Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen marschieren in der Landesliga weiterhin vorne weg. Im Spitzenspiel gegen die HSG Rietheim-Weilheim ließ das Team von Volker Blumenschein in der Böblinger Murkenbachhalle nichts anbrennen und siegte deutlich mit 32:26 (16:12).
„Das ist phänomenal“, sagte Volker Blumenschein nach getaner Arbeit. Die HSG Böblingen/Sindelfingen ließ sich für den 32:26-Sieg gegen die HSG Rietheim-Weilheim feiern, und dennoch war es nicht das Spiel seiner Mannschaft, das den Trainer beeindruckte: „Wir haben gut gespielt und verdient gewonnen.“
Viel mehr das Zuschaueraufkommen in der Böblinger Murkenbachhalle hinterließ einen staunenden Coach der HSG Böblingen/Sindelfingen: „Das ist für Landesligaverhältnisse nicht normal.“ Dass die knapp 400 Zuschauer ihren Teil zum Gelingen beitragen, vergaß Volker Blumenschein dabei nicht zu betonen. „So eine Kulisse kitzelt bei meinen Jungs noch ein paar Prozentpunkte extra heraus.“
Die waren gegen Rietheim-Weilheim auch vonnöten, denn vor dem Spiel trennte die beiden Teams nur ein Zähler in der Tabelle. Deshalb galt es, „voll konzentriert in das Duell reinzufinden“, so Blumenschein, was seine Schützlinge auch sofort umsetzten. Vor allem Urs Bonhage präsentierte sich in Spiellaune, riss Lücken für seine Nebenleute und war auch im Abschluss erfolgreich.
Dennoch konnten die Gäste das Spiel zunächst offen gestalten und erzielten durch Marvin Frank in der 20. Minute das 9:9. Volker Blumenschein hatte schon kurz vorher reagiert und mit Patrick Scheer seine Nummer zwei zwischen die Pfosten beordert, da Daniel Meyer überhaupt keinen Zugriff auf die Würfe der Rietheimer bekam. Dieser Wechsel im Tor zeigte Wirkung. Die Hausherren zogen das ohnehin schon hohe Tempo nochmals an und profitierten nun auch von den Paraden von Patrick Scheer. Marian Heinkele trat ebenfalls vermehrt in Erscheinung und machte über seine Rechtsaußenposition den Unterschied. Böblingen/Sindelfingen eilte auf 12:9 davon und lag zur Pause komfortabel mit 16:12 vorne.
Nach dem Seitenwechsel verlor das Spiel deutlich an Qualität – was in erster Linie an den beiden Schiedsrichterinnen Tina Hofer und Eleni Koukidou (SV Fellbach) lag. Das Unparteiischen-Duo ließ plötzlich jede Linie vermissen und verunsicherte die beiden Mannschaften mit ihren Entscheidungen zusehends. Sechs Zeitstrafen gegen Böblingen/Sindelfingen, deren zehn gegen Rietheim-Weilheim sprachen eine deutliche Sprache. Dazu mussten Markus Schwab sowie die Gäste-Akteure Marvin Frank und Marius Marquardt nach der jeweils dritten Hinausstellung mit der Roten Karte vom Platz. „Das einzig Gute daran war, dass die Schiedsrichterinnen keines der beiden Teams bevorteilt haben“, kommentierte Volker Blumenschein kopfschüttelnd.
Sein Team behielt in der nun „vogelwilden Partie“, so Blumenschein, dennoch den Überblick. Bis zur 47. Minute und dem 24:21-Zwischenstand blieb Rietheim-Weilheim auf Schlagdistanz, dann zog Böblingen/Sindelfingen binnen fünf Minuten auf 29:23 davon. Das Spiel war damit entschieden, da die Gäste nichts mehr zuzusetzen hatten. Am Ende siegten die Hausherren deutlich mit 32:26. Volker Blumenschein: „Wenn wir uns nicht mit den Schiedsrichterentscheidungen beschäftigt hätten, wäre der Sieg schon früher klar gewesen. Das Spiel war nicht eng, aber eben auch nicht rund. Die nötige Ruhe fehlt uns noch.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Scheer (beide im Tor); Heinkele (6 Tore), Petri, Trunk (5), Wild, Tischner (3), Bonhage (6), Fecker (1), Raff (3), Todt (3/davon 3 Siebenmeter), Achim Schwab (1), Müller (2), Markus Schwab (2)
11:1-Punkte und die Landesliga-Tabellenführung verteidigt: Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen hatten nach dem 32:26-Heimsieg gegen den Verfolger HSG Rietheim/Weilheim allen Grund zur Freude. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online