimmern, der als Tabellenvorletzter nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt besitzt, gelang dem VfL nicht der ersehnte Befreiungsschlag. Sehr zum Leidwesen von Coach Maik Schütt.
Den Sindelfinger Trainer ärgerte dabei weniger das Spiel seiner Mannschaft als vielmehr die vielen Chancen, die seine Schützlinge in jedem Spiel in diesem Jahr liegen lassen. „Das stimmt mich langsam nachdenklich“, sagte Maik Schütt nach der Nullnummer in Zimmern, die aber zumindest den Abstand auf die Abstiegsränge bei soliden neun Punkten hält.
Den VfL-Coach interessiert die Tabelle aber gar nicht sonderlich. Die Entwicklung seiner Mannschaft steht im Vordergrund, und genau hier hat Maik Schütt eine Stagnation erkannt: „Wenn es dumm läuft, wie schon geschehen, dann verlieren wir so ein Spiel. Und das, obwohl wir vor allem in der ersten Halbzeit das klar bessere Team waren und ein halbes Dutzend richtig guter Chancen hatten. Aber wir gehen einfach viel zu fahrlässig damit um.“
Das Offensivdrama begann schon in der dritten Minute. Alex Aleman Solis, der erstmals als rechter Verteidiger für noch mehr Flügelgefahr sorgen sollte, bediente per Flanke Oliver Glotzmann, der jedoch frei stehend keinen Druck hinter seinen Kopfball brachte. Sindelfingen blieb dran und musste kurz darauf zwei knappe Abseitsentscheidungen hinnehmen, die der Sportliche Leiter Thomas Dietsche als „äußerst strittig“ einstufte. „Ansonsten laufen wir jeweils mit zwei Mann auf den Torwart zu.“
Die Hausherren ihrerseits verlagerten sich auf Konter, und einer dieser schnellen Gegenangriffe hätte in der 16. Minute fast zur Führung gereicht. Den Schuss von Alexander Langhirt konnte David Kocyba am kurzen Pfosten aber sichern. Danach war von Zimmern – zumindest im ersten Spielabschnitt – gar nichts mehr zu sehen. Es spielte nur noch der VfL, erarbeitete sich sehr gute Möglichkeiten, traf aber das Tor nicht. So scheiterten der Reihe nach Oliver Glotzmann (26.), Robert Klug (31.) und erneut Oliver Glotzmann (36.). Ganz nah dran am Führungstreffer waren die Gäste in der 39. Minute. Eine Flanke von Armin Zukic klatschte windbegünstigt an den Innenpfosten und wieder raus. Zwei weitere gute Chancen ließen Endrit Syla (41.) und Oliver Glotzmann (43.) liegen.
Nach dem Seitenwechsel war der Schwung des VfL Sindelfingen wie weggeblasen. Nicht nur, dass Sindelfingen fortan gegen den Wind spielen musste, auch die Kombinationen passten nach Wiederanpfiff nicht mehr. Glück hatte der VfL in der 47. Minute, als ein Schuss von Tom Schmid um Zentimeter am Tor vorbeirauschte. Nach dieser Szene verflachte das Spiel zusehends. In dieser Phase musste auch VfL-Kapitän Daniel Kniesel verletzt raus. Seine alte Oberschenkelverletzung war erneut aufgebrochen, sodass er ab der 64. Minute von Florian Feigl ersetzt wurde.
Erst nach 70 Minuten hatte wiederum Zimmern die nächste nennenswerte Szene zu verzeichnen. Einen Schuss von Vilart Hasani ließ David Kocyba zunächst durch die Hände rutschen, boxte den Ball dann aber artistisch über den eigenen Kasten. Der VfL hatte seinerseits auch nur noch eine Möglichkeit. Ein Kopfball von Endrit Syla stellte Zimmerns Torwart Matthias Müller aber vor keine allzu großen Probleme.
Pech hatte Sindelfingen dann in der Nachspielzeit. Im Strafraum wurde Armin Zukic von einem Gegenspieler umgerissen, der Pfiff von Schiedsrichter Tobias Eisele (TSV Münchingen) blieb aber aus. „Das war ein glasklares Foul, sogar die Zimmerner konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen“, kommentierte Thomas Dietsche diese Entscheidung. Den ausgebliebenen Pfiff machte Maik Schütt aber nicht für die magere Nullnummer verantwortlich: „Wir belohnen uns einfach nicht. Ich bin ehrlich gesagt angefressen, denn wir sind nicht effizient genug und machen uns damit das Leben unnötig schwer.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Aleman Solis (86. Minute Berberoglu), Klug, Schuster, Wetsch, Frick, Kniesel (64. Minute Feigl), Yorulmaz (62. Minute Müller), Zukic, Syla (78. Minute Di Fabio), Glotzmann
VfL-Coach Maik Schütt (links) und Co-Trainer Elvir Adrovic wundern sich über die Harmlosigkeit ihrer Offensive. Auch beim Abstiegskandidaten SV Zimmern reichte es den Sindelfingern nur zu einem torlosen Remis. Bild: Photo 5/A
Quelle: SZ-BZ Online