Der VfL Sindelfingen befindet sich in der Verbandsliga im Aufwind. Beim Aufsteiger TSG Öhringen siegte die Mannschaft von Maik Schütt mit 3:1 und kletterte dadurch auf den fünften Tabellenplatz.
Beim Blick auf das Klassement sticht ins Auge, dass der Abstand auf den unteren Relegationsplatz mit fünf Punkten kleiner ist als der auf den oberen, der weiterhin satte acht Zähler beträgt. Deshalb sieht Maik Schütt auch nach dem 3:1-Erfolg bei der TSG Öhringen keinen Grund, sich zurückzulehnen. Auch wenn er und sein Team die zwischenzeitliche Talsohle durchschritten haben. „Acht Punkte in den vergangenen vier Spielen ohne Niederlage haben den ganz großen Druck von uns genommen“, sagte der VfL-Trainer nach der Partie in Öhringen. „Das kann sich aber ändern.“
Beim Liganeuling sollte ein Rückschlag deshalb unter allen Umständen vermieden werden. Mit einem Sieg konnte man einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt distanzieren. Entsprechend offensiv im 4-3-3 schickte Maik Schütt seine Elf in das Duell beim Tabellenvorletzten.
Der VfL ging mit der allerersten Chance in Führung. Endrit Syla und Lars Jäger führten einen Eckball kurz aus. An Jägers Hereingabe war Daniel Kniesel noch dran, der Ball gelangte zu Oliver Glotzmann, der das 1:0 für die Gäste markierte. Für den VfL-Stürmer endete damit eine Durststrecke von sieben Spielen ohne Torerfolg. Sein Trainer war ob des Führungstreffers – nach vielen Wochen der frühen Rückstände – sichtlich erleichtert. „Ich konnte es kaum glauben, als der Ball im Netz war und wir mit 1:0 vorne lagen“, freute sich Maik Schütt.
Die Führung tat dem VfL gut. Öhringen operierte mit langen Bällen und strahlte nur bei Standards etwas Gefahr aus. So in der 28. Minute, als Volkan Demir einen Freistoßhammer auf das Sindelfinger Tor abschoss, David Kocyba aber noch die Finger an den Ball bekam. Keine 60 Sekunden später hatte Christian Mijic auf der Gegenseite das 2:0 auf dem Fuß, zielte aus 16 Metern aber knapp vorbei.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der VfL das bestimmende Team und drängte auf den zweiten Treffer. Doch weder Lars Jäger (52.), noch Endrit Syla mit zwei Distanzschüssen (60./68.) brachten das Spielgerät ins Ziel. Erst der dritte Versuch von Endrit Syla in der 74. Minute saß. Gegen die aufgerückten Öhringer bot sich den Gästen eine 4:1-Überzahlsituation. Der kurz zuvor eingewechselte Samuel Boneberger bediente Syla, der zum 2:0 traf. Weitere acht Minuten danach machte Sindelfingen den Deckel drauf. Der einmal mehr überzeugend aufspielende Lars Jäger krönte seine Leistung mit einem Traumtor. Aus 20 Metern düpierte der VfL-Stürmer Öhringens Schlussmann Ruben Götz mit einem Außenristschlenzer.
Die gute Laune konnte auch das 1:3 in der 85. Minute nicht trüben. Samuel Boneberger ging im eigenen Strafraum gegen Volkan Demir zu ungestüm zu Werke, so dass Schiedsrichter Björn Stumpf (VfB Eppingen) sofort auf den Punkt zeigte. Der Gefoulte schnappte sich den Ball und verwandelte sicher. Es blieb beim 3:1 aus Sicht der Gäste. Maik Schütt war mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden: „Ich hatte nach der frühen Führung immer ein gutes Gefühl und war mir sicher, dass wir heute gewinnen werden. Hin und wieder haben wir zu fahrig agiert und früher die Entscheidung verpasst. Ein bisschen mehr Ruhe im Spiel wünsche ich mir noch. Aber ich will nicht meckern, denn wir haben gewonnen – und das alleine zählt heute.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Krauß, Sautter, Mohr, Wetsch, Kniesel, Mijic (75. Minute Feigl), Aleman Solis (71. Minute Boneberger), Syla, Jäger (90. Minute Klein), Glotzmann (87. Minute Perez)
SZ/BZ-Mitarbeiter Edip Zvizdiç begleitet die Fußballer des VfL Sindelfingen schon seit vielen Jahren. Bei den Profis schlägt sein Herz für Argentinien, den FC Barcelona sowie den SC Freiburg.
Oliver Glotzmann hat nach 7 Spielen ohne Torerfolg wieder getroffen. In Öhringen besorgte er die Führung für den VfL. Bild: Photo 5/A
Quelle: SZ-BZ Online