Der VfL Sindelfingen hat es nicht geschafft sein Publikum mit einem Heimsieg in die Sommerpause zu verabschieden. Gegen den TSV Ilshofen unterlag der VfL mit 0:2, feierte aber dennoch einen Spieltag vor dem Saisonende den Klassenerhalt in der Verbandsliga.
Richtig Freude wollte im Lager des VfL Sindelfingen trotz des Ligaerhalts nicht aufkommen. Zu mies verlief bislang der zweite Abschnitt der Saison, als dass sich bei Maik Schütt und seinen Spielern Jubelszenen ob des erreichten Klassenerhalts einstellen wollten. „Ich bin einfach nur froh, wenn die Saison endlich vorbei ist“, kommentierte ein sichtlich angeschlagener VfL-Trainer die nunmehr neunte Niederlage im 14. Rückrundenspiel. „Wir sind zwar gerettet, aber wir hatten nach der sehr guten Hinserie ganz andere Ziele.“
Der anvisierte einstellige Tabellenplatz ist zwar auch am letzten Spieltag beim Tabellenzweiten TSG Backnang noch zu erreichen. So richtig dran glauben will nach nur neun Zählern im zweiten Saisonabschnitt aber niemand mehr so richtig. „Diese Negativbilanz ist sehr außergewöhnlich“, wirkte Maik Schütt nachdenklich. „Sie hat Gründe, und die werden wir nach der Runde aufarbeiten.“ Vor allem gelte es die Balance zu finden. „Wir haben in unserem ersten Verbandsligajahr eine schlechte Vorrunde, dann eine gute Rückrunde gespielt. Diese Saison war es genau umgekehrt. Wir werden alles hinterfragen, auch uns, und wir werden die Trainingsbelastung ändern, damit wir die Leistungen auf den Platz bringen, die wir als Trainer erwarten.“
Eklatant auffällig ist neben der Verletzungsmisere vor allem das Abschlussverhalten vor dem gegnerischen Tor. „Das bereitet uns seit dem Winter große Sorgen, auch heute wieder“, konstatierte Maik Schütt. Bereits in der Anfangsphase traf Pablo Perez (6.) bei seinem Stammelfdebüt nur den Pfosten des Ilshofener Gehäuses. Den frühen Schwung konnte der VfL aber nicht mitnehmen, im Gegenteil. Die Gäste, die vor der Partie auf den oberen Relegationsplatz schielten, kontrollierten in der Folge das Geschehen und erspielten sich auch einige gute Torchancen. Aber entweder scheiterten die Ilshofener am aufmerksamen David Kocyba im VfL-Tor oder doch am eigenen Unvermögen. Bereits geschlagen war der Sindelfinger Torhüter in der 34. Minute, glücklicherweise klatschte der Lupfer von Benjamin Kurz aber nur an die Latte.
Nach dem Seitenwechsel fand der VfL wieder besser ins Spiel. Ein Freistoß von Armin Zukic fand in der 49. Minute nicht das anvisierte Ziel. Noch näher dran war zwei Minuten danach Endrit Syla. Aus 23 Metern fasste sich der Sindelfinger Stürmer ein Herz, jedoch prallte sein fulminanter Schuss vom Lattenkreuz ins Feld zurück. Eine sehr gute Möglichkeit in Führung zu gehen bot sich in der 58. Minute erneut Armin Zukic. Sein Kopfball aus sieben Metern nach Flanke von Pablo Perez verfehlte aber ebenfalls das gegnerische Tor.
Sindelfingen war nun klar am Drücker, hatte aber beim dritten Aluminiumtreffer von Alex Aleman Solis in der 61. Minute genauso Pech wie zehn Minuten später bei einem Versuch von Armin Zukic, der nach Traumpass von Florian Feigl aus 16 Metern etwas überhastet verzog. Und wie so oft in dieser Saison rächte sich das Auslassen bester Chancen auch dieses Mal wieder. In der 78. Minute nutzte Benjamin Kurz einen Stellungsfehler von Alexander Wetsch und erzielte das 1:0 für die Gäste. Zwei Minuten später war das Spiel aus Sindelfinger Sicht vollends verloren. Die VfL-Abwehr spielte auf abseits, übersah aber Benjamin Kurz, der eiskalt das 2:0 für Ilshofen erzielte.
„Das ist schon bitter, wieder so zu verlieren“, sagte Maik Schütt. „Mir war klar, wer heute zuerst trifft, der wird das Spiel auch gewinnen. Leider war es wieder der Gegner.“ Ilshofens Trainer Petar Kosturkov freute sich über den Sieg in Sindelfingen, jedoch brachte er dem TSV auch nichts mehr ein. „Da wir Chancen auf Rang zwei hatten, wollten wir unbedingt gewinnen. Leider hat uns Backnang nicht den Gefallen getan zu patzen.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Balzer (46. Minute Berberoglu), Mohr, Klug, Wetsch, Feigl, Frick, Aleman Solis (75. Minute Müller), Zukic, Syla, Perez (60. Minute Yorulmaz)
VfL-Torhüter David Kocyba musste im letzten Saisonheimspiel in der Fußball-Verbandsliga gegen den TSV Ilshofen zweimal hinter sich greifen. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online