Wenn in der Kreisliga A am Sonntag der Ball wieder rollt, sind reichlich Unbekannte im Spiel. Bestes Beispiel ist das Duell in der Staffel II zwischen dem Aufsteiger TSV Grafenau und dem VfL Sindelfingen II.
Bei der Sindelfinger Verbandsliga-Reserve ticken die Uhren in diesem Jahr anders. Nach 18 Jahren ist es nicht mehr Kurt Müller, der als Trainer oder vorher auch als Spielertrainer den Ton angibt. „Schöne Jahre“ habe er beim VfL verbracht, die ihm auch „viel Spaß bereitet“ haben, sagte er zur SZ/BZ. Mit Ibrahim Karayel und Jörg „Done“ Körber treten zwei ehemalige Sindelfinger Jugendtrainer das Erbe an und geben das Ziel aus, „mittelfristig wieder in der Bezirksliga zu spielen“.
Der Gegner am Sonntag hat da andere Zielsetzungen – und zwar naturgemäß. Nach dem Aufstieg aus der Kreisliga B geht es für Coach Achim Häusler und seine Co-Trainer Benjamin Schulz und Sascha Decker darum, für den TSV Grafenau den Klassenerhalt klarzumachen – und sei es am letzten Spieltag.
So gehen Aufsteiger generell in eine neue Saison, und deshalb gilt diese Stoßrichtung auch für den FC Gärtringen II und den GSV Maichingen II, der die neue Spielrunde am Sonntag um 13 Uhr gegen den TSV Ehningen II eröffnet. Der Betriebsunfall von vor zwei Jahren, als die Grün-Weißen zig Matchbälle im Kampf um den Klassenerhalt vergaben und am Ende den Gang in die Sicherheitsliga selbst kaum verstanden, soll sich nicht wiederholen.
Und wie sieht die Rollenverteilung ansonsten aus? Hört man sich in der Liga um, so fallen immer wieder die gleichen Namen, wenn es um die Favoriten geht. Der TSV Dagersheim, der Mitte der 90er sogar an die Türe zur Verbandsliga anklopfte und wenigstens wieder von der Bezirksliga und Derbys mit dem Nachbarn aus Darmsheim träumt, gehört sicher wieder dazu. Mal schauen, was die Truppe drauf hat, die Coach Besnik Gllogjani mit seinem hochkarätigen Vertreter Salvatore Magrini auf den Platz bringt.
Auch die Wundertüte Fortuna Böblingen kommt immer wieder aufs Tableau. Gelingt es Trainerfuchs Willi Zimmermann, seine mit hochkarätigen Namen gespickte Mannschaft auf Kurs zu bringen und zu halten, muss sich die Konkurrenz gehörig strecken. Dazu werden der Türk SV Herrenberg mit dem neuen Trainer Cihat Aydin und der FC Unterjettingen hoch gehandelt. Timo Renz, Trainer des VfL Oberjettingen, bringt sogar die Spvgg Weil im Schönbuch als Geheimfavoriten ins Spiel.
Der Rest der Liga scheint schwer einzuschätzen. So kann man gespannt sein, wohin der Weg für Teams wie den TSV Ehningen II mit Trainer Michael Sehner, die Spvgg Holzgerlingen II mit Coach Marcus Binder und Croatia Sindelfingen mit Trainer Mijo Tomic führt.
Beim VfL Sindelfingen II in der kommenden Runde am Ruder: Ibrahim Karayel und Jörg Körber. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ-BZ Online