Leichtathletik: Drei Medaillen an der Weser

Während in London die WM auf die Zielgeraden einbog, waren die Nachwuchs-Athleten des VfL Sindelfingen bei den deutschen Meisterschaften U16 in Bremen am Start – mit Erfolg. Die Schützlinge der ehemaligen Olympiateilnehmerin Birgit Hamann brachten einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause.
Paul Specht holte Gold über 3000 Meter, Jacqueline Hamann Silber im Stabhochsprung und Benjamin Fischer gewann Bronze über die 300 Meter Hürden.
Sechs Athleten des Jahrganges 2002 waren für den VfL am Start. „Hierzu muss man wissen, dass nicht nur eine anspruchsvolle Qualifikationsnorm notwendig ist, sondern auch eine weitere, weniger hohe Norm in einer anderen Disziplingruppe erzielt werden muss. Dies setzt ein breit gefächertes Trainingsprogramm voraus“, sagt Trainerin Birgit Hamann.
Am Samstag standen für einige der Teilnehmer die Vorläufe in ihren Laufdisziplinen an. Ron Eckenbach ließ nichts anbrennen und überquerte in seinem Lauf nach 800 Metern als Erster die Ziellinie in 2,02,58 Minuten. Über 300 Meter Hürden traten gleich drei VfL-Athleten an, doch nur einer kam durch. Benjamin Fischer entledigte sich in 41,01 Sekunden seiner Pflichtaufgabe als Mitfavorit. Valentin Specht und Pia Kohler mussten nach dem Vorlauf passen.
Auch für Jacqueline Hamann verliefen die letzten Wochen nicht optimal, war sie doch durch eine Sehnenentzündung im Knie so gehandicapt, dass an normales Training nicht zu denken war. Erst kurzfristig kam von Landestrainer Ivan Macura-Böhm das Signal, den Start zu wagen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten vergaß sie Wind und Regen im Bremer Stadion und bewältigte die 3,55 Meter, was die Einstellung ihrer Bestleistung und Silber bedeutete.
Vor zwei Wochen konnte Paul Specht in Ingolstadt noch recht entspannt zum süddeutschen Meistertitel über 3000 Meter laufen, in Bremen sah er sich mit deutlich stärkerer Konkurrenz konfrontiert. Doch der vielseitig talentierte Schüler, der auch noch in der B-Jugend des VfB Stuttgart kickt, hat eine starke Leistungsentwicklung genommen. Er konnte die Tempoverschärfung nach der Hälfte der Distanz mitgehen und zog dann 500 Meter vor dem Ziel seinerseits das Tempo an. Niemand konnte folgen und so lief Paul Specht mit neuer Bestleistung von 9,08,55 Minuten und rund fünf Sekunden Vorsprung zu Gold.
Am Sonntag ging es in die Endläufe, Ron Eckenbach hatte als Zweiter der Jahresbestenliste über 800 Meter große Ambitionen, doch machte sein von einer Infektion geschwächter Körper nicht mit. Es blieb Rang acht in 2,04,20 Minuten. Benjamin Fischer lief über 300 Meter Hürden in einer Zeit von 39,93 Sekunden auf Rang drei.
Trainerin Birgit Hamann zeigte sich sehr angetan: „Ich bin sehr stolz auf meine Schützlinge, mit einem kompletten Medaillensatz sind wir hier einer der erfolgreichsten Vereine. Das ist der tollen Arbeit des ganzen Betreuerteams rund um die Gruppe zu verdanken, darauf lässt sich auch für die Zukunft aufbauen.“
Paul Specht (links) ließ über die 3000 Meter nichts anbrennen. Bild: Görlitz
Quelle: SZ-BZ Online