Handball: „Kämpferisch und emotional klasse“

Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben sich die alleinige Tabellenführung in der Landesliga zurückgeholt. Nicht nur der eigene 28:26-Sieg bei der TSG Reutlingen sorgte für Freude im HSG-Lager. Auch der gleichzeitige Patzer des Konkurrenten SG Ober-/Unterhausen erheiterte Trainer Volker Blumenschein und seine Spieler.

„Dass Ober-/Unterhausen verloren hat, lässt unseren Sieg doppelt so gut aussehen“, sagte ein gut gelaunter Volker Blumenschein nach dem Spiel bei der TSG Reutlingen. Dabei spielte der Patzer des einzig verbliebenen Aufstiegskonkurrenten aber nur eine untergeordnete Rolle. Was den Coach der HSG Böblingen/Sindelfingen vor allem erfreute, war die Leistung seiner Mannschaft in der Partie bei den vor der Runde hoch gehandelten Reutlingern. „Kämpferisch und emotional war das klasse, was meine Jungs gezeigt haben“, war Volker Blumenschein begeistert von seinem Team.
Das umso mehr, da ihm im Vorfeld des Spiels personelle Probleme zu schaffen machten. Neben Markus Schwab drohte mit Stefan Trunk auch der zweite wichtige Abwehrrecke auszufallen. Dass der Rückraumspieler dann aber trotz aller berechtigten Zweifel doch auflaufen konnte, war Physiotherapeutin Lisa Frasch zu verdanken. „Lisa hat ihn hinbekommen“, war der HSG-Trainer erleichtert. „Stefan hat zwar unter Schmerzen gespielt, aber er hat sich trotzdem voll reingehauen und einen großen Teil zum Gelingen beigetragen.“
Und das von Beginn an. Stefan Trunk mit einem und der überragende Frederik Todt mit sechs Treffern sorgten nach zehn Minuten für eine 7:2-Führung und legten damit den Grundstein für den Erfolg. Reutlingen versuchte schon in dieser frühen Phase mit aggressivem Spiel der HSG den Schneid abzukaufen, das jedoch ohne Erfolg. Vier seiner sechs Tore erzielte Frederik Todt per Siebenmeter. „Wir haben uns durch die Härte des Gegners nicht aus der Spur bringen lassen und das Spiel jederzeit kontrolliert“, konstatierte Volker Blumenschein zufrieden.
Zwar gab es immer wieder kürzere Sequenzen, in denen die TSG auf Tuchfühlung heranrückte, kaum waren die Hausherren aber auf zwei Tore dran, schaltete Böblingen/Sindelfingen wieder einen Gang hoch. Zur Pause führte der Tabellenführer mit 13:10 und baute die Führung unmittelbar nach dem Seitenwechsel auf 18:13 (38.) aus. Spannend wurde es erst wieder in den letzten acht Minuten, als Reutlingen von 17:23 auf 21:23 stellte. „Wir waren mit unseren Kräften am Limit“, fand Volker Blumenschein Verständnis für die Schwächephase.
Mit großem Willen aber stemmte sich die HSG der Reutlinger Aufholjagd entgegen und machte in der Schlussphase die zwei Punkte klar. Letzte Zweifel am Sieg beseitigte 40 Sekunden vor der Schlusssirene Stefan Trunk mit seinem Treffer zum 28:25. Ein Siebenmetertor von Benedict Greve zum 26:28 aus Sicht der Gastgeber konnte die Freude im HSG-Lager nicht mehr trüben. „Ohne Rücksicht auf Verluste haben sich meine Jungs voll reingehauen und sich den Sieg verdient. Jetzt freuen wir uns auf die Faschingspause – die kommt genau richtig.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Scheer (beide im Tor); Heinkele, Petri (1 Tor), Trunk (7), Wild (2), Root, Tischner, Spitzl, Bonhage (5/davon 3 Siebenmeter), Raff (1), Todt (10), Müller (2)
HSG-Tausendsassa Frederik Todt glänzte beim 28:26-Sieg bei der TSG Reutlingen sowohl in der verschobenen 5:1-Abwehr als auch vorne mit zehn Treffern. Bild: Photo 5/A
Quelle: SZ-BZ Online